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Kia Niro EV begeistert mit Komfort und Reichweite

kia niro ev begeistert mit komfort und reichweite

Der neue Kia Niro EV (2024)

Der kompakte SUV von Kia nennt sich Niro und leistet mit seinem Elektroantrieb insgesamt 204 PS. “Heute” hat den City-Flitzer getestet.

Mindestens 45.990 Euro muss man auf den Tisch legen, um einen Kia Niro EV zu erwerben. Doch was kann der City-SUV aus Korea und wie weit kommt er mit seinem Elektromotor wirklich? “Heute” hat das Auto auf Herz und Nieren geprüft – mit einigen Überraschungen.

Das Design des neuen Niros besticht mit modernen Linien sowohl vorne, als auch hinten. Bei der Form gingen die Entwickler jedoch konservative Wege: Das Auto ist ein klassischer Kompakt-SUV. Dennoch bietet er im Innenraum eine Menge Platz – aber dazu später etwas mehr.

Das Heck des Niros ist wohl die meistdiskutierte Ansicht auf den Kia. Ob die Lichter nun gefallen oder nicht, ist Geschmacksache. Undiskutabel ist allerdings, dass das Auto von jedem Winkel modern wirkt. Der Niro ist als solcher unverkennbar. Und das ist auch gut so.

Im Innenraum des Kia Niro fühlt man sich direkt wohl. Alle wichtigen Funktionen sind auf einen Blick erkennbar und die Bedienung fällt dem Fahrer auf Anhieb leicht. Das Infotainmentsystem und die Tachoeinheit (je 10,25 Zoll) sind auf zwei Bildschirme aufgeteilt.

Mithilfe eines Touchpanels (“Multimode Control”) lassen sich die wichtigsten Funktionen, wie Klimaanlage, Navigation sowie Medien schnell bedienen. Der Drehregler ist dabei wahlweise entweder für die Lautstärke der gut klingenden Audioanlage oder für die Temperatureinstellungen zuständig. Wenn man wirklich pingelig sein möchte, könnte man sich bei den oberen Bildschirmen eine etwas höhere Auflösung wünschen. Dennoch bleibt das Cockpit in seiner Optik gelungen und modern.

Besonders lobenswert ist das Platzangebot sowohl in der ersten, als auch in der zweiten Sitzreihe. Auch großgewachsene Personen fühlen sich im Kia Niro wohl. Der Kofferraum ist mit seinen 475 Litern überaus üppig dimensioniert und stellt seine Konkurrenten regelrecht in den Schatten. Das Ladekabel findet übrigens im sogenannten Frunk, also unter der Motorhaube in einem eigenen Fach, Platz. In der Mittelkonsole befinden sich ebenfalls großzügige Stau- und Ablagefächer.

Bei den Materialien haben sich die Koreaner zum großen Teil für Kunststoffe und Elemente aus recycelten Materialien entschieden. Das Lederimitat besteht beispielsweise aus Eukalyptusblättern – so möchte Kia bereits bei der Herstellung CO₂ einsparen. Die Verarbeitung ist gut, während der Fahrt fielen uns keine nervigen Klappergeräusche auf. So muss das sein.

Bei der Ausstattung kann man sich als Kunde so richtig schön austoben. Auch Luxus-Elemente, wie ventilierte Sitze vorne und eine beheizbare Rücksitzbank, die man sonst nur aus Oberklassenlimousinen kennt, sind bestellbar. Im Sommer sind die gekühlten Vordersitze übrigens ein echter Kauftipp. Hier bleiben also kaum noch Wünsche offen.

Zudem kommt die Sicherheit beim Niro nicht zu kurz, denn es gibt eine Menge moderner Features: aktive Totwinkelassistenten, Querverkehrsassistenten, Autobahnassistenten und Kameras machen einem das Leben mit dem Kia noch einfacher.

Der Kia Niro beschleunigt mit seinen 204 PS zügig nach vorne. Das Fahrwerk und die Lenkung sind komfortabel und nicht zum Kurvenjagen ausgelegt. Doch genau das hat uns am Niro so gut gefallen: Er ist ein bequemer Alltagsbegleiter, der zum Cruisen anregt und nicht zum Heizen motiviert. Wer es etwas sportlicher angehen möchte, kann den Kia von 0 auf Tempo 100 in 7,8 Sekunden bewegen. Bei 168 km/h ist dann aber Schluss.

Der entspannte Charakter des Niro EV spiegelt sich auch im Verbrauch wider: Im “Heute”-Test zeigte die Verbrauchsanzeige teilweise sogar unter 14 kWh auf 100 Kilometer an. Am Ende kamen wir auf eine Reichweite von mindestens 420 Kilometern, ohne Rücksicht auf die Energieverbraucher im Auto zu nehmen. An einer Schnellladesäule lässt sich der Akku von 10 auf 80 Prozent in etwa 45 Minuten aufladen.

Mit den Schaltpadels am Lenkrad kann der Fahrer die Rekuperation in Echtzeit steuern. Auch One-Padel-Driving ist möglich. Die Abstufungen der einzelnen Modi sind gut gewählt und bieten für nahezu jede Verkehrssituation die richtige Verzögerungsstärke, ohne dabei das Bremspedal betätigen zu müssen.

Der Kia Niro EV ist wie ein unaufgeregter, gutaussehender Freund, der einem immer zur Seite steht, wenn man ihn braucht. Mit seinen großzügigen Platzverhältnissen innen und den kompakten Ausmaßen außen ist er ein interessantes Fahrzeug sowohl für Leute, die in der Stadt leben, als auch jene, die täglich zur Arbeit in die City pendeln müssen. Zudem bietet Kia das Fahrzeug mit einer Garantie für sieben Jahre (oder 150.000 Kilometer) an.

Wer auf den ganzen Schnickschnack wie die ventilierten Sitze verzichten möchte, kann den elektrischen Niro für 45.990 Euro (“SAM” Ausstattungslinie) haben. Bei der getesteten Vollausstattung “Platin” sind es dann aber bereits 55.740 Euro. Bei dem Preis könnte man durchaus schon mit dem größeren Kia EV6 (ab 47.990 Euro) liebäugeln.

Es stellt sich also die Frage, ob es wirklich der E-Antrieb im Niro sein muss, oder man sich doch mit dem günstigeren Hybrid (ab 38.890 Euro) oder dem Benziner (ab 31.840 Euro) zufrieden gibt. Eine pauschale Antwort gibt es hier nicht. Das muss jeder für sich selbst entscheiden.

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