Mazda MX-5: Der letzte der offenen Spaßbrüder
Das liegt auch daran, dass die große Roadster-Euphorie, die der kleine Zweisitzer bei seinem Erscheinen 1989 ausgelöst hat, inzwischen weitestgehend verebbt beziehungsweise in den SUV-Boom umgeleitet ist und dass in der Folge die meisten der damals aufgebotenen Konkurrenz- oder Mitnasch-Modelle einer Vielzahl von Marken schon eingestellt sind.
Und während der MX-5, seit 2015 in vierter Generation (kurz ND), an die Verkaufszahlen in seinem ersten Jahrzehnt längst nicht mehr herankommt, so hält er sich doch mit relativ robusten, meist im Modellzyklus schwingenden Verkaufszahlen auf dem Markt. Mit einem Plus in Europa und den USA war das vergangene Jahr wieder ein stärkeres mit über 26.000 Stück.
In die Verlängerung
So muss auch der MX-5 Tribut zollen an Regularien, die es nicht gut meinen mit dem Fahrspaß. In EU-Ländern wird die stärkere Motorversion vom Markt genommen, weil sich das Update zur Erfüllung der neuesten Abgasnorm nicht rechnet. Nur noch Lagerbestände mit dem 184 PS starken Zweilitermotor sind verfügbar (die allerdings bis zum Ende des Jahres reichen sollen).
Das vereinfacht die Auswahl, weil dann nur noch der 1,5-Liter mit 132 PS im Programm ist (weiterhin auch in RF-Ausführung mit Stahlfaltdach). Das reicht zwar für puristisches Roadster-Feeling, zumal diese Variante mit nur etwas über einer Tonne Leergewicht auch der Urkonzeption des Modells entspricht. Trotzdem schade um die Sportwagen-Talente, die der stärkere Motor bieten kann.
Weniger toll der Wust an Assistenzsystemen, den Mazda an Bord schaffen musste, um gesetzlichen Vorgaben Genüge zu tun. Was in der Praxis bedeutet, dass ein Warngeräusch-Kanon einsetzt, sobald man losfährt. Zum Glück hat Mazda einen Shortcut eingerichtet, mit der sich die Zudringlichkeit wohlmeinender Assis mit einem Knopfdruck beenden lässt: gängige Lösung eines modell- und markenübergreifenden Problems. Die fehlende Akkuratesse von Tempolimiterkennung, Spurverlassens- oder Kollisionswarner führt mit Fehlalarmen so beharrlich in die Irre, dass man wohlgemuter und sicherer unterwegs ist, wenn man sie samt und sonders deaktiviert.
Kurz zu anderen Updates: Zu den dezenten optischen Retuschen gehören LED-Blinker ringsum und die neue Scheinwerfereinheit, die das LED-Tagfahrlicht nun integriert hat.