- Abmessungen und technische Daten
- BMS und Optimierungen
- Fahrerassistenz
- Rekuperation und V2L-Funktionen
- KI-Nutzung inbegriffen
- Kia | Die Kia EV3 Weltpremiere
Wenn in der Ankündigung bereits vom „gehobenen Elektro-SUV-Erlebnis“ die Rede ist, dürfte eines schon mal klar sein: die 30.000-Euro-Marke wird mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit kaum unterschritten werden. Damit wird deutlich dass das eSUV, das an den EV9 erinnert, eine deutliche Marke setzen will.
Abmessungen und technische Daten
BMS und Optimierungen
Mit einem cW von 0,263 ist der EV3 durchaus windschnittig – wenn man die recht große Stirnfläche außen vor lässt. Die Effizienzfortschritte dürften eher auf Motoren, BMS (Batteriemangement-System) und Lademanagement zurückzuführen sein. Kia gibt an, dass die Batterie in 31 Minuten von 10 auf 80% aufladbar sei, freilich kein Rekordwert, das Schnellladen mit DC sollt mit maximal 102 kW möglich sein. Das liegt daran, dass der EV3 noch auf 400-Volt-Basis funktioniert. Die WLTP-Reichweite sieht Kia beim großen Modell bei 600 Kilometern, was in der Realität dabei rausspringt, steht auf einem anderen Blatt. Der Verbrauch müsste dann um die 13 kWh liegen. Keine Unmöglichkeit.
Fahrerassistenz
Zu den modernen Fahrerassistenzsystemen (Advanced Driving Assistance Systems, ADAS) des EV3 gehört unter anderem die elektrische dynamische Drehmomentverteilung eDTVC (Electric Dynamic Torque Vectoring Control), die bei Kurvenfahrten die Sicherheit und Stabilität erhöhen soll. Darüber hinaus beinhaltet die ADAS-Palette neben Frontkollisionswarner und aktivem Spurhalteassistent zum Beispiel Autobahnassistent und Auspark- Kollisionsvermeidungsassistent. Der Remote-Parkassistent ist vor allem bei engen Parklücken oder Garagenplätzen eine große Hilfe, denn das System kann den EV3 selbstständig ein- und ausparken, auch wenn sich der Fahrer nicht im Fahrzeug befindet. Zur Sicherheit trägt auch das 12 Zoll (30,5 cm) große Head-up-Display (HUD) bei, das wichtige Fahrinformationen auf die Windschutzscheibe projiziert, um die Ablenkung des Fahrers zu minimieren.
Rekuperation und V2L-Funktionen
Als erste Automobilmarke führt Kia mit dem EV3 die „Vehicle-to-Load“-Funktion (V2L) im Segment der elektrischen Kompakt-SUVs ein. Dadurch lässt sich der Stromer als 220-Volt-Powerbank nutzen, um externe Geräte wie E-Bikes, einen Elektrogrill, einen Fön oder Ähnliches mit Strom zu versorgen. Praktisch ist auch der digitale Autoschlüssel (Digital Key 2.0), mit dem sich das Smartphone oder eine Smartwatch als Fahrzeugschlüssel nutzen lässt und daher kein physischer Schlüssel mehr mitgeführt werden muss. Außerdem kann der digitale Schlüssel bequem mit Freunden und Familienmitgliedern geteilt werden, wobei der Besitzer festlegen kann, welche Funktionen für wen wie lange verfügbar sind.
KI-Nutzung inbegriffen
Ohne scheints nicht mehr zu gehen – als erster Kia-Stromer wird der EV3 über die KI-Assistenztechnologie der Marke verfügen. Diese Technologie bietet den Kunden neue und innovative Möglichkeiten, direkt und intuitiv mit den Fahrzeugfunktionen zu interagieren und diese zu steuern. Dadurch lassen sich sowohl der Komfort als auch die Produktivität während der Zeit im Fahrzeug steigern. Der Sprachassistent von Kia ist durch die Integration von generativer künstlicher Intelligenz jetzt noch leistungsfähiger. Generative KI erfasst komplexe Zusammenhänge durch natürliches Sprachverständnis und ist dadurch in der Lage, auf natürliche Weise mit den Nutzern zu kommunizieren. Der KI-Assistent kann die Reiseplanung unterstützen und den Kunden dabei helfen, die Fahrzeugfunktionen einschließlich Unterhaltung und Informationssuche optimal zu nutzen. Wermutstropfen: der KI-Assistent wird zunächst nur in Südkorea eingeführt und erst später nach Europa kommen. Marktstart ist hierzulande im vierten Quartal 2024.
e-engine meint: Das Design ist an den EV9 angelehnt, der allerorten bestens ankommt. Aber es ist Geschmacksache, ob man diese kantigen Formen mag. Das Auto ist randvoll mit technischen Finessen. Es wird sich zeigen, wie viele der technischen Innovationen optional oder serienmäßig sein werden. Unter 35.000 Euro dürfte ein gut ausgestattetes Einstiegsmodell deshalb kaum zu haben sein. Das Topmodell wird die 40.000er-Marke vermutlich mühelos überschreiten. Ob das im derzeit mauen Stromermarkt in Deutschland clever ist, wird sich weisen, denn Kia will mit dem neuen Modell den Zugang zur E-Mobilität erleichtern. Der Wettbewerb ist indes nicht klein: vor allem gegen den Volvo EX30 wird sich der „kleine“ Kia behaupten müssen. Und der beginnt bei 36.590 Euro und bietet etwas bessere Fahrleistungen, Heckantrieb und eine höhere Ladeleistung.
Fotos: Kia