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Freitag Magazin: Nanu? „Ferngesteuertes“ Carsharing von Vay. Geheime Zusammenarbeit: Apple & BYD? NL-Logistikdienstleister bestellt 75 eActros 600.

Carsharing: Deutsches „Telefahr“-Startup Vay bekommt 34-Mio-Euro-Darlehen

Vay? Schon mal gehört? Wir müssen zugeben, wir hatten das Start-up bislang nicht auf dem Radar, was aber nichts heißt. Trotzdem existiert das Unternehmen bereits seit 6 Jahren, Schande über uns. Gestern trudelte eine Pressemeldung mit dem kryptischen Titel „EIB fördert ferngesteuertes Carsharing von Vay“ ein. Beim Überfliegen der Meldung war nicht sofort klar, worum es nun gehe – schließlich gibt es genügend Carsharing-Start-ups auf dem Planeten, teilweise sogar von klassischen OEMs gegründet. Was war nun bei „Vay“ so außergewöhnlich?

freitag magazin: nanu? „ferngesteuertes“ carsharing von vay. geheime zusammenarbeit: apple & byd? nl-logistikdienstleister bestellt 75 eactros 600.

In Las Vegas läuft das deutsche Start-up Vay bereits …

„Ferngesteuert“ im positiven Sinne.

Die Termini in der Pressemeldung waren teilweise äußerst seltsam. Da ist die Rede von einem „Telefahr-Start-up„, was die Sache auch nicht unbedingt klarer machte. Der Blick auf die Firmenseite hingegen offenbarte kurz und prägnant, um was es geht. Tatsächlich ist Vay mit seiner Idee ein wirklich spannendes Start-up.

Carsharing ist nämlich so eine Sache. Man muss erst mal einen freien Wagen finden, der dann entweder zentral abgestellt ist, oder in einer entfernten Seitenstraße steht und auf den nächsten Kunden wartet. Da muss man erst mal hinkommen. Zu Fuß ist das in Städten wie München, Hamburg oder Berlin mühsam und langwierig. Also braucht man entweder die Öffis oder einen e-Roller von den einschlägigen Diensten, um flott zum Auto zu kommen.

Vay macht das ganz anders

Es ist bezeichnend, dass der  Carsharing Tür-zu-Tür-Service von Vay zunächst in Las Vegas startete. Denn in den USA ist man bei Innovationen gerne offener. Der Clou bei Vay ist es, dass professionell ausgebildete Fahrer und Fahrerinnen Autos von einer „Telefahr-Station“ sicher durch den Stadtverkehr lenken. Das Auto wirkt von außen, als ob alles autonom funktioniere. Tatsächlich steuert der Vay-Fernsteuer-Fahrer (diese Wörter!) das Fahrzeug dann zum Kunden, der den Wagen ganz normal vor der Haustüre oder am Anforderungsort übernimmt. Clever.

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Seit einer Testinstallation in Hamburg 2023 steht man in Verhandlungen mit großen Städten in USA und Europa.

Besser als vollautonome Fahrzeuge?

Zumindest vorerst. Am Ende der Fahrt steigt der Kunde einfach aus und übergibt das Fahrzeug wieder an die Telefahrerin oder den Telefahrer. Die Telefahr-Zentrale sucht einen Parkplatz oder steuert das Auto zum nächsten Abholort. Das System bietet eine nachhaltigere Tür-zu-Tür-Mobilität als herkömmliche Fahrdienste und ist halb so teuer. Im unten verlinkten Youtube-Filmchen (das natürlich schnöde Werbung ist)ist das schön erklärt.

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Die Gründer von Vay (v.ln.r.): Fabrizio Scelsi (CTO), Thomas von der Ohe (CEO), Bogdan Djukic (VP Engineering & Teledrive Experience). Hier wird echte High-Tech Innovation zelebriert.

e-engine meint: Bislang gibt es Vay nur in Las Vegas, aber man stehe, so das Unternehmen, im Austausch mit mehreren Städten und Staaten in den USA und Europa, um die Einführung ihres Angebots auszuloten. 2023 testete man bereits auf öffentlichen Straßen in Hamburg erfolgreich den Betrieb ohne Sicherheitsfahrer – ein wichtiger Meilenstein. Seither arbeitet Vay eng mit den deutschen Behörden zusammen, um die Markteinführung in Hamburg vorzubereiten. Nun mahlen die Mühlen der deutschen Bürokratie gerne in Schneckengeschwindigkeit.

Das üppige Darlehen der Europäischen Investitionsbank wird übrigens durch das europäische InvestEU-Programm unterstützt. Mit dem Programm will die Europäische Union bis 2027 europaweit mehr als 372 Milliarden Euro an zusätzlichen Investitionen in neue Technologien anstoßen. Die Finanzierung dient dem InvestEU-Ziel, Forschung, Entwicklung und Innovation zu fördern. Bei Vay hat man tatsächlich mal was echt innovatives auf dem Radar … Fragt sich, wie die Kunden das annehmen werden.

Vay | Ein neuer Ansatz für fahrerlose Mobilität

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Die „Blade-Batterie“ von BYD: strukturelle Eigenschaften wie die 4680er-Packs aber günstiger. Nun will Bloomberg aufgedeckt haben, dass BYD und Apple bei der Entwicklung zusammengerbeitet haben.

LFP-Batterien: Hat Apple BYD auf die Sprünge geholfen?

Bloomberg gräbt manchmal wirklich verblüffende „Wahrheiten“ aus. So will man von Insider-Quellen erfahren haben, dass Apple mit BYD im Zuge des inzwischen aufgegebenen Autoprojekts „Titan“ zusammengearbeitet habe. Apple, so Bloomberg, habe geholfen, die Grundlage für die Technologie der heutigen LFP-Batterien zu schaffen.

Um 2017 herum habe man zusammengearbeitet um ein Batteriesystem zu bauen, das mit Lithium-Eisenphosphat-Zellen arbeite. Bloomberg sieht diese „Enthüllungen“ als Beweis dafür, dass Apple große Anstrengungen unternommen habe, um sein Auto zu produzieren. Als Teil der geheimen Partnerschaft hätten Apple-Ingenieure ihre Expertise zu weiterentwickelten Batteriepacks und Hitzemanagements beigetragen. BYD hätte die Grundlagen der LFP-Batterien beigesteuert.

Apple seit einer Dekade am Forschen

Bereits vor einer Dekade habe man bei Apple die Forschungen nach weiterentwickelten Batterietechnologien begonnen. Dabei habe man mit verschiedenen Batterietypen experimentiert, die Elemente wie Nickel und Alkalisubstanzen enthielten. Auch beim Batteriepack-Design habe Apple grundlegende Forschungen betrieben um so viele Zellen wie möglich in einem Fahrzeug unterzubringen. Auf Apple-Seite wurden die Forschungen von Alexander Hitzinger, ex VW- und Porsche-Manager geleitet.

BYD ist inzwischen der größte Autobauer in China auf dem Gebiet der NEVs und hat kürzlich laut Bloomberg Tesla dort überholt. Beide Unternehmen, Apple und BYD haben bislang keinen Kommentar zur Bloomberg-„Enthüllung“ abgegeben.

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Simon Loos, Geschäftsführer und Inhaber Simon Loos, und Karin Rådström, Vorstandsvorsitzende Daimler Truck AG.

Elektro-Lkw: Simon Loos bestellt 75 eActros 600

Während die Geschäfte bei Elektro-Pkw derzeit mit dem gebremsten Schaum laufen, gibt es zumindest beim Schwerverkehr Lichtblicke. Der Logistikdienstleister Simon Loos setzt erneut auf Elektro-Lkw von Mercedes-Benz Trucks und bestellt 75 eActros 600. Das Unternehmen aus den Niederlanden erweitert damit seine überwiegend aus Mercedes-Benz Lkw bestehende Elektro-Flotte auf insgesamt 135. Der auf der IAA-Transportation in Hannover abgeschlossene Vertrag ist einer der bisher größten Aufträge für Elektro-Lkw von Mercedes-Benz Trucks.

Praxiserprobung seit Sommer 2024

Als erstes Unternehmen außerhalb Deutschlands hat Simon Loos in diesem Sommer mit der Praxiserprobung des eActros 600 begonnen, für die drei Berufskraftfahrer von Testingenieuren von Mercedes-Benz Trucks speziell geschult wurden. Der seriennahe Prototyp des eActros 600 fuhr innerhalb weniger Monate 25.000 Kilometer zwischen Lieferanten und den regionalen und nationalen Vertriebszentren von Albert Heijn, der größten Supermarktkette der Niederlande und konnte seine Praxistauglichkeit in Bezug auf Fahrkomfort, Sicherheit, Kraftstoffverbrauch und Fahrstrecke beweisen.

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Soll gesichert 500 Kilometer schaffen: der Mercedes-Benz eActros 600. Derzeit wird mit maximal 400 kW geladen, später ist auch Megawatt-Laden möglich.

Wim Roks, Flottenmanager bei Simon Loos, zeigt sich über den Neuzugang begeistert: „Der eActros 600 ist ein echter Game Changer. Während wir früher mit Elektrofahrzeugen etwa 250 bis 300 Kilometer pro Fahrt sicher planen konnten, werden wir mit diesen Fahrzeugen 500 Kilometer schaffen. Damit ist die Fahrstrecke für unseren Betrieb kein Planungshindernis mehr, und wir machen bei der Integration von Elektromobilität einen großen Schritt nach vorne.“

eActros 600

Der eActros 600 für den Fernverkehr feierte Ende 2023 seine Weltpremiere. Die hohe Batteriekapazität von über 600 kWh– daher die Typbezeichnung 600 – sowie eine neue, besonders effiziente elektrische Antriebsachse aus eigener Entwicklung, ermöglichen eine Reichweite des E-Lkw von typischerweise 500 Kilometern ohne Zwischenladen. Diese Reichweite wird unter sehr realistischen, praxisnahen Bedingungen mit 40 Tonnen Gesamtzuggewicht erreicht und kann je nach Fahrweise und Strecke auch deutlich übertroffen werden. Der eActros 600 wird am Tag sogar weit über 1.000 Kilometer zurücklegen können.

Zwischenladen während der gesetzlich vorgeschriebenen Fahrerpausen – selbst ohne Megawattladen – macht dies möglich, sofern die Lademöglichkeiten vorhanden sind. Der eActros 600 wird neben dem CCS-Laden mit bis zu 400 kW später auch das Megawattladen (MCS) ermöglichen.

Fotos: VAY Carsharing, Daimler Truck AG, BYD, Apple

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