Mit dem 4,71 m langen Elektro-SUV tritt Smart erstmals gegen Tesla an
Der Smart #1 misst 4,27 Meter, der Smart #3 ist mit 4,40 Meter etwas länger und gehört schon in die Kompaktklasse. Doch mit dem rund 4,70 Meter langen #5 wagt sich Smart erstmals in die Mittelklasse – also dahin, wo das Tesla Model Y der Platzhirsch ist. Nun wurde das Auto im australischen Byron Bay (rund 600 km nördlich von Sydney) vorgestellt.
Wie die Studie hat auch die Serienversion eine 100-kWh-Batterie. Sie arbeitet erstmals bei Smart mit 800 Volt Spannung. Damit soll sich der Akku in nur 15 Minuten von 10 auf 80 Prozent bringen lassen – das ist ein Wort, denn selbst der neue Porsche Taycan braucht dafür 18 Minuten. Falls die 100 kWh die Nettokapazität sind, errechnet sich daraus eine Ladegeschwindigkeit von 4,7 kWh/min, während der Taycan maximal 3,8 kWh/min schafft.
Kein Wort verliert Smart zu den Antrieben der europäischen Version. In China soll es zwei Hecktriebler und zwei Allradler geben. Hier werden allerdings auch zwei verschiedene Akkus angeboten, während Smart in seiner Pressemeldung nur von einem Akku spricht. Deswegen können die Antriebe hierzulande durchaus auch andere sein.
Motor-Akku-Kombinationen des Smart #5 in China | ||||
Antrieb | RWD 250 kW | RWD 267 kW | AWD 437 kW (165+267 kW) |
AWD 475 kW (165+310 kW) |
Akku (Chemie) | LFP | LFP | NMC | NMC |
Die neuen Bilder zeigen die typische Smart-Optik mit glatten Karosserieflächen, neu ist aber die Lichtsignatur mit jeweils zwei waagerechten Strichen links und rechts und der gestrichelten Linie dazwischen. Die Karosserieform mit dem eckigen Heck erinnert an den Mercedes EQB.
Bildergalerie: Smart #5 (2024)
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Den Premium-Charakter sollen zweifarbige Außenspiegel verdeutlichen. Zudem gibt es an den Rädern Smart-Logos, die beim Abrollen aufrecht stehen bleiben. Als besonderes Design-Highlight hebt Smart zudem den Cartoon-Panda auf der Windschutzscheibe hervor.
Die Startedition heißt Smart #5 Summit Edition. Sie erhält einen Adventurers’ Collection, wozu offenbar eine elektrisch ausfahrbare Anhängerkupplung, Unterbodenschutz, Dachträger, Trittstufen, Seitentasche und Seitenleiter gehören – also alles, um sich auch auf dem Supermarkt-Parkplatz als Abenteurer zu erkennen zu geben.
Im Cockpit gibt es ein 10,3-Zoll-Instrumentendisplay und gleich zwei weitere Displays mit jeweils 13 Zoll Diagonale sowie ein Head-Up-Display mit Augmented-Reality-Funktion. Ein Sprachassistent ermöglicht die Bedienung von Navigation, Audiosystem und Klimaanlage. Dank KI-Unterstützung soll er außerdem fast jede Frage beantworten können. Als neuer Avatar führt hier Leo durchs System – ein Löwe.
Zudem gibt es Zero-Gravity-Sitze mit Lederbezug, deren Lehnen man im 120-Grad-Winkel nach hinten neigen kann. Im Fond gibt es einen “First Class”-Knopf, der für mehr Beinfreiheit sorgen soll – vermutlich aber nur beim hinteren rechten Sitz, wo in China der Chef sitzt. Dazu dürfte der Beifahrersitz weiter nach vorne fahren. Die Sitze kann man auch so verstellen, dass ein Kingsize-, Queensize- oder Einzelschlafplatz entsteht. Zudem gibt es einen “eingebauten Projektor” und ein Sennheiser-Soundsystem mit 20 Lautsprechern. Ein ausfahrbarer Lautsprecher synchronisiert sein Ambientelicht mit dem Rhythmus der Musik.
Das Fahrzeug befindet sich derzeit noch im EU-Homologationsprozess. Wenn dieser abgeschlossen ist, dürften die fehlenden Angaben, insbesondere zu den Antrieben, nachgeliefert werden. Zum Datum des Marktstart in Deutschland schweigt sich die Marke noch aus, aber nach Gerüchten soll es erst 2025 so weit sein.
Unter dem Strich
Die Pressemeldung fokussiert sich auf die Ausstattung, doch die eigentliche Sensation am Smart #5 ist das extrem schnelle Laden: Uns fällt so schnell kein anderes Elektroauto ein, dessen 100-kWh-Akku man in nur 15 Minuten von 10 auf 80 Prozent bringen kann. Im Vergleich dazu können Tesla und Konkurrenten wie der Ford Mustang Mach-E, BMW iX3 oder auch VW ID.4 einpacken. Das war allerdings schon bekannt, und so bleiben von der “Weltpremiere” eigentlich nur die diversen Ausstattungsfeatures und die neuen Bilder.
Quelle: Smart