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Daimler Truck, BYD, Tesla, Siemens, ZF, Windhorst, Trump – das war Donnerstag, der 24.10.2024

Jeden Abend sortieren wir für Sie die wichtigsten Wirtschaftsthemen des Tages und versorgen Sie mit exklusiven Informationen. Heute mit Daimlers neuer Chef-Truckerin, der Schmuddelimmobilie von Lars Windhorst und den Geheimnissen der Clowns.

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Daimler Truck, BYD, Tesla, Siemens, ZF, Windhorst, Trump – das war Donnerstag, der 24.10.2024

Wie war der erste Arbeitstag im neuen Job? Für Karin Rådström (45) fühlte er sich zunächst „nicht besonders an“, wie die frisch inthronisierte Chefin von Daimler Truck meinen Kollegen Margret Hucko und Michael Freitag erzählte. Außergewöhnlich war dieser 1. Oktober dann aber doch. Gemeinsam mit der neuen Finanzvorständin Eva Scherer (40) bildet die gebürtige Schwedin nun eine der seltenen Frauen-Doppelspitzen bei einem großen deutschen Börsenkonzern. Dritter im Bunde ist Entwicklungsvorstand Andreas Gorbach (49). Mit einem Durchschnittsalter von 45 dürfte das Führungstrio auch das jüngste im Dax sein.

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Die Mission, die Aufsichtsratschef Joe Kaeser (67) bei Rådströms Ernennung Anfang September vorgegeben hat, klingt „nearly impossible“. Der Marktführer unter den Lkw-Herstellern soll auch bei den Finanzkennzahlen an die Weltspitze. Kaeser verlangt, die Rendite von 10 auf 15 Prozent zu steigern und den Börsenwert von Daimler Truck fast zu verdoppeln, von 26 auf 50 Milliarden Euro. Wie Rådström und Scherer zwischen Sparkurs und Investitionsschub manövrieren wollen, das zeigt unsere aktuelle Titelgeschichte. Der Start lief schon mal gut: Seit Rådströms Ernennung hat die Aktie um gut 18 Prozent zugelegt, Daimler Trucks Börsenwert beträgt heute gut 30 Milliarden Euro.

Die Wirtschaftsnews des Tages:

  • Höchste Ambitionen hat auch BYD, der weltgrößte Hersteller von Elektroautos. Der gefürchtete Angriff der Chinesen auf den deutschen Markt war bisher ein kompletter Flop, aber Vizechefin Stella Li (45) startet einen neuen, kraftvollen Anlauf: Sie wirbt dafür mehr Händler an und nennt intern spektakuläre Verkaufsziele schon für 2025, weiß mein Kollege Christoph Seyerlein.

  • Weitere Neuigkeiten aus den Mobilitätsbranchen, unter anderem zum Jobabbau bei den Autozulieferern und vom neuen Car-IT-Chef von Porsche, hat er für Sie in der aktuellen Ausgabe unseres wöchentlichen Newsletters manage:mobility zusammengestellt.

  • E-Auto-Vorreiter Tesla kämpfte zuletzt mit vielen Problemen, aber die aktuellen Ergebnisse für das dritte Quartal haben die Börse überzeugt: Die Gewinnmarge steigt kräftig, auch dank gesunkener Materialkosten. Die Tesla-Aktie legte nach den Zahlen um mehr als 10 Prozent zu.

  • Siemens erwägt laut einem Bericht von Bloomberg, das US-Industriesoftware-Unternehmen Altair zu übernehmen. Für die Münchner wäre es eine der größten Übernahmen der vergangenen Jahre. Die Altair-Aktie stieg kräftig, das Unternehmen wurde an der Nasdaq heute mit gut 9 Milliarden Dollar bewertet.

  • Der Flugtaxi-Entwickler Lilium hat angekündigt, dass seine beiden wichtigsten operativen Tochtergesellschaften Insolvenz anmelden werden. Lilium hatte sich vergeblich um Unterstützung des Bundes bemüht.

Die Personalien des Tages

  • Der angeschlagene Autozulieferer ZF bekommt einen neuen Vorstand. Mathias Miedreich (49) wird ab Januar 2025 für den Schlüsselbereich Elektroantriebe verantwortlich sein. Laut Insidern hat ZF in dieser Zukunftssparte gravierende Probleme und erwirtschaftet Verluste.

  • Der australische Multimilliardär Richard White (69) ist mit sofortiger Wirkung als CEO des von ihm gegründeten Unternehmens WiseTech zurückgetreten. Seit Anfang des Monats war eine Flut von Anschuldigungen gegen ihn bekannt geworden: Liebesverhältnisse zu Mitarbeiterinnen, Bedrohung von Angestellten, Sex im Austausch gegen Investitionen. White selbst äußerte sich nicht zu den Vorwürfen. Die WiseTech-Aktie brach ein.

Die Fehde des Tages:

  • „Eines der interessantesten Immobilienprojekte in ganz Deutschland“ war das Ihme-Zentrum in Hannover – wenn man 2022 dem Investor Lars Windhorst (47) Glauben schenkte. Die Projekte des einstigen Business-Wunderkinds haben allerdings schon seit Jahren chronisch Pech. Das Wohn-, Büro- und frühere Einkaufszentrum aus den Siebzigerjahren ist heute ein Schandfleck mit hohem Sanierungsstau, die dahinter stehende Projektgesellschaft ist insolvent. Dass alles weiter verfällt, liegt auch an einer hohen Grundschuld zugunsten von Gesellschaften eines Windhorst-Geschäftspartners: des schillernden Unternehmers Ulrich Marseille (68). Das ganze Drama um Windhorst, die schmutzige Großimmobilie und die sich zuspitzende Fehde zwischen Marseille und dem Insolvenzverwalter haben meine Kollegen Claas Tatje und Vincenz Neumeier recherchiert.

Frühwarnung für Ihr Unternehmen:

  • Langsam wird es ernst, nur noch zwölf Tage sind es bis zur US-Präsidentschaftswahl. Die Wett- und Finanzbörsen signalisieren derzeit einen Sieg von Donald Trump (78). Sollte der bekennende Protektionist einen Handelskrieg mit Europa beginnen, könnte das Deutschland bis zu 180 Milliarden Euro kosten, hat das industrienahe Institut der deutschen Wirtschaft errechnet. Laut einer Ifo-Umfrage erwarten 44 Prozent der deutschen Industrieunternehmen für sich negative Folgen einer Trump-2.0-Regierung. Lediglich 4 Prozent der Befragten haben allerdings für diesen Fall einen konkreten Plan.

Meine Empfehlung für den Abend:

  • „And now for something completely different“, wie die Komikertruppe Monty Python zu sagen pflegte. Wie arbeiten eigentlich professionelle Clowns? Für den Harvard Business manager hat Sara Mously die Performance-Künstlerin Susie Wimmer interviewt, die Clownerie und Improvisation an Hochschulen und in Unternehmen unterrichtet. Ehrenamtlich ist sie weltweit in Krisengebieten unterwegs, um – vor allem für Kinder – Momente der Leichtigkeit zu schaffen. Wimmer erklärt, warum eines der großen Themen in der Clownerie die Rangordnungen und Hierarchien sind. Und was das Versöhnliche am Clown-Sein ist: Clowns geben ihre Fehler nicht nur zu, sondern stellen sie groß heraus – während sie das Problem immer weiter in die Länge ziehen. Ihre Botschaft: „Leute, schaut her, wie ich jetzt knietief im Mist stehe!“

Ich wünsche Ihnen einen entspannten Abend

Ihr Christian Schütte

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