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Zu viele Unfälle: Behörde nimmt Tesla-Technik erneut unter die Lupe

zu viele unfälle: behörde nimmt tesla-technik erneut unter die lupe

Die US-Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA nimmt erneut Teslas Fahrassistenzsystem unter die Lupe.

Die US-Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA hat erneut eine Untersuchung des Elektroautobauers Tesla in die Wege geleitet. Rund 2,4 Millionen Tesla-Fahrzeuge sind potenziell von der Untersuchung betroffen, da sie mit Teslas FSD-Software (“Full Self-Driving”) ausgestattet sind. Zuvor waren Meldungen über insgesamt vier Kollisionen eingegangen, an denen Tesla-Fahrzeuge mit aktiviertem FSD beteiligt gewesen sein sollen, darunter auch ein tödlicher Unfall mit einem Passanten im Jahr 2023.

Es handelt sich zunächst um eine vorläufige Untersuchung. Diese stellt laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters den ersten Schritt dar, den die NHTSA ergreifen muss, bevor sie einen Rückruf veranlassen könnte. Zunächst geht es für die NHTSA aber darum, zu überprüfen, ob Teslas Fahrassistenzsystem ein unangemessenes Sicherheitsrisiko darstellen könnte.

Hat Teslas FSD-System Schwierigkeiten mit suboptimalen Sichtverhältnissen?

Trotz seiner Bezeichnung ist Teslas “Full Self-Driving”-Software lediglich ein fortschrittliches Fahrassistenzsystem, das ständige Überwachung durch den Fahrer erfordert. Der Fahrer muss auch mit aktiviertem FSD jederzeit in der Lage sein, das Steuer zu übernehmen, worauf Tesla an verschiedenen Stellen hinweist.

Im vergangenen Jahr hatte ein Tesla-Fahrer mit aktivierter FSD-Software einen Fußgänger angefahren und getötet, zudem gab es drei weitere Unfälle mit aktiviertem FSD – alle vier Instanzen ereigneten sich bei eingeschränkten Sichtverhältnissen auf der Straße. Der Umgang der FSD-Software mit schlechten Sichtverhältnissen ist Dreh- und Angelpunkt der Untersuchung, wie aus dem dazugehörigen, in der vergangenen Woche veröffentlichten NHTSA-Dokument hervorgeht. Folgende Punkte will die NHTSA demnach untersuchen: „Die Fähigkeit der Gefahrenerkennungssysteme des FSD, eingeschränkte Sichtverhältnisse auf der Fahrbahn zu erkennen und angemessen darauf zu reagieren; ob sich andere ähnliche FSD-Unfälle bei eingeschränkten Sichtverhältnissen auf der Fahrbahn ereignet haben und, wenn ja, welche Umstände zu diesen Unfällen beigetragen haben“.

Die Verkehrssicherheitsbehörde will auch Teslas Systematik hinsichtlich der Software-Updates für seine FSD-Systeme untersuchen, um „Timing, Zweck und Fähigkeiten solcher Updates sowie Teslas Einschätzung ihrer Sicherheitsauswirkungen“ zu verstehen.

Tesla schwächt seine FSD-Werbeversprechen ab – Musk bekräftigt sie erneut

Tesla vermarktet sein FSD-System inzwischen vorrangig unter der Bezeichnung „Full Self-Driving (Supervised)“, also etwa „vollständig autonomes Fahren (überwacht)“, um FSD-Nutzer verstärkt darauf hinzuweisen, dass sie jederzeit die Verantwortung über das Fahrzeug haben. Das NHTSA-Dokument hält eine weitere interessante Information bereit: Demnach ist Tesla inzwischen selbst dazu übergegangen, das FSD-System nur noch als „teilweises autonomes Fahrsystem“ zu bezeichnen.

Tesla muss sich der neuerlichen Überprüfung zu einem ungünstigen Zeitpunkt stellen: Unternehmenschef Elon Musk will angesichts des zunehmenden Wettbewerbs im E-Autosektor und angesichts der zuletzt vergleichsweise schwachen Nachfrage Teslas Schwerpunkt auf autonome Technologien und Robotertaxis verlagern.

Erst kürzlich hatte Musk das lang angekündigte „Cybercab“ vorgestellt – ein autonomes Robotaxi, das ohne Lenkrad und Pedale auskommen und mithilfe kamerabasierter Umgebungserkennung durch die Straßen navigieren soll. Teslas Ansatz, ausschließlich mit Kameras zu arbeiten, statt wie viele andere Autobauer bei autonomen Fahrsystemen auch auf Lidar-Sensoren zur Umgebungserkennung zu setzen, wird von Experten immer wieder infrage gestellt.

Bei dem Event zur Vorstellung des „Cybercab“ kündigte Musk an, dass der Elektroautobauer bei seinen Fahrzeugen Model 3 und Model Y im kommenden Jahr ein „unbeaufsichtigtes FSD“ anbieten will. Musk verspricht schon seit rund zehn Jahren vollständig autonome Fahrzeuge, bislang hat das Unternehmen das Versprechen aber nicht eingelöst.

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