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Autoprojekt am Ende: Apples Milliardengrab

autoprojekt am ende: apples milliardengrab

Gut gelaunt: Apple-Chef Tim Cook kommt zum Verkaufsstart der Computerbrille Vision Pro in New York

Es ist ein sang- und klangloses Ende: Zehn Jahre hat Apple daran gearbeitet, ein Auto zu entwickeln, und in der ganzen Zeit stellte sich die Autoindustrie die bange Frage, ob sie sich auf einen mächtigen Rivalen einstellen muss. Wer sonst könnte die vielfach propagierte Vision von einem „iPhone auf Rädern“, in dem die Elektronik eine immer größere Bedeutung im Auto hat, besser verwirklichen als der iPhone-Hersteller selbst?

Aber das „nächste große Ding“, das Apple zugetraut wurde, entpuppte sich als eine Art Running Gag. Was immer über das Projekt nach außen drang, ließ vermuten, dass das Unternehmen selbst nie genau wusste, welchen Platz es für sich in der Autoindustrie sieht.

Die Pläne schienen mal mehr und mal weniger ambitioniert, und offenbar hat Apple zu seinem Leidwesen gelernt, dass die Entwicklung und Konstruktion von Autos eine völlig andere technische Herausforderung darstellt als Geräte wie das iPhone. Wenig hat darauf hingedeutet, dass Apple in all den Jahren trotz Milliardeninvestitionen entscheidende Fortschritte gemacht hat. So abrupt es nun gewesen sein mag, das Projekt einzustellen: Es scheint folgerichtig.

Der Rückzieher ist kein Ruhmesblatt

Das Scheitern lässt mehrere nicht nur negative Interpretationen zu. Apple zieht sich keineswegs aus dem Autogeschäft zurück, der Konzern ist vielmehr über seine Software Carplay allgegenwärtig in Fahrzeugen. Sie sorgt dafür, dass Autos heute tatsächlich weitgehend iPhones auf Rädern sind, und sie hilft Apple, seine Kunden noch enger an sich zu binden. Insofern ist die Entscheidung als Neuordnung der Prioritäten nicht ehrenrührig.

Gleichwohl ist der Rückzieher enttäuschend und kein Ruhmesblatt für Vorstandschef Tim Cook. Seit Jahren verfolgt ihn die Frage, ob Apple unter ihm noch Bahnbrechendes wie das iPhone herausbringen kann.

Zwar entwickelte der Konzern in seiner Amtszeit Geräte wie die Digitaluhr Apple Watch und die Computerbrille Vision Pro, aber kein anderes Projekt schien die Öffentlichkeit so in den Bann zu ziehen wie ein mögliches Apple-Auto. In einer Zeit, in der sich Apples Wachstum ohnehin abgeschwächt hat, ist es umso schmerzlicher, dass dieser Hoffnungsträger nun wegfällt.

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