Lescars Car-Display mit Dashcam im Test: Android Auto & Apple Carplay nachrüsten

lescars car-display mit dashcam im test: android auto & apple carplay nachrüsten

Lescars IPS-HD-Touchscreen mit Dashcam für Android Auto & Apple Carplay

Der IPS-HD-Touchscreen von Lescars ist eine einfache Möglichkeit, um Android Auto oder Apple Carplay in älteren Fahrzeugen nachzurüsten. Wie das funktioniert, zeigt der Test.

Wer das Smartphone zum Navigieren oder Musik über das Infotainment-System eines Fahrzeugs nutzen möchte, hat mit Android Auto sowie Apple Carplay zwei starke Schnittstellen zur Verfügung. Doch gerade ältere Fahrzeuge bieten diese oftmals nicht. Statt das Autoradio kostspielig gegen einen Moniceiver auszutauschen, bieten sich sogenannte Car-Monitors oder Auto-Display an. Diese montiert man wie ein Navigationsgerät im Cockpit und verbindet diese per Bluetooth mit dem Handy.

In diese Kategorie gehört der Lescars IPS-HD-Touchscreen für Android Auto und Apple Carplay samt Dashcam, den Pearl hierzulande vertreibt. Bei Amazon kostet das Modell 133 Euro. Die Verbindung mit dem Autoradio erfolgt per Kabel oder via Bluetooth zwischen Smartphone und Radio. Wie sich der Bildschirm in der Praxis schlägt und welche Fallstricke es gibt, offenbart dieser Test.

Weitere Alternativen zeigt unsere Top 5: Die besten Displays für Android Auto & Apple Carplay zum Nachrüsten.

Display & Lieferumfang

Der Monitor hat eine Diagonale von 10,26 Zoll im Breitbildformat von 21:9. Damit ist das Auto-Display mit Abmessungen von 244 × 95 × 48 mm bei einem Gewicht von 415 g sehr wuchtig. Die Bildqualität ist angemessen, die Auflösung ist scharf genug, um Details zu erkennen. Pixel sind nur minimal zu erkennen. Eine automatische Helligkeitsanpassung gibt es nicht, diese muss man manuell einstellen. Bei Sonnenschein neigt die Anzeige zu starkem Spiegeln und ist nicht immer gut ablesbar. Der Bildschirm besteht komplett aus Kunststoff und ähnelt stark den anderen von uns schon getesteten Modellen. Die Verarbeitung wirkt gewohnt billig, erfüllt aber ihren Zweck.

Leider ist der Lieferumfang dürftig: Es gibt nur eine Halterung, die man am Armaturenbrett ankleben muss. Klebemittel liegen nicht bei. Ähnlich hatten wir es schon beim Podofo 2023 Portable Car Stereo (Testbericht) erlebt. Da der Monitor recht groß ist, stört er die Sicht über das Armaturenbrett. Speziell bei einem Kleinwagen ist das problematisch. Eine Saugnapfhalterung mit Teleskoparm wäre hier eine deutlich bessere Alternative gewesen, wie wir sie etwa beim Aocci V30S (Testbericht) oder Carpuride W903 (Testbericht) vorgefunden haben.

Immerhin passt die Halterung der Bildschirme von Carpuride und Aocci auch beim Modell von Pearl. Hier scheinen die Anschlussmöglichkeiten genormt zu sein. Eine Alternative mit Saugnapf bekommt man von Podofo bei Amazon für 20 Euro. Ein Netzteil mit Anschluss für USB-C am Monitor und der 12-Volt-Steckdose im Auto liegt bei. Aber ungünstigerweise gibt es kein AUX-Kabel, das muss man für eine kabelgebundene Verbindung zusätzlich kaufen. Hochwertige Kabel mit 3,5-mm-Klinke gibt es ab 5 Euro bei Amazon.

Einrichtung

Nach dem Einschalten zeigt der Bildschirm einen Startscreen mit Icons für Einstellungen, Dashcam und Bluetooth-Verbindung sowie Audio. Die Verbindung zwischen Android-Smartphone oder iPhone mit dem Bildschirm erfolgt per Bluetooth. Bis die Verbindung mit dem Smartphone und dem Monitor von Lescars hergestellt ist, dauert es knapp eine Minute. Über das Icon „verbunden“ auf dem Startscreen wechselt man dann zu Android Auto oder Apple Carplay.

Standardmäßig blendet der Monitor auch das Bild der Dashcam ein – ähnlich macht es der Aocci V30S (Testbericht). In der Folge bleibt wenig Platz für Karten oder Spotify. Wer das Kamera-Bild ausblenden möchte, muss etwas umständlich in den „Einstellungen“ auf „Carplay-Position“ gehen und dann „Vollbild“ auswählen. Jetzt startet der Bildschirm neu und zeigt nur noch Android Auto oder Apple Carplay ohne die Dashcam-Anzeige an. Möchte man dennoch auf die Kamera zurückgreifen, wählt man mit dem Fingern den äußerst rechten Bereich, jetzt erscheint ein kleines Menü mit Icons, das zur Kamera oder zum Startscreen führt.

Verbindung mit Autoradio

Die Verbindung mit dem Autoradio erfolgt entweder über ein AUX-Kabel oder man nutzt eine Bluetooth-Verbindung zwischen Smartphone und dem Autoradio – also nicht über den Umweg des Displays, auch wenn das in den Audio-Einstellungen auf den ersten Blick anders erscheint. Einen FM-Transmitter gibt es nicht, man benötigt also mindestens ein Autoradio mit AUX-Eingang. Die Wiedergabe über die im Bildschirm integrierten Lautsprecher ist keine echte Option, der Klang ist mies und leise.

Leider kommt es wie schon beim Podofo 2023 Portable Car Stereo (Testbericht), Aocci V30S (Testbericht) oder Carpuride W903 (Testbericht) zu knarzenden Störgeräuschen. Abhilfe verschafft hier ein Adapter mit Entstörfilter, den man bei Aliexpress für 1 Euro und bei Amazon für 8 Euro bekommt. Die Störgeräusche gehen dann weg. Allerdings ist der Klang bei der kabelgebundenen Lösung einfach nur miserabel. Musik klingt blechern und zu leise. Verglichen mit dem satten Klang beim Carpuride W708 Pro (Testbericht) ist das eine echte Enttäuschung.

Dashcam

Auf der Rückseite integriert ist eine Dashcam mit 2K-Auflösung. Ähnlich wie beim Aocci V30S (Testbericht) kann man die Linse in alle Richtungen neigen, falls man das Display im Cockpit in Richtung Fahrer ausrichten will. So ist gewährleistet, dass die Dashcam frontal nach vorn filmt. Eine microSD-Speicherkarte muss man separat dazu kaufen. Wir raten zu einer Variante mit hoher Schreibgeschwindigkeit nach UHS II U3 (Preisvergleich).

In den Einstellungen der Kamera kann man die Länge der Video-Clips wählen. Wir raten zur kürzesten Möglichkeit von einer Minute. Sobald die microSD-Karte voll ist, löscht die Kamera automatisch die älteste Aufnahme. Besser wäre eine Lösung, bei der nur wenige Clips aufgezeichnet werden, denn in Deutschland ist die Aufzeichnung mit einer Dashcam nur zulässig, wenn sie anlassbezogen erfolgt. Nutzt man jedoch eine große Speicherkarte, fährt man viele Aufnahmen spazieren, die die Persönlichkeitsrechte anderer Verkehrsteilnehmer verletzen könnten. Mehr zur Thematik schildern wir in der Top 10: Die besten Dashcams fürs Auto im Test – Nextbase, Garmin, Viofo & Co.

Eine Parkraumüberwachung ist möglich, ein Bewegungssensor startet dann die Aufnahme, sobald Erschütterungen festgestellt werden. Allerdings ist das rechtlich umstritten. Zudem benötigt man ein Hardwire-Kabel für eine permanente Stromversorgung über die Batterie des Fahrzeugs, das nicht mitgeliefert wird. Bei einem starken Bremsmanöver landen die Aufnahmen in einem geschützten Speicher, der nicht vom Loop überschrieben wird – ein typisches Feature.

Preis & Alternativen

Bei Amazon kostet der Lescars Auto-Monitor mit Dashcam derzeit 133 Euro. Das ist ein fairer Preis. Deutlich günstiger ist das Podofo 2023 Portable Car Stereo (Testbericht) für nur 61 Euro bei Alixexpress. Dieses scheint nahezu identisch zu sein. Eine interessante Alternative wäre zudem das Aocci V30S (Testbericht) für 130 Euro (Code: TechStage18) sowie das etwas kleinere Carpuride W903 (Testbericht) für 143 Euro (Code: Techstage32).

Fazit

Das Auto-Display von Lescars ist eine preiswerte und einfache Möglichkeit, um im Fahrzeug Android Auto oder Apple Carplay nachzurüsten. Die Kopplung per Bluetooth gelingt mühelos und eröffnet damit auch bei älteren Autos die Nutzung von Google Maps, Spotify & Co. Obendrein ist eine Dashcam im Display integriert für alle, die schon länger mit einer Autokamera geliebäugelt haben.

Auf den ersten Blick unterscheidet das Modell der Pearl-Marke nur wenig von der übrigen Konkurrenz aus China. Im Detail zeigen sich aber auch ein paar Schwächen. So fehlt eine Halterung mit Saugnapf und Teleskoparm, die man aber bei anderen Herstellern kaufen kann. Glücklicherweise sind die Anschlüsse hinten nahezu identisch. Aufgrund der großen Abmessungen des Displays ist die Platzierung auf dem Armaturenbrett mit der mitgelieferten Halterung suboptimal, da sie gerade bei einem Kleinwagen die Sicht stark behindern könnte.

Am schwerwiegendsten war in unseren Augen aber die schlechte Ton-Qualität. Gegen Störgeräusche hilft ein Adapter für einen Euro, aber der Sound klingt dennoch per Kabelverbindung nur dürftig – zumindest für Musik. Vermisst haben wir zudem einen FM-Transmitter für Fahrzeuge, die weder ein Radio mit Bluetooth noch einen AUX-Eingang haben.

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