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Ford Everest

Fahrbericht: Ford Everest V6-Diesel Endlich Platz für die Fritten

Die dritte Generation des Ford Everest kann sich sehen lassen. Die Front mit u-förmigen Tagfahrlicht und der Doppelspange orientiert sich am Gesicht des US-Bestseller-Pick-up Ford F150 und kommt deutlich frischer daher als das Antlitz des Vorgängers. Dazu passt, dass das Bestreben, den Ford Crossover in das digitale Zeitalter zu hieven, im ganzen Auto spürbar ist. Der Fahrer blickt auf eine 12,4 Zoll großes digitales Cockpit und nutzt einen Touchscreen als das als Kommandozentrale für das gesamte Infotainment und die Technik. Dass die Bedienung der Klimaanlage dennoch mit klassischen analogen Dreh- und Druckknöpfen erfolgt, fällt angenehm auf. Ebenso, dass es neben den üblichen Becher- und Flaschenhaltern direkt vor dem Automatikhebel eine Ablage gibt, die sich eignet, um eine große Tüte McDonalds Pommes frites unterzubringen. Klasse Idee! Zumal man in den hinteren Pforten auch sein Tablet senkrecht fixieren kann. Bitte nachmachen!

Endlich Platz für die Fritten

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© press-inform – das Pressebuero

Ford Everest Platinum

Im Innenraum dominiert ein senkrechtstehendes Zwölf-Zoll Tablet dominiert. Vor allem beim Rangieren des Gefährts wirkt sich die Dimension des Bildschirms bei den Kamera-Ansichten positiv aus. Das Infotainment basiert auf dem Sync-4-System, das man aus dem E-SUV Mach-E kennt. Und das ist gut so. Klar ist Ford mit seinem Unterhaltungsprogramm noch ein gutes Stück von der Grafik-Opulenz eines Mercedes Hyperscreen entfernt, aber wir sind mit dem System gut klargekommen. Zumal das Smartphone per Apple CarPlay oder Android Auto auch drahtlos eingebunden werden kann.

Der Name Everest ist bei dem mächtigen Siebensitzer mit einer Länge von 4,91 Metern und einem Radstand von 2,90 Metern ohnehin Programm. Vor allem. Weil man die Rücksitzbank 20 Zentimeter längs verschieben kann, was für jede Menge Platz sorgt, wenn die dritte Reihe eingeklappt ist. Die ist ohnehin nur etwas für Kinder, als Erwachsener gehen ganz hinten bestenfalls Kurzstrecken. Dann schrumpft das Volumen des Kofferraums auf 259 Liter, versenkt man die Rücklehnen der dritten Reihe werden 898 Liter daraus und wenn man das Prozedere auf die Fond-Sitzbank ausweitet, sind es prächtige 1.818 Liter.

Wir haben uns im Everest sofort wohlgefühlt. In der Top-Platinum-Ausstattung (kostet umgerechnet rund 55.000 Euro) weht ein Hauch von Luxus durch den Innenraum. Der beginnt schon mit den bequemen Teilledersitzen, mit gesteppten Stoff-Innenbahnen, die sowohl beheizt und auch belüftet werden können und dass der obere Teil des Armaturenbretts und der Türen mit Leder bezogen ist, wertet das Ambiente auf.

Beim Fahren ist der Eindruck nicht durchgängig so positiv. Der Dreiliter-V6-Diesel mit seinen 184 KW / 250 PS und dem maximalen Drehmoment von 600 Newtonmetern ist angesichts des Gewichts des Everest von rund 2,5 Tonnen die Einstiegsmotorisierung. Sollte man meinen. Denn Ford bietet wie beim Technikbruder, dem Pick-up-Bruder Ranger, bei den Einstiegsmodellen des Crossovers auch den doppelt aufgeladenen Vierzylinder-Selbstzünder an. Der bleibt mit 154 kW / 210 PS und einem maximalen Drehmoment von 500 Newtonmetern nominell gar nicht so weit hinter der Top-Motorisierung zurück.

Wir sind mit sechs Töpfen unterwegs und schnell davon überzeugt, dass es keinesfalls weniger Dampf sein sollte. Da sich auch Down Under offenbar die Abgasregularien auswirken. Solange man Fünfe gerade sein lässt und entspannt auf den Landstraßen und Autobahnen unterwegs ist, geht das Zusammenspiel zwischen Antrieb und bekannter Zehngang-Automatik entspannt und fast unmerklich vonstatten. Sobald man aber den Tiger im Tank wecken will, meldet sich der Diesel mit einem unwirschen Knurren, holt tief Luft, ehe es vorangeht. Der permanente Allradantrieb sorgt in den engen Kurven der Great Ocean Road für die nötige Traktion und kaschiert das Gewicht so gut, dass man auch in engen Kurven keine Angst hat, mit den Leitplanken Bekanntschaft zu machen.

Dass man mit diesem Everest 3.5 Tonnen ziehen kann, freut die Bootsbesitzer. Wenn der Untergrund etwas holpriger ist, kann der Crossover seine Verwandtschaft zum Pick-up Ranger nicht verhehlen. Das Fahrwerk ist aufgrund des stattlichen Gewichts straffer abgestimmt und die 21-Zoll-Reifen tun ihr Übriges. Bei den Fahrmodi bietet das Ford-SUV klassenübliches: Neben den Straßen-Programmen wie Normal oder Eco hilft eine spezielle Einstellung beim Ziehen des Anhängers und „Slippery“, wenn es einmal glatt wird. Im Gelände wählt man zum Beispiel Sand oder Schlamm. Bei den Fahrassistenten schüttet Ford ebenfalls die Wundertüte aus. Vom adaptiven Tempomaten mit Stop- and-go-Funktion, über den Toten-Winkel-Warner bis hin zum Notbremsassistenten ist fast alles an Bord.

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