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Lotus verschifft den Eletre nach Europa

Fahrbericht Lotus verschifft den Eletre nach Europa

Für Lotus ist es eine Premiere. Die britische Geely-Tochter bringt im Spätsommer ihr erstes SUV mit E-Antrieb nach Europa.

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Der „Lotus Eletre“ will als agiles SUV für die Langstrecke punkten. (Bild: Lotus)

Bei Lotus legt man Wert auf die Feststellung, dass mit dem „Eletre“ eine ganz neue Automobilklasse startet. Er ist aus der Sicht der Briten nämlich das erste „Hyper-SUV“ mit Stromantrieb und soll die Verbrenner-Konkurrenz das Fürchten lehren.

Einmal mit einem recht aggressiven, auf alle Fälle aber sehr auffälligem Design, fulminanten Fahrleistungen und mehr als nur einem Hauch von Luxus in jeder Lebenslage.

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Lotus setzt auf auffällige Lackierungen

Das Sport- und Spaßgerät, das in England gezeichnet und im hessischen Raunheim entwickelt wurde, wird in China gebaut. Es ist 5,10 Meter lang, 2,24 Meter breit und 1,63 Meter hoch. Trotz aller designtechnischen Kniffe und des aerodynamisch optimierten Körpers mit diversen Kühlluftöffnungen steht der Eletre (ungarisch für „zu neuem Leben erwachen”) ganz schön massiv auf seinen 20 bis 23 Zoll großen Rädern.

Er setzt definitiv nicht auf Understatement, speziell in den Farben Solar-Gelb, Natron-Rot oder Galloway-Grün. Die stehen ihm tatsächlich deutlich besser als die für die Basisversion verfügbaren und ein bisschen langweiligen Farbtöne Kaimu-Grau und Stellar-Schwarz.

Aktiver Frontgrill, auf Wunsch Kameras statt „echter“ Rückspiegel, rundum ausfahrbare Lidar-Sensoren, aktiver Spoiler in der Heckklappe und geteilter Dachspoiler – das Modell ist aerodynamisch feingeschliffen und wartet mit einem cw-Wert von 0,26 auf. Für ein SUV dieses Formats ist das nicht übel. Der Neuzugang lässt sich vorne wie hinten gut entern und auch wieder verlassen, auch wenn man dabei mächtige Schweller überwinden muss.

Viel Staufläche

Platzangebot und Sitzkomfort vorne sind über alle Zweifel erhaben, hier kann man es locker eine Akkufüllung lang aushalten. Im Fond des Testwagens waren die als Extra angebotenen zwei Einzelsitze mit breiter Armauflage und kleinem Display etwa zur Klimatisierungs-Bedienung montiert. Die bieten zwar guten Seitenhalt, sind aber recht straff gepolstert.

Serienmäßig ist hinten eine Dreier-Sitzbank eingebaut. Platz ist in beiden Versionen reichlich vorhanden. Wie auch im Kofferraum, der als Viersitzer 611 Liter Volumen bietet. Beim Fünfsitzer sind es 688 bis 1.532 Liter, im Frunk unter der knappen Motorhaube lassen sich noch mal 46 Liter verstauen – also etwa das Ladekabel und sonstiger Kleinkram.

In Sachen Materialqualität muss sich der Eletre definitiv nicht hinter Wettbewerbern wie dem AMG EQE 53 SUV, dem BMW iX M60 oder dem Tesla Model X verstecken. Die Bauteile und Bezüge fühlen sich bis in den tiefsten Fußraum gut und wertig an und sie sind erkennbar sorgfältig verarbeitet.

Infotainment mit kleinen Mangelerscheinungen

Gut gelungen ist die Aufteilung der diversen Anzeigen. Neben zwei schmalen Displays hinterm Lenkrad und direkt vor dem Beifahrer informieren noch ein großes Head-up-Display und ein mittig platzierter, sehr fein auflösender und extrem reaktionsschneller 15,1-Zoll-Touchscreen, über den unter anderem auch die EV-Routenführung aktiviert wird.

Während die grafischen Vorzüge dieses Systems, hinter dem eine Rechenleistung von 12 GB RAM steckt, positiv ins Auge fallen, nerven beim Fahren diverse kleine Unzulänglichkeiten wie der übereifrige Müdigkeitssensor oder, deutlich lästiger, die hohe Fehlerquote bei der Verkehrszeichen-Erkennung. Das kann gerade in Ländern wie Norwegen ganz schön teuer werden.

Aber nachdem Lotus-Ingenieure auf Nachfrage durchaus einen gewissen Nachholbedarf auf diesem Gebiet einräumen und der Eletre durch die Luft updatefähig ist, lässt sich daran sicher noch etwas verbessern. Im Prinzip ist das Infotainment-System durchaus konkurrenzfähig und vergleichsweise intuitiv zu bedienen.

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