BYD

BYD: US-Subventionen könnten Elektroauto-Verbreitung hemmen, kein Markteintritt geplant

byd: us-subventionen könnten elektroauto-verbreitung hemmen, kein markteintritt geplant

Bild: BYD

Weniger als ein Jahr nach seiner Vorstellung kann der Inflation Reduction Act (IRA) der USA in mindestens einer Hinsicht als effektiv gelten: Seit August 2022 wurden nach Daten der Marktforschungsfirma Benchmark Mineral Intelligence fast 500 Gigawattstunden an neuen Batterie-Fabriken in den USA angekündigt, sodass die Pipeline in diesem Mai erstmals größer wurde als die in Europa. Teil des IRA ist aber auch direkte Kaufer-Förderung bei lokal produzierten Elektroautos mit heimischen Batterien und Materialien. Das bedeutet, dass der enge Tesla-Verfolger BYD in den USA benachteiligt wird – womit sich das Land laut einer wichtigen Managerin des Unternehmens letztlich aber selbst schaden könnte.

BYD will Tesla-Heimat fernbleiben

Das gilt zum einen aus Sicht der Verbraucher, denn auf die Frage, ob BYD vor dem Hintergrund des IRA Elektroautos auch in der Tesla-Heimat verkaufen werde, hatte die an der internationalen Expansion beteiligte Managerin Stella Li eine klare Antwort: Der US-Markt werde derzeit nicht in Erwägung gezogen, sagte sie laut einem Bericht der Nachrichten-Agentur Bloomberg. Also wird er bis auf Weiteres ohne Elektroautos von BYD auskommen müssen oder dürfen, die in China zu Preisen ab umgerechnet rund 10.000 Dollar für den Seagull (s. Foto oben) angeboten werden.

Laut dem Bloomberg-Bericht war der IRA gezielt darauf ausgelegt, China aus der amerikanischen Lieferkette für Elektroautos herauszulösen. Mit dem vorläufigen BYD-Verzicht auf einen Markt-Eintritt in den USA könnte dieses Ziel sogar als übererfüllt gelten. Nach Aussage der Managerin hat das Paket aber auch einen Nebeneffekt: Sie sei überzeugt, dass der IRA die Verbreitung von Elektroautos in den USA verlangsamen könne, erklärte Li – eben weil es den dortigen Verbrauchern an den bezahlbarsten Optionen fehle.

Wie die Managerin weiter sagte, will BYD stattdessen Gelegenheiten auf ausländischen Märkten nutzen, die bessere Bedingungen bieten als die USA. Mit am stärksten werde das Wachstum ganz in der Nähe in Lateinamerika sein. BYD wolle den Elektroauto-Anteil dort innerhalb der nächsten 3-5 Jahre von aktuell unter 2 Prozent auf 10-20 Prozent steigern helfen. Aufgrund der Nachteile für ausländische Elektroautos durch die IRA-Subventionen könne der Anteil in dieser Region den in den USA sogar übersteigen.

IRA macht US-Elektroautos teurer

Wenn tatsächlich BYD mit seinen relativ billigen Elektroautos Lateinamerika in dieser Hinsicht vor den Nachbarn USA als die Heimat von Tesla bringt, wäre das ein bemerkenswert ironisches Ergebnis, wie CEO Elon Musk es normalerweise schätzt. Zumindest dem Klima-Aspekt des IRA dürfte es aber nicht gerecht werden – das Paket soll nicht nur die heimische Zukunftswirtschaft stärken, sondern auch Emissionsverringerungen bewirken.

Tesla wiederum wird vielleicht mit Erleichterung zur Kenntnis nehmen, sich in der Heimat vorerst nicht direkt mit BYD und wahrscheinlich anderen Herstellern aus China messen zu müssen. Aber auch ein unabhängiger Experte sagte Bloomberg, dass die relativen Kosten für ein Elektroauto in den USA durch die IRA-Einführung mit Käufer-Subventionen von bis zu 7500 Dollar nicht gesunken seien. Was die Regierung gutschreibt, soll also gar keinen echten Vorteil haben, weil der Ausschluss von China mit seiner starken Batterie- und Elektroauto-Industrie dazu führt, dass US-Fahrzeuge entsprechend teurer werden,

TOP STORIES

Top List in the World