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Mercedes schafft Preislisten ab: Anpassungen schwer nachvollziehbar

25.07.2024 15:54 Uhr | Lesezeit: 5 min mercedes schafft preislisten ab: anpassungen schwer nachvollziehbar

Mercedes hat die klassischen Preislisten abgeschafft und erklärt: “Damit haben Kundinnen und Kunden eine hervorragende Angebotstransparenz und erhalten jederzeit, über alle digitalen und physischen Kontaktpunkte hinweg einen attraktiven Preis. Aufwändige Preisvergleiche entfallen.” © Foto: Mercedes-Benz

Mercedes-Benz schafft die klassischen Preislisten ab: Kunden können ab sofort nur noch im Online-Konfigurator den aktuellen Endpreis einsehen. Rabatte und Nachlassdetails werden nicht mehr direkt offengelegt, was zu einer dynamischeren Preisgestaltung führen könnte. Kritiker zweifeln an der versprochenen Transparenz und befürchten, dass Vergleichsmöglichkeiten eingeschränkt werden.

von Christian Richter

Im Zuge des Agenturmodells “Vertrieb der Zukunft” (VdZ) hat Mercedes-Benz jetzt die klassischen Preislisten abgeschafft. Das berichten mehrere Medien übereinstimmend. Demnach könnten Kunden ab sofort nur noch im Online-Konfigurator den aktuell geforderten Preis sehen. Der ursprüngliche feste Listenpreis bleibe somit künftig unklar.

Keine Preislisten, was ändert sich?

Seit 24. Juli 2024 gibt es keine festen Preislisten mehr bei Mercedes Benz, berichten Portale wie “auto motor sport” und “t-online”. Die Blogs “mbpassion” und “JESMB” zitieren aus einem internen Schreiben an die Händler: ” Mit der Einführung des Agenturmodells im vergangenen Jahr haben wir einen innovativen Schritt in Richtung eines transparenten und kundenorientierten Vertriebsmodells gemacht (…). Nun gehen wir den nächsten Schritt und haben uns entschieden, in Zukunft an unseren Online-Touchpoints (Konfiguratoren, Produkt-Websites, Store etc.) ausschließlich den potenziellen Endkundenpreis (Transaktionspreis) anzuzeigen und auf den Ausweis einzelner Nachlasskomponenten sowie der Listenpreise zu verzichten, um die Preistransparenz weiter zu stärken.” Weiter heißt es, dass die Preislisten für die Händler in gewohnter Form und ausschließlich zur internen Nutzung in den Retailportalen “bis auf Weiteres” zur Verfügung stünden.

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Wirklich mehr Transparenz?

Das Medienecho fällt skeptisch aus. Die Stuttgarter nähmen so ihren Kunden die Möglichkeit, den aktuell aufgerufenen Preis für ein Modell mit dem ursprünglichen Listenpreis vergleichen zu können, heißt es. Gleiches gelte für die Preise einzelner Extras. “Im Konfigurator sehen Kunden nur noch die Kundenendpreise. Rabatte und Nachlassdetails werden nicht mehr direkt offengelegt. Der Hersteller hat so theoretisch die Möglichkeit, die Preise der Nachfrage dynamisch anzupassen”, schreibt “Focus online”.

Das sagt der Hersteller

AUTOHAUS hat Mercedes-Benz um eine Stellungnahme gebeten: “Im Rahmen des neuen Vertriebsmodells wurde nun im Juli ein weiterer Meilenstein durchschritten, d.h. ein ab jetzt ausgewiesener Kaufpreis für Einzelkunden berücksichtigt bereits alle Kundenvorteile”, erklärte ein Sprecher. Mit dem neuen Vertriebsmodell könnten sich die Partner noch stärker auf ihr Kerngeschäft der Kundenberatung fokussieren. “Die Mercedes-Benz Partner und ihre Agenten werden daher auch weiterhin gezielt Kunden beraten, und die benötigten Informationen und Daten weitergeben. Der Bruttolistenpreis wird weiterhin in einer Fußnote einsehbar bleiben.”

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