- Mercedes-Benz: Über Design lässt sich nicht streiten? Und ob!
- Alfa Romeo elektrisch – natürlich zunächst als „eSUVchen“
- US Department of Justice (DOJ): noch mehr Gegenwind für Apple
- Ford Mustang MACH-E kriegt Upgrade
- Ford Motor Company | Ford Mustang MACH-E Rally
Mercedes-Benz: Über Design lässt sich nicht streiten? Und ob!
In den USA kam der elektrische EQS nicht wirklich gut an. Das Design wurde sogar defätistisch als Seife verunglimpft. Zugegeben. Der EQS war wegen seiner Windschlüpfrigkeit äußerst langweilig geworden. Die Eleganz und vor allem die Markenidentität wurden von der Klientel vermisst. Aber Mercedes ist bekannt dafür, bei solchen „Ausrutschern“ recht schnell zu reagieren. Erinnern wir uns an die riesige S-Klasse der Baureihe 140 – das Gigantofahrzeug wurde von den Stammkunden fast rundweg abgelehnt und Mercedes verkürzte den Modellwechsel deshalb dramatisch. Rückwirkend betrachtet war der W140 unter heutigen Größengesichtspunkten gar nicht so überdimensioniert gewesen.
Annäherung an die Verbrenner
Mercedes nennt die neue Kühlerverkleidung „Selbstbewußt“ – nun ja. Zumindest der Stern, das im Volksmund als Visier bekannte Markensysmbol, ist nun wieder erhältlich. Zudem hat man die Batteriekapazität von 108,4 auf 118 kWh erhöht, das sorgt für eine Erhöhung der Reichweite um etwas mehr als 50 Kilometer oder 10 Prozent. Die realistische Reichweite liegt damit über 700 Kilometern.
Höhere Anhängelast
Bislang hat der elektrische „S“ nicht wirklich als Zugmaschine brilliert. Der Pferdeanhänger schied schon mal aus. Auch das hat sich geändert. Die Anhängelast liegt nun bei den 4MATIC-Versionen bei 1.700 kg, eine Tonne mehr als bislang. Das sollte für das nächste Turnier ausreichend sein.
Bremsen
e-engine meint: Man hat an der Eleganz etwas gearbeitet. Der neue Fake-Grill sieht zwar besser aus als vor der Modellpflege, hat aber unserer Meinung immer noch Raum für optische Verbesserungen. Die Grundsilhouette ist unverändert geblieben. Gut so. Auch beim Interieur hat sich einiges getan. Positiv: die Grundpreise bleiben trotz aufgewerter Serienausstattungen gleich. Und noch was ist neu: Mercedes hat gerade die Sonderedition MANUFAKTUR Selection angekündigt. Die kostet freilich etwas mehr …
Alfa Romeo elektrisch – natürlich zunächst als „eSUVchen“
Alfa Romeo ist eine der ikonischen italienischen Marken. Nicht dass es wenige gäbe. Ferrari, Lancia, Maserati und bei den Motorrädern Ducati und Co. Das Benzin liegt den Italienern im Blut. Dass man aber auch „elektrisch“ kann, hat nicht zuletzt der formidable Fiat 500e bewiesen, der zeitweilig äußerst erfolgreich als Elektrokleinwagen agierte. Und nun also nach Lancia, Alfa Romeo.
Die zweite vergessene Marke
Alfa Romeo wurde in den letzten 10 Jahren äußerst stiefmütterlich behandelt. Ein Flop jagte den anderen. Vor allem die Motorenwahl sorgte bei Brera und Co. für einiges Kopfschütteln. Beim Design jedoch und auch bei den Fahrwerken kommt dann die typische deutsche Hassliebe zum Vorschein. Tolle Autos, wenn sie nur nicht so fehleranfällig wären. Der Autor könnte hier einige Anekdoten zum Besten geben. Er liebte und hasste seinen GT von vor 15 Jahren.
Kann der Milano an die Tradition anknüpfen?
Gut möglich, dass auch der gerade vorgestellte Alfa Romeo Milano in seiner vollelektrischen Version die Alfisti komplett enttäuschen wird. Das liegt zum einen an der Entscheidung, die Elektroversion mit einem anderen Alfa Scudetto-Kühlergrill auszustatten als die Verbrennervariante – in unseren Augen die schlechtere Wahl. Denn das Scudetto der Verbrennervariante hat tatsächlich Klasse mit seinen Reminiszenzen an die großartige Vergangenheit.
Technik? Aus dem Stellantis-Regal
Fahrleistungen?
Die Fahrleistungen dürften kaum einen Alfisti vor dem Ofen hervorlocken. Etwa 9 Sekunden von 0 auf 100 km/h ist in diesen Kreisen Sanddünen-Geschwindigkeit. Möglicherweise hat Alfa beim Fahrwerk gezaubert, man wird sehen.
e-engine meint: Das Interieur ist typisch Alfa Romeo, der Arbeitsplatz und die Instrumente tadellos. Ob ChartGPT im Infotainment einen Alfisti interessieren wird, bleibt fraglich. Für die erste Elektroversion hätte man sich natürlich etwas mehr Bumms gewünscht, um dem Markenimage gerecht zu werden. Das könnte sich mit den größeren STLA Large und Medium Elektroplattformen natürlich ändern. Dann wirds hoffentlich auch bei Alfa Romeo spannend.
US Department of Justice (DOJ): noch mehr Gegenwind für Apple
CarPlay ist wettbewerbswidrig? Wenn es nach dem DOJ geht, dann ist das so. Begraben in der 88-seitigen Kartellklage ist auch ein Verweis auf das beliebte Integrationssystem CarPlay. Offenbar ist das DOJ der Meinung, dass Apple damit ebenfalls wettbewerbswidriges Verhalten zeigt, um den Verbrauchern zu schaden.
Die dürften das ziemlich diametral sehen. Die Ankläger des DOJ halten Apples Pläne, eine umfassendere Version von CarPlay einzuführen, die auch Schlüsselaspekte der Fahrzeugfunktionen wie Geschwindigkeit und andere Parameter anzeigen kann für einen weiteren Beweis für das illegale Monopol.
Nun ja. Nach der EU nun die nächste ahnungslose Behörde. Der leitende Analyst bei Gruidehouse Insights, Sam Abuelsamid, erklärte nach einer Anfrage des US-Portals The Verge: „Selbst mit dem System der nächsten Generation müssen OEMs nicht wirklich zulassen, dass Apple alle Bildschirme übernimmt.“ Autohersteller müssen immer noch eine grundlegende Softwareschnittstelle erstellen, damit Fahrzeugbesitzer ihre Klimaanlage anpassen, den Radiosender wechseln oder native Navigationskarten betreiben können, so Abuelsamid weiter. Sie können nicht davon ausgehen, dass jeder Fahrzeugbesitzer ein Smartphone hat, geschweige denn ein iPhone, das sie auf den Infotainment-Bildschirm ihres Autos projizieren werden. Und das Auto muss in der Lage sein, ohne ein Smartphone zu funktionieren.
Ford Mustang MACH-E kriegt Upgrade
Ford ist bei den Stromern unter Druck. Der Mustang, der tatsächlich einen recht guten Start hatte, musste viele kleine und große Rückschläge hinnehmen, was letztlich zu führte, dass er in der Gunst der Käufer fiel. 2023 wurden 3.852 Mustang MACH-E In Deutschland verkauft, 2022 waren es noch 5.774 Einheiten gewesen.
Modellpflege 2024/2025
Auch Ford will seinen Vorzeigestromer attraktiver gestalten. Dazu hat man die Extended-Range-Batterie optimiert, die Elektromotoren verbessert und damit die Reichweite um bis zu 32 Kilometer erhöht. Demnach fährt die RWD-Version nun laut EPA 514 Kilometer weit. Zudem wurde die Ladeleistung erhöht.
Mehr Leistung
Der 2024er MACH-E GT mit optionalem GTTM Performance-Upgrade macht den Spurt von 0 auf 96 km/h nun in 3,3 Sekunden, also schneller als das Model Y Performance und der Porsche Macan 4 Electric. Er soll die Viertelmeile in nur 11,8 Sekunden bei einer Endgeschwindigkeit von 183,5 km/h knacken. Das Upgrade lässt sich sowohl bei der Bestellung als auch nachträglich in den 2024er-Modellen installieren. Die Bremsen stammen nun durchweg von Brembo, auch für die normalen Versionen.
Ford Mustang MACH-E Rally
Und ein neues Modell gibts ebenfalls. Der Mustang Mach-E Rally rundet das Portfolio nach oben (oder seitlich?) ab. Der ist um 1 Zoll höher als der GT, abgestimmt für Straße und Offroad und kommt mit einem von der Rallye inspirierten Aussehen, Reifen, Spoilern und Dekor.
e-engine meint: Noch ist die neue Serie erst in den USA angekündigt. Die Preise wurden nochmals behutsam nach unten korrigiert. Teuerstes Modell ist tatsächlich der MACH-E Rally, der dort vor MwSt. knapp 60.000 US-Dollar kostet. Die Leistungsverbesserung für den GT schlägt mit bis zu 1.000 US-Dollar zu Buche. Attraktiv war der MACH-E immer schon. Ob die Modellpflege reicht, um den Stromer auch in Deutschland wieder nach oben zu puschen? Wir werden sehen.
Ford Motor Company | Ford Mustang MACH-E Rally
Fotos: Ford, Mercedes-Benz, Stellantis, Alfa Romeo, Apple