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Modellpflege für die Triumph Tiger 900: Stärker, aber nicht teurer

Triumph überarbeitet seine Reiseenduro. Die Leistung steigt von 95 auf 108 PS, der Feinschliff ist sehr umfangreich und macht die Basis nicht mal teurer.

modellpflege für die triumph tiger 900: stärker, aber nicht teurer

(Bild: Triumph)

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Reiseenduros sind immer noch sehr angesagt und für die Hersteller entsprechend wichtig. So verwundert es nicht, dass Triumph seine Tiger 900 für 2024 gründlich überarbeitet. Doch sie bekommt nicht nur mehr Leistung, sondern zeigt sich in vielen Details verbessert.

Der nächste Modelljahrgang der Tiger 900 hat sich zwar optisch kaum verändert, doch ihre inneren Werte haben sich deutlich gesteigert. Triumph verkündet stolz für seinen Dreizylinder 108 PS Höchstleistung, im Vorgängermodell brachte er es auf nur 95 PS. Zudem stieg das maximale Drehmoment von 87 bei 7250/min auf 90 Nm bei nur noch 6850 Touren. So liefert der Motor mit seinem ungleich geteilten Hubzapfenversatz von 90 und 180 statt der üblichen, gleichmäßigen 120 Grad (Triumph nennt das “T-Plane”) über den gesamten Drehzahlbereich mehr Power, am deutlichsten ist die Mehrleistung ab 6500/min zu spüren, obwohl es beim Hubraum von 888 cm3 bleibt. Die zusätzliche Kraft resultiert aus einer deutlich höheren Verdichtung von 13:1, bisher waren es nur 11,3:1. Die Tiger 900 bekommt neue Zylinderköpfe mit größeren Einlasskanälen und neu geformten Auslasskanälen. Ihre Ventile arbeiten mit höherem Hub und die Verbrennung verläuft effizienter. Zudem sind die Luftansaugtrichter um 15 mm länger. 13 Prozent Mehrleistung dürften sich beim Fahren deutlich bemerkbar machen.

Triumph Tiger 900 (8 Bilder)

modellpflege für die triumph tiger 900: stärker, aber nicht teurer

Triumph hat seine Tiger 900 für 2024 eindrucksvoll überarbeitet. (Bild: Triumph )

Nur noch drei Modelle

Von den bislang fünf verschiedenen Tiger-900-Modellen entfallen für 2024 zwei. Es bleiben die GT, die GT Pro und die Rally Pro übrig, die GT Low und die Rally sind nicht mehr im Angebot. Dies erleichtert die Auswahl des passenden Modells ein wenig. Die etwas mehr straßenorientierten GT-Modelle verfügen über Gussräder, vorn mit 19 Zoll, und 170 mm Federweg vorn und hinten. Das für den ambitionierten Geländeeinsatz gedachte Rally-Modell hat Drahtspeichenräder, vorn 21 Zoll groß, sowie 240 mm Federweg vorn und 230 mm hinten.

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Neu gestaltete Sitzbank

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Auch am Komfort wurde gearbeitet, so bietet alle Tiger-Modelle eine neue Sitzbank, die vorne nicht mehr so weit auf den Tank hochgezogen ist. Stattdessen schützt nun ein Pad den Tank vor Kratzern. Die Kontur des Sitzes ist flacher und etwas breiter, was auf langen Etappen bequemer sein dürfte. Die Sitzbank ist jetzt um 20 mm in der Höhe einstellbar, die GT von 840 auf 820 mm, die Rally von 880 auf 860 mm. Bei den beiden Pro-Modellen ist die Sitzbank zudem serienmäßig beheizbar. Der Lenker verfügt über eine verbesserte Dämpfung und rückt um 15 mm näher zum Fahrer. Das soll zum einen den Komfort und zum anderen die Manövrierbarkeit beim Stehendfahren im Gelände verbessern.

Nur leichte Designretuschen

Die leicht überarbeitete Kühlerverkleidungen reicht weiter über den Tank, der Schnabel zieht sich länger in Richtung Lenkkopf und die Verkleidung unterhalb der Sitzbank wird nun statt schwarz in Fahrzeugfarbe lackiert. Ebenfalls ein neues Design bekommen die Krümmer und der Endschalldämpfer, die wohl für die Norm Euro5+ nötig wurden. An der Fahrwerksgeometrie änderte sich nichts, der Radstand beträgt weiterhin 1556 mm bei den GT-Modellen und 1551 mm bei der Rally, der Lenkkopfwinkel 66,4 bzw. 66,6 Grad. Auch die Gewichtsangaben sind identisch mit den Vorgängermodellen, so bringt die GT 219 kg, die GT Pro aufgrund der Mehrausstattung (unter anderem ein Hauptständer) 222 kg und die Rally Pro 228 kg auf die Waage.

Komponenten von Marzocchi und Showa

Die GTs bekommen weiterhin eine Upside-down-Gabel und ein Federbein von Marzocchi, während die Rally Pro auf Showa setzt. Die GT Pro besitzt als einzige Tiger 900 ein semi-aktives Federbein. Alle Modelle werden vorne von Brembo-Stylema-Vierkolbenbremszangen und zwei 320-mm-Bremsscheiben verzögert, hinten ist eine Einkolbenbremszange mit einer 255-mm-Bremsscheibe im Einsatz. Völlig neu ist hingegen das 7-Zoll-TFT-Display, sein Grafikdesign und Menu wurden für eine intuitivere Bedienbarkeit weiterentwickelt. Das “My Triumph”-Bediensystem ist jetzt serienmäßig für alle Tiger 900. Es erlaubt eine Bluetooth-Verbindung mit dem Smartphone und ermöglicht unter anderem eine Pfeilnavigation im Display. Die GT verfügt über die vier Modi “Road”, “Rain”, “Sport” und “Off-Road”, die GT Pro hat noch zusätzlich einen frei konfigurierbaren “Rider”-Modus und die Rally Pro zusätzlich den Modus “Offroad Pro”, der ABS und Schlupfregelung für bessere Traktion im Gelände ausschaltet.

Triumph Tiger 900 (7 Bilder)

modellpflege für die triumph tiger 900: stärker, aber nicht teurer

Die Tiger-900-Modellreihe reduziert sich für 2024 von fünf auf drei Versionen. Im Bild die Tiger 900 GT Pro mit Gussrädern und die Rally Pro mit Drahtspeichenrädern. (Bild: Triumph )

Mehr Sicherheit

Triumph verkündet stolz eine verbesserte Sicherheitsausstattung, so werden jetzt zum Bremslicht die Blinker aktiviert, sobald die Bremskraft einen bestimmten Wert übersteigt. Das neue Bremssystem verteilt automatisch die Bremskraft nach vorne und hinten und dürfte zusammen mit dem verbesserten Kurven-ABS die Bremswege weiter verkürzen helfen. Außerdem erhält die Tiger 900 neue Positionslichter, um ihre Sichtbarkeit bei schlechten Wetterbedingungen zu verbessern. Die beiden Pro-Modelle bekommen standardmäßig einen Quickshifter, der beim Hoch- und Runterschalten das Ziehen der Kupplung überflüssig macht, zudem Heizgriffe und Reifendruckkontrolle.

Preise für GT-Modelle bleiben gleich

GT und GT Pro haben jetzt serienmäßig keinen Krümmerschutz mehr, die Rally Pro glänzt hingegen mit einer großen Motorschutzplatte und Sturzbügeln. Interessanterweise gibt Triumph für seinen neuen Tiger-900-Jahrgang, trotz Mehrleistung, einen deutlich geringeren Verbrauch an, er sinkt von 5,2 auf 4,7 Liter auf 100 km. Da es beim 20-Liter-Tank bleibt, würde sich die Reichweite auf 425 km erhöhen. Triumph verspricht über 50 verschiedene Extras im Zubehör sowie vier Pakete: “Performance” (dazu gehört ein Akrapovic-Auspuff), “Protection”, “Trekker” und “Expedition”. Die erfreulichste Nachricht für alle Interessenten: Die Preise für die GT und GT Pro erhöhen sich nicht, sie liegen weiterhin bei 13.595 bzw. 15.395 Euro in “Snowdonia White”, die beiden Lackierungen “Carnival Red” und “Graphite” kosten Aufpreis. Der Preis für die Rally Pro steigt um 400 Euro auf 16.395 Euro in der Lackierung “Carbon Black”, für “Ash Grey” und “Matt Khaki Grey” werden ebenfalls Aufpreise fällig.

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