Bild: BYD
Für Europa wird nach Angaben von Penny Peng, Marketingchefin von BYD in Europa, im Gespräch mit dem Wirtschaftsmagazin Capital eine deutlich veränderte und an europäische Bedürfnisse sowie Vorschriften angepasste Version aufgelegt werden. Wegen der Entwicklungsarbeit und Genehmigungsprozesse wollte sie sich auf keinen konkreten Verkaufsstart festlegen. Es sei aber klar, dass der Seagull in Europa dadurch deutlich teurer werde als das chinesische Angebot. Dennoch werde BYD seine Rolle als „Preisführer“ ausspielen.
BYD hat im Februar auf X (früher Twitter) Sicherheit und Leistung „auf höchstem Niveau“ durch seine „Blade“-Batterietechnologie und eine Reichweite von 427 Kilometern für den Seagull in Europa versprochen. Mit Gleichstrom-Schnellladen (DC) soll sich der Energiespeicher in 29 Minuten von 30 auf 80 Prozent füllen lassen. Mehr verriet das Unternehmen bisher nicht. Der aktuelle Seagull wird von einem E-Motor mit 55 kW (75 PS) Leistung angetrieben. Damit geht es in bis zu 13 Sekunden von 0 auf Tempo 100 und weiter bis 130 km/h.
Der Erfolg von BYD in Europa fällt noch bescheiden aus. Im April wurden laut Daten des Kraftfahrzeugsbundesamtes nur 183 Fahrzeuge der Marke in Deutschland zugelassen. Peng gab sich gegenüber Capital mit Blick auf die schwachen Verkaufszahlen gelassen. „Wir planen unsere Strategie auf lange Sicht.“ Schwung für die Marke erhofft sie sich von der Fußball-EM im Sommer in Deutschland, bei der BYD der Hauptsponsor ist – und damit VW ablöst. „Das kann der Markenbekanntheit einen Schub geben“, so Peng.
BYD hat Ende 2023 angekündigt, ein Elektroauto-Werk in Ungarn zu bauen und damit der erste große chinesische Autohersteller mit einer Produktionsbasis in Europa zu werden. Das Unternehmen zieht inzwischen den Bau eines zweiten Montagewerks in Europa im Jahr 2025 in Betracht.