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Google HD Maps: Volvo und Polestar erhalten umfangreicheren Kartendienst

Google hat eine präzisere Version seines Kartendienstes vorgestellt, die Assistenzsysteme unterstützen und autonomes Fahren ermöglichen soll.

google hd maps: volvo und polestar erhalten umfangreicheren kartendienst

Im Zentraldisplay kann der Volvo EX90 die in Google HD Maps hinterlegten Fahrbahnmarkierungen anzeigen. Google Maps enthält hingegen nur grobe Informationen zu den einzelnen Spuren.

(Bild: Volvo)

Google hat mit Google HD Maps eine erweiterte Version seines Kartendienstes angekündigt. Neben einer im Vergleich mit der Standardversion höheren Präzision soll HD Maps auch zusätzliche Daten bereitstellen, die beim Navigieren und automatisierten Fahren unterstützen. Als eigenständig nutzbaren Dienst, etwa in Form einer Smartphone-App, wird Google HD Maps aber nicht anbieten. Stattdessen ist der erweiterte Kartendienst künftig Bestandteil von Android Automotive OS (AAOS). Als erste Fahrzeuge sollen Volvos EX90 und der Polestar 3 von den hochauflösenden Karten profitieren.

Laut Volvo bietet HD Maps zusätzlich zu den in Google Maps enthaltenen Daten auch Informationen zu bestimmten, nicht näher definierten Verkehrsschildern sowie Fahrbahnmarkierungen. Mit diesen Daten soll die Navigationsfunktion des Kartendienstes etwa zuverlässige Spurwechsel vorschlagen oder Verkehrsschilder bei der Routenberechnung berücksichtigen.

google hd maps: volvo und polestar erhalten umfangreicheren kartendienst Google HD Maps enthält anders als Google Maps auch Daten zu Fahrbahnmarkierungen und soll so etwa beim automatischen Spurwechsel helfen.

Ebenso sollen Assistenzsysteme profitieren. Automatisierte Spurwechsel könnten beispielsweise rechtzeitig vor Verbotszonen erfolgen, die präziseren Kartendaten ermöglichen eine genauere Positionsbestimmung auf der Straße. Im Zusammenspiel mit den Fahrzeugsensoren sind somit laut Volvo zuverlässigere automatisierte Fahrten möglich.

Welche Daten Google im Detail für HD Maps berücksichtigt und wie viel genauer die Daten gegenüber dem bereits bekannten Google Maps sind, ist nicht bekannt. Ein Teil der Informationen dürfte jedoch von Fahrern jüngerer Volvo-Fahrzeuge stammen. Mit AAOS ausgestattete Modelle des schwedischen Autobauers ermöglichen, von der Frontkamera erkannte Straßenschilder an Google zu übermitteln.

Fahrzeug kombiniert Kartendaten und Sensorinformationen

Allerdings hat Volvo deutlich gemacht, dass auch die präziseren und umfangreicheren Kartendaten nicht ausreichen. So soll der EX90 neben Google HD Maps auch seine Sensoren nutzen, um Straßenschilder, Fahrbahnmarkierungen und anderes zu erkennen. Die Verarbeitung aller Daten übernimmt Nvidias Drive-AI-Plattform auf Basis des Prozessors Drive AGX Orion.

Im EX90 ist die Nvidia-Plattform wie auch im Polestar 3 für einige Assistenzsysteme und das automatisierte Fahren zuständig, das zunächst maximal bis Level 3 möglich sein soll. Allerdings erklärte Volvo im Gespräch auf der CES, dass Level 3 zum Start des EX90 nicht verfügbar sein wird. Erst nach der Markteinführung Ende 2023 will Volvo ein entsprechendes Software-Update anbieten – dann allerdings auch zunächst nur für den Einsatz in Kalifornien.

AAOS allein reicht nicht

Welche weiteren Modelle anderer Hersteller Google HD Maps künftig bieten werden, ist noch nicht bekannt. Ein Grund dafür sind die Anforderungen seitens Google. Zwar nennt das Unternehmen Android Automotive OS (AAOS) als Voraussetzung. Tatsächlich muss das Fahrzeug aber über Google Automotive Services (GAS) verfügen. Diese erweitern AAOS um einige Bestandteile, darunter den Play Store und Google Maps. Damit kommt etwa der Renault Megane E-Tech (Test) für den Einsatz von Google HD Maps infrage, kommende BMW-Modelle mit BMW OS9 jedoch nicht. Denn BMW verzichtet auf GAS. Gleiches gilt für Fahrzeuge des Stellantis-Konzerns, zu dem unter anderem Fiat, Opel und Peugeot gehören.

(pbe)

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