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Kia EV9 – das elektrische Wohnzimmer auf vier Rädern

kia ev9 – das elektrische wohnzimmer auf vier rädern

Der neue Kia EV9 GT-Line

Der Kia EV9 ist das SUV, dass die Koreaner derzeit in Europa anbieten. Grund genug für “Heute”, den großen Elektro-Bomber ausgiebig zu testen.

Der koreanische Autobauer schickt den neuen EV9 als Premium-Fahrzeug ins Rennen. Der vollelektrische SUV bietet sehr viel Platz im Innenraum und kann mit seiner Reichweite punkten. Dennoch sollte man vor dem Kauf des Kia einige wichtige Punkte klären.

Hab ich eine Garage zu Hause? Und falls ja: Ist der Stellplatz groß genug für den zwei Meter breiten und fünf Meter langen EV9? Diese Fragen sollte man für sich unbedingt beantworten, denn die Parkplatzsuche für das große Auto ist in einer Großstadt durchaus zeitintensiv. Doch die Ingenieure in der Entwicklungsabteilung haben auch hier mitgedacht, denn der Kia gestaltet die Suche nach einem geeignetem Stellplatz so angenehm wie nur möglich: ventilierte Massagesitze, 360-Grad-Kamera und ein Einparkpilot machen einem das Leben etwas leichter.

Das Design des neuen EV9 ist modern, aber nicht ganz unumstritten. Durch die imposante Größe, die klaren Linien und die individuelle Optik geht allerdings niemand gleichgültig an dem Kia vorbei. Ganz im Gegenteil: Im “Heute”-Test sprachen uns mehrere Personen auf Parkplätzen oder roten Ampelphasen auf den Koloss an. Einige fragten sogar, ob sie einen Blick hineinwerfen dürfen. Die Resonanz auf den Straßen war also durchwegs positiv, der EV9 kommt definitiv gut an.

Wie schon eingangs erwähnt, ist der EV9 ein großes SUV, mit all seinen Vor- und Nachteilen. Im Innenraum werden die Passagiere in der ersten Sitzreihe mit sehr bequemen Sitzen verwöhnt, die nicht nur beheizt, sondern sogar ventiliert sind. Bei längeren Fahrten haben sie zudem eine Liegefunktion für den Beifahrer.

Der Lenker kann diese aus Sicherheitsgründen aber nur im Stand aktivieren, beispielsweise während eines Ladevorgangs. Der dauert übrigens im besten Fall lediglich 24 Minuten (von 10% bis 80%). Innerhalb 15 Minuten sollen bei einer Ladeleistung von 210 kW sogar 249 Kilometer möglich sein. Damit schlägt der Kia die deutsche Konkurrenz mit dem Stern auf der Motorhaube.

Die verbauten Materialien im Innenraum bestehen aus recycelten Stoffen, um die CO₂-Belastung bei der Produktion so gering wie möglich zu halten. Das spürt man zwar hier und da, mindert aber nicht den guten Gesamteindruck in Puncto Qualität.

In der Mittelkonsole findet sich ein Fingerabdruck-Scanner, mit dem man seine persönlichen Einstellungen abspeichern kann. Ein digitaler Schlüssel auf dem Smartphone gehört in der Liga zum guten Ton und ist ebenfalls verfügbar.

In der zweiten Reihe bekommen die Insassen ebenfalls fürstliche Platzverhältnisse geboten, denn selbst großgewachsene Personen fühlen sich hier mehr als nur wohl. Gefühlt kann man hier sogar Fangen spielen. Die dritte und letzte Sitzreihe bietet auch noch erstaunlich viel Platz. Durch die extrem gute Schallisolierung bekommt man von der Außenwelt kaum etwas mit. Nach einem stressigen Arbeitstag also der perfekte Ausgleich: Man freut man sich regelrecht in den Kia zu steigen, um die Ruhe zu genießen.

Mit an Bord sind aber nicht nur zahlreiche Luxus-Gadgets, sondern auch unzählige Assistenzsysteme. Der Kia bleibt unter anderem selbstständig in der Spur und kann sie mit dem Betätigen des Blinkers sogar selbstständig wechseln. Zahlreiche Kameras helfen dem Fahrer beim Parken und Rangieren in engen Gassen und Garagen. In den Seitenspiegeln installierte Kameras blenden beim Blinken außerdem den toten Winkel im digitalen Tacho ein.

Die zwei Elektromotoren im Kia EV9 leisten 384 PS und 700 Nm Drehmoment, was für das Fahrzeug mehr als ausreichend ist. Von 0 auf Tempo 100 geht es in sehr sportlichen 5,2 Sekunden, bei 200 bremst dann die Elektronik ein. Zum Vergleich: Ein aktueller VW Golf GTI braucht für denselben Sprint 6,4 Sekunden.

Das Fahrwerk ist bewusst komfortabel abgestimmt: Bodenwellen schluckt der EV9 gekonnt weg – für längere Reisen mit der ganzen Familie also perfekt. Das Gewicht von rund 2,7 Tonnen merkt man zwar beim Beschleunigen nicht, dafür allerdings in engeren Kurven auf der Landstraße.

Was uns überrascht hat, ist der sparsame Verbrauch des Dickschiffs: Im Wiener Stadtverkehr haben wir knapp unter 20 kWh auf 100 Kilometer verbraucht, was in Summe eine Reichweite von 520 Kilometern ergab. Auf der Autobahn gönnte sich der Kia zwischen 25 und 27 kWh, was bei dem großen 99,8 kWh-Akku eine Reichweite von 400 Kilometern ausmacht.

Ab 69.090 Euro ist das Raumwunder mit Hinterradantrieb und 203 PS zu haben. Möchte man den Kia jedoch bis unters Dach mit dem starken Allrad (384 PS) ausstatten, muss man mindestens 80.590 Euro ausgeben.

Es jedoch völlig egal, für welche Variante man sich entscheidet: Was man nämlich immer beachten sollte, sind die Ausmaße des luxuriösen SUV. Wer nämlich viel in der Stadt unterwegs ist, sollte idealerweise einen ausreichend dimensionierten Stellplatz zur Verfügung haben, denn die Parkplatzsuche kann schnell zur Geduldsprobe werden.

Kia hat mit dem EV9 ein überaus attraktives und faires Angebot für design-bewusste Menschen geschaffen, die bequem und elektrisch fahren möchten. Vor allem Familien werden sich über den großzügigen Platz im Innenraum freuen.

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