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Neuer Mercedes eVito Erlkönig erwischt: Neue E-Plattform unter alter Hülle

Mit einer komplett neuen elektrischen Plattform will die Van-Sparte der Schwaben ab 2026 die rein elektrische Ära richtig einläuten. Die Prototypen drehen erste Erprobungsrunden, perfekt getarnt mit der alten Hülle. Der modular aufgebaute Nachfolger soll einen deutlichen Technologiesprung machen und private wie gewerbliche Kunden ansprechen.

neuer mercedes evito erlkönig erwischt: neue e-plattform unter alter hülle

(erschienen bei VISION mobility von Johannes Reichel)

Die neue Plattform VAN.EA wirft ihre Schatten unter südlicher Sonne voraus: Mercedes-Benz Vans hat die Entwicklung der nächsten Generation der V-Klasse mit Straßentests begonnen, wie einige Bilder beweisen. Der Prototyp ist dabei ein sogenanntes “Maultier”, sprich Träger für die nächste Generation mit einer modifizierten Karosserie der aktuellen V-Klasse und noch nicht die Serienkarosserie. Das gibt den Herstellern die Möglichkeit, die neue Plattform zu testen, in diesem Fall eine elektrische Plattform, ohne das endgültige Design zu zeigen.

Was man jedoch sieht ist, dass die nächste Generation eine breitere Spur haben wird, die durch die breiteren Kotflügel verraten wird, und dass sie etwas länger sein wird. Die nächste Generation fährt auf der VAN.EA-Plattform rollen, eine rein elektrische Basis, die die Schwaben speziell für leichte Nutzfahrzeuge entwickeln. Die Plattform ist in drei Modulen aufgebaut und kann so leicht an verschiedene Fahrzeuggrößen angepasst werden. Für die nächste V-Klasse werden sowohl ein- als auch zweimotorige Antriebsstränge erwartet. Sie soll ab etwa ab dem Jahr 2026 starten.

Die Van-Sparte gibt Vollstrom

Noch nie wurde ein Mercedes-Benz Van so schnell entwickelt: Schon 2026 kommt die modulare und skalierbare EV-Architektur, mit der neue Stromer neben Vito, V-Klasse und Sprinter gestellt werden. Mercedes-Benz Vans will künftig stärker differenzieren zwischen privaten Vans im Luxus- und gewerblich positionierten Vans im Premiumsegment. Wobei man auf die Differenzierung zwischen „Luxus“ und „Premium“ achte! Letzteres sei für Gewerbekunden wichtig, während Ersteres sie eher abschrecken dürfte – aber Luxus ist die Pkw-Strategie des Konzerns und den soll Van.EA auch können. Konkret im Segment der vollelektrischen mittelgroßen Luxus-Vans in den USA und China, womit man eine Alternative zu S-Klasse und GLS respektive EQS und EQS SUV anbietet. Und die sollen die Kunden bewusst „haben wollen“, wie Entwicklungschef Zygan gegenüber VM anlässlich der eSprinter-Vorstellung in den USA erklärt.

Beim neuen Konzept werden viele Sondermodelle gleich integriert

Trotzdem will man die Variantenvielfalt um mehr als 50 Prozent reduziert haben im Vergleich zum aktuellen Portfolio mit Verbrennungsmotor. Das künftige Portfolio soll „jedoch dieselben Einsatzzwecke für Kundinnen und Kunden abdecken“. Aber es gebe beim Verbrenner extrem viele Sonderversionen im Aufbausegment (Camper, Krankenwagen, Kipper, Allrad), die man mit Van.EA von Anfang an auch selbst integrieren könnte.

Erste Prototypen laufen bereits in der Simulation und vor allem bei Aerodynamik und Gewicht sähe es da schon „sehr gut“ aus, wie uns mit dem Projekt vertraute Mitarbeiter erklären: Die Neuen sollen nochmals viel effizienter und damit reichweitenstärker sein als der eben überarbeitete elektrische Sprinter und Vito. Auch bei den Gewichten kann man wohl nochmal erheblich einsparen, da man von reiner Stahl- auf eine Mischbauweise wechselt aus Alu, hochfesten Stählen und Verbundwerkstoffen. Trotz der flotten Entwicklung ist auch Van.EA für eine lange Zukunft ausgelegt: Zygan spricht von einer Weichenstellung für die nächsten 15 Jahre.

Noch hält sich Mercedes bedeckt, was die Freigabe eines Wegstreckensignals betrifft. Man kann aber davon ausgehen, dass der neue eVito sich auch als Taxi bewähren wird.

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