Neue Elektro-Pagode: Mercedes SL von Everrati und Hemmes

Originalgetreuer Umbau, 224 kW und 320 km Reichweite

neue elektro-pagode: mercedes sl von everrati und hemmes

Der britische Umbau-Spezialist Everrati kündigte schon im Herbst eine Elektro-Pagode an, also eine Elektroversion des legendären Mercedes-Roadsters der Baureihe W113. Nun folgt eine zweite Version, für die man mit dem ebenfalls britischen Mercedes-SL-Restaurierungs-Spezialisten Hemmels aus Cardiff kooperiert. Das Auto wird vom 11.-18. August beim Pebble Beach Concours gezeigt.

Everrati baut einen 300 bhp (224 kW) starken Elektromotor vom Partner Helix ein. Den Sprint auf 100 km/h schafft das Auto damit in rund sieben Sekunden. Dazu kommt ein Sperrdifferenzial und eine starke Rekuperation, die One-Pedal-Driving ermöglichen soll. Der Strom kommt aus einer 68-kWh-Batterie, die für eine Reichweite von 320 km sorgen soll. Aufgeladen wird wahlweise mit Wechsel- oder Gleichstrom. Der Ladeport sitzt am Heck, wo auch der Tankstutzen des Originals war. Zu Ladeleistung oder Ladedauer macht Everrati keine Angaben.

Bildergalerie: Everrati/Hemmels Mercedes SL (Elektroumbau)

neue elektro-pagode: mercedes sl von everrati und hemmes Everrati

Wie bei allen seinen Projekten nutzte Everrati CAD-Methoden, um den Elektroauto-Umbau computergestützt zu planen. Besonderen Wert legten die Fachleute auf eine Optimierung des Gesamtgewichts und eine Gewichtsverteilung, die möglichst nah am Original liegen sollte. Der Umbau bleibt dabei vollständig reversibel – man kann also wieder den alten Sechszylinder-Benziner einbauen.

Hemmels wendet dabei sein “Neugeboren”-Restaurierungsverfahren auf den schicken 60er-Jahre-Roadster an. Ziel ist jeweils ein vollständig maßgeschneidertes Fahrzeug, das besser sein soll als das Originalauto an dem Tag, an dem es das Mercedes-Werk verließ.

Hemmels will die Elektro-Pagode international anbieten. Jede Restaurierung umfasst die Vorbereitung des Fahrgestells, eine vollständige Neuverchromung, eine neue Verglasung und ein neues handgefertigtes Interieur. Auch diverse Personalisierungsoptionen werden angeboten.

Im Cockpit wird Luxusleder mit mattem Finish und Haarzellennarbung vom Everrati-Partner Bridge of Weir offeriert – ein Leder, das nicht nur sehr weich sein soll, sondern angeblich auch den kleinsten CO₂-Fußabdruck der gesamten Autoindustrie hat. Das Material ist in den Farben Vanille, Kaschmir und “Fawn” (Rehbraun), aber auch in dem recht dunklen Farbton “Fastnet” und in Schwarz erhältlich. Lederhäute, die denen des Originals entsprechen, sind ebenfalls erhältlich. Außerdem ist jede gewünschte Karosseriefarbe ist möglich.

Weitere Details sind individuell gestaltete Zifferblätter im originalen Look, die aber auch die Daten des Elektroantriebs anzeigen. Auch ein High-End-Audiosystem mit Bluetooth-Unterstützung, Sitzheizung und Klimaanlage werden angeboten.

Unter dem Strich

Wohl kaum ein anderer Umbau-Spezialist bringt so gute Elektro-Antriebsstränge in Modelle von einst, und kaum eine Firma kennt sich so gut aus mit der Restaurierung des Mercedes SL – wobei sowohl die Cabrioversion des legendären Flügeltürers (W121 B II) umgebaut wird als auch der Nachfolger W113. Mit vereinten Kräften bauen die beiden eine schicke, originalgetreue und auch noch einigermaßen leistungs- und reichweitenstarke Elektroversion des Klassikers. Der Preis dürfte allerdings nichts für Otto Normalverbraucher sein.

Quelle: Everrati (per E-Mail)