Nachdem Smart, die gemeinsame Tochter von Mercedes und dem chinesischen Hersteller Geely, mit seinen zwei Crossover-Modellen #1 und #3 zunächst das Kleinstwagen-Erbe abgestreift hat, verlässt sie nun ihr angestammtes Biotop vollends. Das dritte neuzeitliche Modell der Marke ist ein klassisches SUV für Alltag und Reise in der Größenordnung Mercedes EQB, Skoda Enyaq und Tesla Model Y. Die kantige Karosserie soll im Zusammenspiel mit einem großen Radstand für üppige Platzverhältnisse im Innenraum sorgen, die zumindest optional erhältlichen Offroad-Anbauteile und Zubehör wie Karosserie-Seitentaschen und Dachträger für einen Schuss Abenteuerflair nach bester G-Klassen-Manier. Die nun im Rahmen der Premiere im australischen Brisbane gezeigte „Summit Edition“ erinnert mit vollem Upgrade-Programm schon fast an einen echten Geländewagen.
Außen rustikal, innen elegant
Noch keine offiziellen Angaben gibt es zum Antriebs- und Ausstattungsprogramm für Europa. Die Geely-Plattform, die Smart auch für sein neues Modell nutzt, arbeitet wahlweise mit 400 oder 800 Volt Batteriespannung, kann entweder die relativ günstigen LFP-Batterien oder die leistungsfähigere NMC-Variante nutzen. Letztere wird in Verbindung mit 800-Volt-Technik wohl den Top-Modellen vorbehalten sein, die mit mehr als 600 PS und Allradantrieb aufwarten dürften. Die größte Batterie im Angebot fasst – offiziell bestätigte – 100 kWh und ermöglicht 740 Kilometer Fahrt nach chinesischer Norm. Im europäischen WLTP-Standard wären das gut 600 Kilometer. Zu haben sind außerdem Varianten mit reinem Heckantrieb, weniger Leistung und geringerer Reichweite; welche davon im kommenden Jahr nach Europa kommen, ist aber unklar. Wichtigster Markt für das Modell ist neben der EU China sowie das nun neu zu erschließende Australien. In den USA wird es den #5 nicht geben.
Preise nennt man noch keine, aber es drohen Strafzölle
Der #5 wird nicht das letzte neue Modell seit dem Einstieg von Geely vor vier Jahren sein. Die Marke will und soll wachsen und den Nischendimensionen entkommen, in denen sie zu Zeiten der Kleinstwagen Fortwo und Forfour gefangen war. In den ersten fünf Monaten gelang das nur bedingt: In China fanden sich rund 15.300 Neukunden, in Europa waren es 8.000. Für die kleineren Vorgänger entschieden sich im gleichen Zeitraum des Vorjahres noch knapp 9.000 europäische Käufer. Diese könnten künftig zurückkommen, denkt Smart doch zumindest halblaut über die Neuauflage eines E-Kleinstwagens nach. Sollte der Fortwo-Nachfolger kommen, dürfte ein neuer Forfour auf dem Fuße folgen. (Text: hh/sp-x | Bilder: Hersteller)