BYD

Porsche

Smart

Mittwoch Magazin: Extinction Level Event – BYD Seagull. Smarts neuestes OTA-Update 1.4.0. Ist Porsche an VARTAS 21700 „Superbatterien“ interessiert?

Konkurrenzanlaysen: Caresofts brisante Untersuchung des BYD Seagull

Wie in Deutschland, so auch in den USA: die Elektromobilität stagniert. Das Problem hier wie da sind unter anderem die Kosten der Elektroautos für „Ottonormalverbraucher“. In den USA liegt der Durchschnittspreis für einen Stromer bei 52.000 US-Dollar. Eine Menge Geld für Menschen, die wie hierzulande mit steigenden Lebenshaltungskosten, Gesundheitskosten etc. fertig werden müssen. Selbst Gebrauchtfahrzeuge haben in den letzten Monaten Preise an den Tag gelegt, die für viele nicht mehr zu stemmen sind.

mittwoch magazin: extinction level event – byd seagull. smarts neuestes ota-update 1.4.0. ist porsche an vartas 21700 „superbatterien“ interessiert?

Branchenbeobachter sehen in den günstigen chinesischen Elektrofahrzeugen die Gefahr eines „Extiction Level Events“ für die westliche klassische Autoindustrie …

Caresofts „Teardowns“

Sandy Munro ist wohl der weltweit bekannteste Ingenieur für Konkurrenzanalysen. Wenn Munro neue Modelle von Tesla & Co auseinandernimmt, dürften in den Chefetagen der klassischen OEMs die Großbildschirme glühen. Aber Munro ist beileibe nicht die einzige Anlaufstelle für diese Analysen. Das US-Unternehmen Caresoft ist ebenfalls auf diesem Gebiet unterwegs und hat sich in letzter Zeit mit „Zerlegungen“ von chinesischen Elektrofahrzeugen einen Namen gemacht. Jüngst nahm man einen BYD Seagull auseinander. Der Seagull, der in anderen Märkten auch als „Dolphin Mini“ unterwegs ist, ist ein äußerst günstiges Elektroauto, das man am ehesten mit dem deutschen VW e-UP! vergleichen könnte. Wobei der VW tatsächlich zwei bis drei Elektrogenerationen dahinter eingeordnet werden müsste und zuletzt mit rund 30.000 Euro Verkaufspreise aufrief, die jenseits von Gut und Böse waren.

mittwoch magazin: extinction level event – byd seagull. smarts neuestes ota-update 1.4.0. ist porsche an vartas 21700 „superbatterien“ interessiert?

Im Vergleich zum im letzten Jahr ausgelaufenen VW e-UP! bietet der BYD Seagull eine ganze Menge fürs Geld. Der BMW i3 hatte zuletzt auch keine größere Batterie und kostete gar 39.000 Euro bei einer realistischen Reichweite von nur 235 Kilometern. Freilich wird der deutsche Preis des Seagull eher in Richtung 20.000 Euro marschieren, da Strafzölle auch BYD treffen könnten. Klick aufs Bild öffnet pdf.

Um die 11.000 US-Dollar

Für umgerechnet 11.000 US-Dollar bekommt man den chinesischen Kleinwagen „Seagull“, der tatsächlich mit dem früheren BMW i3 bzw. Chevrolet BOLT vergleichbar sei – so Caresoft. Das setzt schon mal einen Benchmark. Und im Verlaufe der Untersuchung des BYD kristallisierte sich heraus, dass der Dolphin Mini zwar „billig“ in der Anschaffung sei, aber keineswegs „billig“ im Auftreten. Der Grund für das extrem gute Preis-/Leistungsverhältnis ist die heftige vertikale Integration bei der Herstellung. BYD fertige quasi alle wichtigen Komponenten inhouse – zudem sind die LFP-Batterien des chinesischen Herstellers State-of-the-Art. Sogar ein kleiner Gewinn sei mit diesem Kampfpreis möglich.

Strafzölle schaffen „Abhilfe“

Bekanntlich hat die USA auf die Gefahr aus China mit extremen Strafzöllen reagiert – wohl auch deshalb, um die eigene Autoindustrie zu „schützen“. Die Zölle liegen bei 100 %, was den Preis eines Stromers von dort glatt verdoppelt. Auch die Fertigung in Mexico, die viele chinesische OEMs – auch BYD – anstreben, dürfte von US-Behörden zukünftig durch weitere Handelshindernisse erschwert werden. Warum? Um einen „Extinction Level Event“ für die klassische Autoindustrie zu vermeiden. So jedenfalls sieht es der Youtube-Kanal „Inside China Business“.

mittwoch magazin: extinction level event – byd seagull. smarts neuestes ota-update 1.4.0. ist porsche an vartas 21700 „superbatterien“ interessiert?

BYD Seagull: der Kleinwagen, der 2025 den deutschen Markt aufmischen wird und in USA nur durch gigantische Strafzölle aufhaltbar scheint.

„Extinction Level Event“

Unter einem ELE versteht man beispielsweise den Einschlag eines Meteors, der die Flora und Fauna der Erde so nachhaltig zerstört, dass ganze Populationen aussterben – das Ende der Menschheit ist damit ebenfalls gemeint. Nun munkelt man in der Autoindustrie darüber, weil chinesische OEMs durch ihre pragmatische Konzentration auf die Elektromobilität die westlichen OEMs faktisch bereits (bis auf wenige Ausnahmen) überholt haben. Günstige Stromer vom Schlage eines BYD Seagull tragen genau dazu bei. Sie haben als preiswerte Citystromer eine Reichweite von bis zu 400 Kilometern, laden relativ schnell, dank „winziger“ Batterien im 30 kWh-Bereich und sind für den Preis opulent mit Infotainment- und Sicherheits-Technologie ausgestattet. Der Seagull verfügt beispielsweise über 6 Airbags.

e-engine meint: Ob Strafzölle den „Extinction Level Event“ der klassischen OEMs aufhalten können bleibt dahingestellt. Fakt ist aber, dass sich bei den US- und europäischen OEMs die Entwicklungsgeschwindigkeit dramatisch steigern muss, damit sie wettbewerbsfähig bleiben können. Das bedeutet auch, dass die Herstellung effizienter und günstiger werden muss, um den Ottonormalverbraucher, und damit den Massenkunden nicht an die Chinesen zu verlieren. Strafzölle können die Umorientierung auf China-Fahrzeuge zwar verlangsamen, aber das Grundproblem, den technologischen Rückstand, kaum lösen.

Inside China Business | Auto-Ingenieure aus Detroit zerlegen BYDs Seagull: Ein “extinction-level event”

mittwoch magazin: extinction level event – byd seagull. smarts neuestes ota-update 1.4.0. ist porsche an vartas 21700 „superbatterien“ interessiert?

Smart erweitert die Features durch sein OTA-Update 1.4.0 bei allen Fahrzeugen. Der Update-Umfang hängt allerdings vom Fahrzeugmodell ab.

OTA Updates: Smart verbessert Funktionen aktueller Fahrzeuge

Mit einem umfassenden kostenlosen Over-the-Air (OTA)-Update bietet smart jetzt weitere Optimierungen für ein verbessertes Fahrerlebnis. Mit dem OTA 1.4.0 werden Funktionen wie Low-Energy Rekuperation und die Wahl des smart Companion für alle smart #1 und smart #3 Modelle freigeschaltet und optimiert.

Zu den Highlights gehören erweiterte ESP-Funktionen, Anpassungen der adaptiven Scheinwerfer, ein optimiertes Energierückgewinnungsmanagement und aktuelle Verkehrsdurchsagen. Darüber hinaus umfasst das Update die folgenden Funktionen:

  1. Vehicle-2-Load: Im Rahmen des Energiemanagements kann die Antriebsbatterie von smart Fahrzeugen externe Geräte mit Strom versorgen. Dazu ist ein spezielles Vehicle-to-Device Kabel erforderlich.
  2. Low-Energy Rekuperation: Diese neue Funktion ermöglicht es, die Wirkung der Rekuperation sanfter einzustellen. Sobald sie aktiviert ist und das Gaspedal losgelassen wird, reagiert das Fahrzeug weniger energisch, die Wirkung der Rekuperation ist für die Passagiere sanfter und das bietet noch mehr Komfort für den Fahrer.
  3. Neue Sounderlebnisse für den smart #1: Dieses Update ermöglicht neue Soundeffekte für den Innenraum des smart #1 Premium und neue Motorsimulationsgeräusche im smart #1 BRABUS und smart #1 Launch Edition.
  4. smart Companion: Zum ersten Mal kann der Avatar für beide Modelle, den smart #1 und #3, ausgewählt werden – entweder der charakteristische Fuchs-Avatar oder der Gepard. Sie können auch festlegen, ob der Avatar animiert oder als statische Grafik angezeigt werden soll.
  5. Flexibles 360-Grad-Kamerafenster: Die „Bild-im-Bild“-Ansicht der 360-Grad-Kamera (falls vorhanden) kann beliebig auf dem zentralen Bildschirm positioniert werden.

Sogar eine Anleitung auf Youtube wird bereitgestellt.

e-engine meint: In der Pressemitteilung stand ausdrücklich „kostenloses“ OTA-Update. Das impliziert fast schon, als wolle man zukünftig für weitere Updates Geld verlangen? Das hoffen wir nicht. Auch auffällig: immer mehr Hersteller bieten „Motorsimulationsgeräusche“. Ein Trend, der irgendwie kaum Sinn ergibt. Aber gut. Das ist Geschmacksache. Ansonsten ist vor allem die V2L-Funktion eine willkommene Erweiterung.

mittwoch magazin: extinction level event – byd seagull. smarts neuestes ota-update 1.4.0. ist porsche an vartas 21700 „superbatterien“ interessiert?

Vorstellung des Porsche Macan 4 und Turbo Electric: der Einsatz der neuen 800-Volt-PPE-Plattform soll den Wettbewerb auf Distanz halten. Nun könnte sogar deutsche Batterietechnologie von VARTA in die Batterie-Packs Einzug halten …

Beteiligungen: VARTA AG befindet sich in Gesprächen mit Porsche über Investment in V4Drive-Geschäft

Die VARTA AG befindet sich aktuell in Verhandlungen mit der Porsche AG über ein mögliches Investment von Porsche im Geschäftsbereich für großformatige Lithium-Ionen-Zellen (V4Drive) mittels einer Mehrheits-Beteiligung an der V4Drive Battery GmbH, einer 100%-igen Tochtergesellschaft der VARTA AG. Die VARTA AG und Porsche haben hierzu bereits ein nicht-bindendes Term Sheet abgeschlossen, und die Parteien befinden sich in der ersten Phase einer Abstimmung über die Dokumentation für eine solche Transaktion. Im Vorfeld der Umsetzung des Investments von Porsche ist in einem ersten Schritt geplant, das V4Drive-Geschäft von VARTA auf die V4Drive Battery GmbH zu übertragen und anschließend Porsche über eine Kapitalerhöhung zu beteiligen. Ob tatsächlich eine entsprechende Beteiligung von Porsche erfolgt, hängt noch von verschiedenen Faktoren, unter anderem dem erfolgreichen Abschluss einer derzeit stattfindenden Due Diligence-Prüfung durch Porsche und der Zustimmung von bestimmten Stakeholdern der VARTA-Gruppe, ab und ist derzeit noch offen.

Der am 11. April 2024 kommunizierte laufende Prozess einer Aktualisierung des bestehenden IDW-S6 Gutachtens und möglicher Anpassungen bzw. weitergehender Restrukturierungs- und daraus folgender Finanzierungsmaßnahmen ist noch nicht abgeschlossen. Die Gesellschaft befindet sich nach wie vor in der Ausarbeitung von Optionen in Bezug auf potentielle Rekapitalisierungs- und Finanzierungsmaßnahmen.

e-engine meint: Im Oktober 2021 kündigte der deutsche Batteriehersteller die 21700er-Rundzelle V4Drive an (2,1 cm Durchmesser, 7 cm hoch). Ziel war und ist es, BEVs anzutreiben, und dabei hohe Reichweiten und zusätzliche Leistung für dynamisches Fahren zu bieten. Das passt, sollten die Parameter weiter diese Gültigkeit haben, formidabel ins Portfolio des deutschen Sportwagenherstellers. Der damalige Varta CEO Herbert Schein erklärte 2021 unter anderem: „Ein mit V4Drive-Zellen betriebenes Elektroauto wird in der Lage sein, große Distanzen zurückzulegen und gleichzeitig dynamischeres Fahren bieten – und es kann viel schneller geladen werden, als es heute möglich ist.“ Damals war allerdings der Einstieg in die Massenproduktion noch von der Kundennachfrage abhängig gemacht worden.

Tech-Specs 21700er-Rundzellen

Die technischen Spezifikationen der 1. Generation der V21700-Rundzellen lesen sich allerdings eher verhalten. Die gravimetrische Dichte liegt mit 140 Wh/kg eher am untersten Ende von NMC-Batterien und sogar noch unter den LFP-Blades aus China. Erst die V21700-HP50, die sich in der Konzeptphase befindet, schließt mit erwarteten 260 Wh/kg zum derzeitigen Weltdurchschnitt auf. Mau sieht es bei den Zyklen aus. Während die V217000-UHP26 noch mehr als 2.500 Zyklen durchhalten soll, sinkt der Wert bei der V21700-HP50 bereits auf nurmehr 500.

Fotos: Porsche, Varta, smart, istock, BYD, Inside China Business (Youtube Stills)

TOP STORIES

Top List in the World