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MotoGP-Regeln 2027: Die wichtigsten Änderungen auf einen Blick

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MotoGP-Regeln 2027: Die wichtigsten Änderungen auf einen Blick

Anfang Mai gab die MotoGP den Rahmen für ihr neues Technisches Reglement ab 2027 bekannt. Neben dem Wechsel von 1000cc- auf 850cc-Motoren sieht das neue Reglement auch eine Einschränkung der Aerodynamik vor.

Sogenannte Ride-Height-Devices werden verboten, kleinere Änderungen gibt es auch bei der Tankkapazität und dem Lizenzsystem.

Die Änderungen des Technikreglements der MotoGP 2027 im Detail

MOTOREN

Der Hubraum der MotoGP-Klasse wird von 1000ccm auf 850ccm reduziert. Auch die maximale Zylinderbohrung wird von 81 auf 75 Millimeter reduziert. Die Motoren sind Viertakter. Die maximale Zylinderzahl bleibt bei vier.

Die Anzahl der Motoren, die jedem Stammfahrer zur Verfügung stehen, wird bei einem Rennkalender mit bis zu 20 Rennen auf sechs Motoren pro Saison begrenzt. Bei einem Rennkalender mit 21 oder 22 Rennen erhöht sich diese Zahl auf sieben.

BENZIN

Das zulässige Tankvolumen sinkt von 22 auf 20 Liter bei Grands Prix und auf maximal elf Liter bei Sprintrennen. Ab 2017 wird die MotoGP mit 100 Prozent nachhaltigem Kraftstoff fahren – eine deutliche Steigerung gegenüber dem Mindestanteil von 40 Prozent, mit dem der Sport seit 2024 fährt.

AERODYNAMIK

Die Aerodynamik wird ab 2027 strenger reglementiert. So wird die maximal zulässige Breite des oberen Teils der Frontverkleidung von 600 auf 550 Millimeter reduziert, die maximale Höhe des Hecks von 1250 auf 1150 Millimeter. Außerdem wird die Nase” der Frontverkleidung um 50 Millimeter nach hinten versetzt.

Alle Aero-Anbauteile hinter dem Fahrer, die bisher nicht Teil des im Reglement definierten Aerokörpers waren, müssen als Teil dieses Aerokörpers homologiert werden. Wie bei der Front- und Seitenverkleidung ist den Herstellern nur ein Update pro Saison erlaubt.

DEVICES

In der neuen Ära ab 2027 sind alle Ride-Height- und Holeshot-Devices verboten. Das bedeutet: Weder für den Rennstart (Holeshot-Device) noch für mehr Drive am Kurvenausgang (Ride-Height-Device) dürfen die Fahrer das Heck manuell absenken.

GPS-Daten

Um für mehr Chancengleichheit zu sorgen, werden die GPS-Daten aller Fahrer am Ende jeder Session allen Teams zur Verfügung gestellt. So haben auch schwächere Teams bessere Chancen, Fortschritte zu machen, ohne ihre Riding Coaches für Videoaufnahmen um die Strecke schicken zu müssen.

KONZESSIONEN

Das Ende 2023 eingeführte Konzessionssystem bleibt bestehen. Allerdings starten alle Hersteller, die 2026 Rennen gefahren sind, mit Inkrafttreten des neuen Reglements in der Saison 2027 in der Kategorie B. Nach der Hälfte der Saison erfolgt eine Neubewertung auf Basis der bis dahin erzielten Ergebnisse.

Potenzielle Neueinsteiger

, die 2026 kein Rennen gefahren sind, starten in der Saison 2027 in der Kategorie D und genießen damit mehr Zugeständnisse als die anderen Hersteller. Sie dürfen zum Beispiel zwei zusätzliche Motoren pro Fahrer und Saison einsetzen.

SONSTIGES

Das Mindestgewicht der Motorräder in der MotoGP-Klasse wird von 157 auf 153 Kilogramm gesenkt. Auch bei den Übersetzungsmöglichkeiten gibt es Änderungen: Die Gesamtzahl der erlaubten Getriebeübersetzungen (Gangpaare) wird auf 16 reduziert.

Was will die MotoGP mit dem neuen Reglement erreichen?

Die Königsklasse soll sicherer, nachhaltiger und spektakulärer werden. So wird die Höchstgeschwindigkeit durch den Wechsel von 1000ccm- auf 850ccm-Motoren gesenkt, was den Sport sicherer macht und die Laufleistung zugunsten der Effizienz erhöht.

Von der Beschränkung der Aerodynamik erhofft man sich noch engere Rennen mit mehr Überholmanövern – ebenso wie vom Verbot von Hilfsmitteln. Das Können der Fahrer soll wieder mehr Gewicht bekommen. Wer macht den Unterschied?

Sind alle Hersteller mit den Änderungen einverstanden?

Laut Dorna haben sich – wie schon beim neuen Konzessionssystem, das Ende 2023 eingeführt wurde – alle darauf geeinigt, was für die Zukunft des Sports am besten ist, auch diejenigen, die unter dem aktuellen Reglement an der Spitze stehen.

Von den Vorschlägen, die den Herstellern unterbreitet wurden, seien die meisten sofort akzeptiert worden, für den Rest habe man einen Konsens gefunden. Alles, was bisher veröffentlicht wurde, sei zu 100 Prozent einstimmig beschlossen und bestätigt worden.

Wie lange gilt das neue Reglement?

In der MotoGP gibt es Fünf-Jahres-Zyklen. Das aktuelle Reglement endet 2026. Da die Änderungen für 2027 weitreichend sind, mussten sie mit allen Parteien diskutiert und vereinbart werden. Sobald sie in Kraft treten, gelten sie ebenfalls für fünf Jahre (bis 2031).

Wird die MotoGP mit den neuen Regeln langsamer?

Die Hersteller schätzen, dass die Motorräder 2027 – je nach Strecke – etwa ein bis zwei Sekunden pro Runde langsamer sein werden als heute. e mehr sich die Teams mit den neuen Regeln vertraut machen, desto kleiner könnte dieser Unterschied jedoch werden.

Werden die neuen Regeln Innovation und Entwicklung behindern?

Jetzt, wo sich die MotoGP der Grenze dessen nähert, was unter dem aktuellen Reglement möglich ist, sollten die Änderungen für 2027 eigentlich nur zu mehr Innovation ermutigen, wie es bei jeder ähnlichen Regeländerung der Fall ist.

Diese Innovation soll jedoch nachhaltiger und straßentauglicher sein und der Industrie und den Herstellern – also allen Beteiligten des Sports – zugutekommen.

Was ist der Unterschied zu den 800ccm-Maschinen der Vergangenheit?

Als die Änderung 2007 eingeführt wurde, gab es keine Beschränkungen für die Motorarchitektur, insbesondere nicht für die Zylinderbohrung. Bei der Rückkehr zur aktuellen 1000ccm-Spezifikation im Jahr 2012 wurde eine maximale Bohrung eingeführt.

Ziel war es, die Motoren straßentauglicher, langlebiger und fahrerfreundlicher zu machen, aber auch die Leistung zu begrenzen. Dies wird als “Downboring” bezeichnet.

Diese Bohrungsbegrenzung wird 2027 an den neuen Hubraum angepasst, was bedeutet, dass die neuen Motoren, die 850er-Motoren, die derzeitigen Eigenschaften (ähnlich den 1000er-Motoren) beibehalten und straßentauglicher sein werden.

Mit Bildmaterial von Dorna.

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