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Triumph

Freitag Magazin: Vergangenheit – Triumph Vitesse Transformation. Und Zukunft – H1st Concept-Auto von Renault misst sogar den Puls.

Triumph Vitesse Transformation

Britische Sportwagen der 50er, 60er und 70er. Sie waren der Inbegriff dessen, was man damals unter einem – bezahlbaren – Sportwagen verstand. Leicht, klein, wendig und genau deshalb kamen sie mit relativ wenig PS aus, und machten trotzdem Spaß. Die 800 – 1.000 kg-Grenze wurde so gut wie nie überschritten.

freitag magazin: vergangenheit – triumph vitesse transformation. und zukunft – h1st concept-auto von renault misst sogar den puls.

Triumph Vitesse (1971) wird von Richard von ECC zum Stromer umgebaut. Die Räder sind nicht eingefedert, weil der Verbrenner bereits ausgebaut ist und die Batterien noch nicht eingebaut sind. Die Karosse wiegt so gerade mal 675 statt 925 kg.

Oldtimer elektrifizieren

In Großbritannien gibt es eine ganze Reihe von Unternehmen, die klassische Fahrzeuge elektrifizieren. ECC, Electric Classic Cars, hat dabei eine Maxime: die elektrische Version soll nicht mehr wiegen als das Original. Das könnte schwierig werden. Der Triumph Vitesse, hier ein unglaublich toll restauriertes Exemplar aus 1971, wog mit Motor, Tank und Peripherie etwa 925 kg. Der Vitesse hatte sogar einen Sechszylinder, der auch im Coupé GT6 genutzt wurde und 70 PS und 125 Nm Drehmoment entwickelte. Richard von ECC ist tatsächlich äußerst ehrfürchtig gegenüber der Restaurierung des Fahrzeugs. Im Youtube-Beitrag sieht man, wie perfekt das Auto überarbeitet wurde.

Die Gretchenfrage

Die Frage lautet deshalb: sollte man das überhaupt machen? Der Besitzer des Vitesse will das offenbar, und Richard macht es, schließlich ist der Kunde König. Vom Verbrenner, Tank und Peripherie befreit wiegt der Rest des Vitesse noch 675 kg. Das wären dann mindestens 250 kg Manöviermasse. ECC hat sich entschieden „mild“ statt „wild“ zu agieren. Also kein PS-Overkill mit Teslamotor, vielmehr arbeitet man mit einem Hyper 9 Motor, der rund 120 PS entwickelt. Der Vorteil: am Fahrwerk muss nichts verstärkt werden. Die 120 PS kann der Wagen durchaus verkraften.

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Hyper 9 Elektromotor mit 130 PS, Batteriedummys mit insgesamt 5 Teslamodulen und 20 kWh Kapazität. Das Armaturembrett wird so gut wie nicht angerührt …

Batterie von Tesla

Das eigentliche Problem stellt die Batteriekapazität dar. Der Elektromotor, der bereits eingebaut ist, bedient sich übrigens des Originalgetriebes. Das ist, so Richard, die einfachste Lösung. In der Stadt den 2. Gang und auf der Autobahn nutzt man den 4. Mehr ist nicht nötig. Da die schweren Batterien, die aus einem Paket mit drei Modulen vorne und einem Paket mit zwei Modulen hinten, noch nicht eingebaut sind, ist der Wagen noch relativ ausgefedert, was ein bißchen seltsam aussieht. Die Batterien haben zusammen 20 kWh Kapazität, was für 160 Kilometer Reichweite reichen sollte. Mehr Platz gibts in dem knapp 3,9 Meter langen Sportwagen nicht. Zudem hat ECC den Kofferraum weitgehend unangetastet gelassen. Das Batterie-Pack, das im Film zu sehen ist, ist übrigens noch ein Dummy.

e-engine meint: Das Interieur des Triumph Vitesse bleibt ebenfalls so gut wie unangetastet. Was gut ist, denn das ist eine der Stärken der britischen Sportwagen dieser Zeit. Fun Fact: Die Kurbel für die Seitenscheiben ist so angebracht, dass, Zitat Richard, eigentlich nur „Orang-Utans mit ihren Händen drankommen.“

Electric Classic Cars | Elektrischer Triumph Vitesse von 1971

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Während das Exterieur noch verhalten futuristisch herüberkommt und trotzdem aufregend wirkt …

Innovationsfeuerwerk von Renault: H1st vision: Concept Car

H1st vision steht für „Human First vision“ und soll verdeutlichen, dass das Konzeptauto von Renault eine ganze Menge mehr kann als nur „fahren“. So brilliert der Wagen unter anderem mit einer neueren und sicheren biometrischen Zugangskontrolle, bietet ein „einzigartiges“ Klangerlebnis im Innenraum und einen Fahrer- und Fahrzeuggesundheitsmonitor und -assistenten. Das muss man sich vorstellen wie bei einer AppleWatch: man berührt am Lenkrad eine bestimmte Stelle und der Bordcomputer kontrolliert, ob man körperlich fit ist, das Auto zu bewegen. Naja.

20 Innovationen für Sicherheit, Wohlbefinden und Umwelt

Der H1st vision vereint bahnbrechende Technologien, die Sicherheit und Wohlbefinden der Insassen steigern sowie die Auswirkungen der Fahrzeugnutzung auf die Umwelt verringern. Hierzu zählt eine Software zur Erkennung der Körperhaltung und des Gesichts, die sich aktiviert, wenn der Fahrer sich dem Wagen nähert, und den Zugang zum Fahrgastraum sowie den Start des Fahrzeugs ermöglicht. Die Nutzer erstellen zuvor ein Profil auf einem Tablet. Ihre Daten (Name, Größe, ein Foto ihres Gesichts und ein Video von ihnen beim Gehen) werden verschlüsselt und im Fahrzeug gespeichert. Ein Avatar, der auf die Fensterscheibe und anschließend auf die Mittelkonsole projiziert wird, begrüßt den Nutzer und hilft ihm bei der Bedienung aller verfügbaren Fahrzeugfunktionen. Zusätzlich bewegt sich der Fahrer- oder Beifahrersitz automatisch in die richtige Position. Dieses neuartige Authentifizierungssystem hilft dabei, Autovermietung, Carsharing, Pooling und Führerscheinkontrollen zu vereinfachen.

Jean-Michel Jarre entwickelte mit

Das in Zusammenarbeit mit dem Musiker und Musikproduzenten Jean-Michel Jarre (Oxygen) entwickelte immersive Audiosystem mit 16 Lautsprechern hüllt den Benutzer in einen Soundkokon ein und sorgt in Kombination mit einem innovativen Mikrofon für ein räumliches Klangerlebnis auf jedem Sitz. Besonderes Detail: Einer der beiden Hochtöner in der Kopfstütze warnt den Fahrer akustisch vor einem herannahenden Einsatzfahrzeug. Man könnte also den Sound gut „aufdrehen“ …

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… geht man beim Interieur schon an die Grenzen. Das geht so weit, dass das Auto im Falle einer Gesundheitsmessung, die Anlass zur Sorge gibt, sogar gleich einen Arzt verständigen kann.

V2G

Der H1st vision verfügt außerdem über eine Bezahlsystem-Schnittstelle im Auto und einen intelligenten Parkassistenten. Die Basis bildet die Vernetzung mit anderen Fahrzeugen und Mobilitätsdienstleistern. Ja nach Bedarf hat der Fahrer die Wahl zwischen dem nächstgelegenen Parkplatz, einem Stellplatz in der Nähe öffentlicher Verkehrsmittel oder einer Abstellmöglichkeit an einer V2G-tauglichen Ladestation (Vehicle to Grid), die es erlaubt, Batteriestrom ins Netz zu speisen.

Schnelleres Laden durch Siliziumkarbid-Komponenten

Renault will die Mobilität nachhaltiger gestalten, deshalb kommen in Wechselrichtern, Ladegeräten und Gleichspannungswandlern Siliziumkarbid-Komponenten zum Einsatz. Im Vergleich zu herkömmlichen Siliziumbauteilen ermöglichen diese Komponenten eine erhebliche Verkürzung der Ladezeit, da sie auch die Effizienz von Ladestationen erheblich erhöhen. Dies wiederum erlaubt eine Steigerung der Fahrzeugreichweite oder eine Verringerung der Batteriegröße und damit den Bau leichterer Fahrzeuge. Außerdem verlängert sich die Reichweite durch Entlastung des Akkus. Bereits in der nächsten Renault Modellgeneration wird diese Technik zum Einsatz kommen.

Die Powerbox-Ladegeräte des H1st vision funktionieren in beide Richtungen, so dass das Fahrzeug Batteriestrom ins Netz einspeisen oder bei Verbrauchsspitzen die Stromversorgung zu Hause sicherstellen kann. Dieses intelligente Energiemanagementsystem hilft, die Kosten bei Verbrauchsspitzen zu steuern und die Nutzung erneuerbarer Energien zu optimieren.

Umgebung im Blick, dank V2X

Der H1st vision verarbeitet ständig Daten, die er in Echtzeit aus dem gesamten vernetzten Ökosystem erhält. Hinzu kommen archivierte Daten. Seine Softwareplattform sammelt, teilt und analysiert Informationen aus dem Stadt- und Straßennetz, von anderen Fahrzeugen und Verkehrsteilnehmern sowie Wetterdaten usw. Das Concept Car ist deshalb in der Lage, Gefahren wie Unfälle oder Glatteis vorauszusehen und warnt den Fahrer in Echtzeit über ein Display im Instrumententräger.

e-engine meint: Renault zeigt mal wieder Science-Fiction. Das Auto und seine Technologie sind durchaus beeindruckend. Die Sensorik, V2G-, V2X- und Gesundheitsfeatures sind clever zusammengestellt. Fragt sich nur, was der Spaß kosten würde und ob der Konsument darauf überhaupt anspringt.

Fotos: Electric Classic Cars (Youtube Stills), Renault

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