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Smart #5: „Zeitgenössischer Abenteurer“ im XL-Format

Mit dem #5 rollt Smart zum Jahresende ein Mittelklasse-SUV an den Start, das vor allem dem Mercedes EQB gefährlich werden könnte.

Nach dem kompakten Smart #1 und Smart #3 ergänzt das Mittelklasse-SUV Smart #5 zum Jahreswechsel das Angebot der Geely-Mercedes-Marke. Das neue Elektro-Modell tritt dann gegen den BMW iX3, den BYD Tang sowie den Mercedes EQB an. Derzeit laufen die letzten Erprobungen des dritten Modells – und Smart gab davon erste Bilder frei.

Auf der Beijing Auto Show im Frühjahr 2024 konnte man bereits erahnen, wohin die Reise bei Smart geht. Vor 30 Jahren als Kleinstwagenmarke gestartet, hat sich die Ausrichtung des Unternehmens wie der Modellpalette mit dem Geely-Einstieg merklich verändert. Das Smart #5 Concept hat nichts mehr mit dem kleinen Ur-Smart gemein, den man zur Not auch mit der Front voraus Richtung Bordstein parken konnte. Der Smart #5 ist alles andere als ein Stadtfloh, sondern mit einer Länge von 4,75 Metern schon ein ausgewachsenes Mittelklasse-SUV.

smart #5: „zeitgenössischer abenteurer“ im xl-format

Wasserfest Wie es sich für einen echten Mittelklasse-SUV mit Allradantrieb gehört, soll der elektrische Smart #5 auch Fahrten durch Bachläufe meistern können. Die Bilder der Erprobungsfahrten zeigen: Das schafft er locker.

Smart bezeichnet den #5 als „zeitgenössischen Abenteurer“. Dementsprechend markant-bullig ist das Design. Die Fotos von den Erprobungsfahrten des Smart #5 zeigen, dass das Serienmodell dem in Peking gezeigten Konzept recht nahekommt. Unter der Tarnfolierung erkennt man das aus LED-Segmenten bestehende Lichtband und die LED-Striche der sogenannten „Time-Capsule-Scheinwerfer“. Am Heck blitzen die Designmerkmale des LED-Lichts der Studie unter der Abdeckung hervor. Die kantige Box-Silhouette mit den eckigen Rathäusern und dem Unterbodenschutz unterstreichen den Geländewagenanspruch.

Lidar-Sensoren für teilautonomes Fahren

Die gegenläufig öffnenden Türen der Studie schaffen es – wenig überraschend – allerdings nicht in das Serienmodell. Auch das Interieur des Serienmodells ist nicht ganz so futuristisch gestaltet wie beim Konzeptfahrzeug. Aber auch da gab die Studie schon einen sehr konkreten Ausblick auf den tatsächlichen Smart #5, der Anfang nächsten Jahres in Europa auf den Markt kommen wird. Die chinesischen Kunden verlangen neben dem digitalen Instrumentendisplay zwei weitere große Monitore und ein Infotainment mit viel Rechenpower.

smart #5: „zeitgenössischer abenteurer“ im xl-format

Stromer für Abenteurer Das Konzeptauto gab bereits eine gute Vorstellung von den Dimensionen und der Optik des neuen Smart #5.

Die Einzelsitze im Fond dürften wohl noch einer konventionellen Rückbank weichen. Platz sollte auch dort bei dem Radstand von drei Metern ausreichend vorhanden sein. Bei den Assistenzsystemen dürften beim Smart #5 ohnehin kaum Wünsche offenbleiben. Bei den Testfahrten in China wollen Beobachter sogar einen Lidar-Radar ausgemacht haben. Das lässt auf teilautonome Fahrfunktionen wenigstens auf Level 2 plus schließen.

Spitzenleistung von 475 Kilowatt

Vermutlich wird es vom Smart #5 fünf Leistungsstufen geben: zwei mit Hinterradantrieb, die 250 kW (340 PS) und 267 kW (363 PS) mobilisieren. Die beiden Allradversionen, so viel steht bereits fest, haben jeweils vorne eine E-Maschine mit 165 kW. Bei der schwächeren kommen hinten 267 kW hinzu. Die Systemleistung summiert sich somit auf 432 kW oder 587 PS .

smart #5: „zeitgenössischer abenteurer“ im xl-format

Spielerei der Designer Das Konzeptauto von der Bejing Auto-Show verfügte über Einzelsitze und sich gegenläufig öffnende Türen. In die Serie dürften sie es aber schon aus Kostengründen nicht schaffen. Fotos: Smart

Bei der Topversion steht sogar eine Spitzenleistung von 475 kW (646 PS) auf Abruf bereit. Damit spielt der Smart #5 auch bei der Power in der ersten Liga mit. Fünf Fahrmodi stehen voraussichtlich zur Auswahl: Die drei üblichen von Eco bis Sport, dazu ein Off-Road-Fahrprogramm – und eine Möglichkeit zur Individualisierung nach dem persönlichen Geschmack.

Kurze Ladezeiten dank 800-Volt-Architektur

Die Fahrleistungen sind dementsprechend sportlich. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 200 km/h, bei der Top-Version sind – wo immer noch erlaubt – bis zu 210 km/h drin. In China ist bereits durchgesickert, dass die Varianten mit Hinterradantrieb mit Lithium-Eisen-Phosphat-Batterien (LFP) bestückt sind, bei den Allrad-Modellen sollen es hochwertigere Akkus mit einer Nickel-Mangan-Kobalt-Chemie (NMC) sein. Die Speicherkapazität entspricht jenen 100 Kilowattstunden, die auch bei der Studie angegeben waren. Vermutlich wird es aber auch eine Batterie mit weniger Energieinhalt geben.

smart #5: „zeitgenössischer abenteurer“ im xl-format

Der SUV, der aus der Kälte kommt

Die maximale Reichweite soll gemäß dem chinesischen CLC-Zyklus rund 700 Kilometer betragen, was in Europa nach der hier gültigen WLTP-Norm etwa 550 Kilometer bedeuten würde. Dank der 800-Volt-Architekur sind die Ladezeiten kurz: Der Ladestand der Energiespeicher soll in 15 Minuten von zehn auf 80 Prozent steigen.

Smart-Topmodell könnte teuer werden

Nur zu den Preisen ist noch nichts bekannt. Der 140 kW starke und 4,63 Meter lange Mercedes EQB startet bei 53.514 Euro, der 4,73 Meter lange und wenigstens 210 kW starke BMW iX3 bei 67.300 Euro. Der Smart könnte noch ein paar Tausender teurer werden. Immerhin drohen ab 2025 Strafzölle der EU für aus China importierte Fahrzeuge. Für Geely-Fahrzeuge ist eine Kompensation für die Subventionen des chinesischen Staates in Höhe von 19,9 Prozent vorgesehen.

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