BYD

BYD trennt sich von Hedin und übernimmt Vertrieb selbst

China-Marke offenbar mit dem Absatz unzufrieden

byd trennt sich von hedin und übernimmt vertrieb selbst

Von Januar bis Juli verkaufte BYD rund 1.400 Fahrzeuge in Deutschland, im ganzen letzten Jahr waren es rund 4.100 Autos. Damit ist der zweitgrößte Elektroauto-Hersteller der Welt nicht zufrieden. Deswegen wird nun der Vertrieb anders organisiert: Er wird von BYD Europe übernommen, der schwedischen Hedin-Gruppe wurde offenbar gekündigt.

Die BYD Automotive GmbH und die Hedin Mobility Group haben eine Vereinbarung getroffen, wonach der BYD-Vertrieb für Fahrzeuge und Ersatzteile auf dem deutschen Markt an die BYD Automotive GmbH übergeht, melden Hedin und BYD im Gleichklang.

Hedin war bisher alleiniger Importeur der BYD-Fahrzeuge und bewerkstelligte den gesamten Vertrieb. Technisch wird das so bewerkstelligt, dass die für den Import zuständige Hedin-Tochtergesellschaft Hedin Electric Mobility GmbH von BYD aufgekauft wird. Der Verkauf umfasst auch die beiden “BYD-Pioneer Stores” in Stuttgart und Frankfurt, die derzeit noch von Hedin betrieben werden.

Hedin bleibt jedoch BYD-Händler in Deutschland mit drei Verkaufsstellen in Mannheim, Kaiserslautern und Saarbrücken. Außerdem fungiert Hedin weiterhin als BYD-Importeur für Schweden.

Der Atto 3 ist nach wie vor der BYD-Bestseller

Nummer 2 bei den Verkäufen ist der BYD Seal

Über eine beabsichtigte Trennung zwischen BYD und Hedin hatte zuerst das Manager Magazin berichtet (Paywall). Danach war BYD-Chefin Stella Li mit dem Absatz in Deutschland unzufrieden und wollte deshalb die Zusammenarbeit beenden.

Die Managerin sagte: “BYD ist es wichtig, starke, lokale Partnerschaften zu pflegen. Die Partnerschaftsvereinbarung mit den deutschen Händlern wird deshalb fortgesetzt. Gemeinsam mit den Handelspartnern wird die BYD Automotive GmbH den hervorragenden Kundenservice und die Garantieunterstützung in Deutschland weiter ausbauen.”

Hedin-Chef Anders Hedin sagte: “In den vergangenen beiden Jahren haben wir gemeinsam mit BYD an der Entwicklung des deutschen Marktes gearbeitet. Jetzt ist die Grundlage geschaffen, um das Volumen zu erhöhen. Wir freuen uns darauf, diese Reise in Deutschland als Händler gemeinsam mit BYD fortzusetzen.”

Die Transaktion steht noch unter dem Vorbehalt behördlicher Genehmigungen und wird voraussichtlich im vierten Quartal 2024 abgeschlossen.

Unter dem Strich

4.100 verkaufte BYD-Fahrzeuge im Jahr 2023 sind nicht viel, denn der chinesische Konkurrent MG setzte im gleichen Zeitraum über 15.000 Fahrzeuge in Deutschland ab. So ist es verständlich, dass die BYD-Chefin Li etwas verändern will.

Die MG-Website weist deutlich mehr Händler für Deutschland aus als die Händlersuche von BYD. Insofern könnte es nützlich sein, mehr Handelsbetriebe für die Marke zu gewinnen. Solche Betriebe sind wichtig, denn die Kundschaft will sich ihr Fahrzeug trotz aller Möglichkeiten im Internet doch auch live ansehen. Man darf gespannt sein, wie sich der BYD-Absatz weiter entwickelt.

Quelle: Hedin und BYD (per E-Mail)

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