- BYD verpatzt Marktstart
- China auf der Überholspur: Diese E-Autos fordern die europäische Konkurrenz
- Berichte über Schimmel-Problem bei BYD-Fahrzeugen
- So erkennen Sie Schwachstellen
- Mit welchen Mängeln muss ich bei Neuwagen leben?
Der China-Gigant BYD will in Deutschland groß auftrumpfen, die Nachfrage nach den Elektroautos ist bislang aber gering und viele Autos warten in Häfen auf Käufer. Diese sollten bei Neuwagen generell genau checken, ob es Standschäden gibt. Es drohen Schimmel, Rost und Batterieprobleme.
Man kann kaum noch zählen, wie oft in den vergangenen Jahren bei Berichten über neue Elektroautos das Wort „Tesla-Killer“ fiel. Der Hersteller BYD (“Build Your Dreams”) aus China verdient diesen Namen allerdings wirklich, denn er konnte mit seiner breiten Palette an Hybrid- und noch mehr Elektro-Modellen tatsächlich den US-Primus Tesla bei den Verkaufszahlen überrunden. BYD ist eine der ältesten chinesischen Automarken, daneben auch noch ein riesiger Tech-Konzern und der ganze Stolz der aufstrebeneden chinesischen Automobilwirtschaft.
BYD verpatzt Marktstart
China auf der Überholspur: Diese E-Autos fordern die europäische Konkurrenz
Berichte über Schimmel-Problem bei BYD-Fahrzeugen
„Zur schwachen Nachfrage kommt nach Angaben von Insidern noch ein größeres Schimmelproblem bei BYD-Fahrzeugen, die hierzulande verkauft werden sollten“, berichtet das „Handelsblatt“. Diese Probleme seien mittlerweile ausgeräumt, so BYD auf Anfrage von FOCUS online: „Im Dezember 2023 entdeckte BYD, dass eine kleine Charge von Fahrzeugen, die in Europa angeliefert wurde, mit Spuren von Schimmelpilzen verunreinigt war“, so der Hersteller. Alle betroffenen Autos seien inspiziert und „einer professionellen Ozonreinigung unterzogen worden. Bei dieser innovativen Technologie wird gasförmiges Ozon in den Innenraum des Fahrzeugs geleitet, um Schimmelsporen zu beseitigen und das Fahrzeug zu desinfizieren“, so BYD. Die neu angelieferten Fahrzeuge seien davon nicht betroffen.
A123 Battery Life Simulation and Validation Test Wenn E-Auto-Batterien über einen längeren Zeitraum nicht aufgeladen werden, etwa weil Fahrzeuge auf Lager stehen, können je nach Ladezustand und Außentemperaturen deutliche Kapazitätseinbußen die Folge sein
So erkennen Sie Schwachstellen
- Unterboden und Schweller auf Rost prüfen: Im Vergleich zu Verbrennern bilden Elektroautos eher Roststellen, erklärt Marco Oehler, Technischer Leiter der Prüforganisation GTÜ gegenüber Auto Motor Sport. Um die schweren Batterien auszugleichen, setzen die Hersteller an anderer Stelle auf Leichtbau, verwenden viel Aluminium und Magnesium. Diese reagieren bei Feuchtigkeit nicht nur mit sich selbst, sondern auch mit anderen Materialien und rosten daher schneller. Kunden sollten besonders den Unterboden prüfen: Er muss intakt sein und keine Feuchtigkeit durchlassen. Erste Roststellen zeigen sich meist in den Schwellern, sagt Maximilian Bauer, ADAC-Experte für Fahrzeugtechnik.
- Batteriechecks beim ADAC und in Eigenregie: Für einen Batteriecheck verbauen Kunden entweder selbst ein Diagnosegerät (Aviloo-Box) in ihrem Auto und fahren den Akku einmal von 100 auf unter zehn Prozent Ladung oder lassen den Einbau in einem ADAC-Testcenter vornehmen. Dann vergleichen sie die Ergebnisse mit den Herstellerangaben.
- Scheiben, Sitze, Klimaanlage auf Schimmel prüfen: Auf den ersten Blick schwer zu erkennen, ist Schimmel, der sich oft tief im Auto versteckt. Käufer sollten daher genau hinschauen: Schimmel entsteht fast ausschließlich durch Feuchtigkeit im Auto. Sind bei einem Wagen die Scheiben von innen beschlagen, besteht Grund zur Vorsicht. Gleiches gilt bei feuchtkühlen Autositzen und muffigen Geruch. Käufer sollten unbedingt die Klimaanlage einschalten, rät Verivox. Entsteht der muffige Geruch erst dann, ist die Klimaanlage wahrscheinlich von Schimmel befallen.
Mit welchen Mängeln muss ich bei Neuwagen leben?
- Schimmelbefall bei Neuwagen: „Durch ein feuchtes Klima im Herkunftsland und mangelnde Belüftung kann es zu Schimmelbildung kommen. Das betrifft in aller Regel organische Materialien wie Holz, Leder und Polsterstoffe oder Dachhimmel. Zwar kann eine umfangreiche Aufbereitung des Fahrzeugs die sichtbaren Flecken entfernen. Problematisch ist jedoch, wenn die Klimaanlage von den Sporen befallen ist oder unsichtbarer Befall z.B. im Bereich des Teppichs im Fahrgastraum verbleibt. Ein Neufahrzeug darf meines Erachtens nicht unter Schimmelbildung ‘leiden’. Das ist ein erheblicher Mangel, der in aller Regel zu Rücktritt oder Neulieferung berechtigt. Alternativ kann auch eine Herabsetzung des Kaufpreises auf ein angemessenes Niveau verlangt werden“, so Rogert.
- Rost an neuen Autos: „Gleiches gilt für Rostbefall. Da sich der Rost in der Regel weiterfrisst, wird ein Käufer eines solchen Fahrzeugs in aller Regel Rücktritt oder Neulieferung verlangen“, so der Anwalt. Gerade wenn Neufahrzeuge monatelang am Hafen salzhaltiger Luft ausgesetzt sind, könnte das ein Problem werden.
- Mögliche Akku-Schäden: Je nachdem, in welchem Ladezustand sich die Batterien befinden und ob die Autos monatelang ohne Ladevorgang bei heißen Temperaturen stehen, sollte man an mögliche Kapazitätsverluste denken. „Angesichts der enormen Kosten für einen Batterietausch und weil der wesentliche Wertfaktor bei Elektrofahrzeugen die Reichweite von Fahrzeugen ist, dürfte auch hier gelten, dass eine Batterie, die selbst unter optimalen Bedingungen aufgrund langer Standzeiten nicht die vom Hersteller versprochene Reichweite erzielt, einen erheblichen Mangel des Fahrzeugs darstellt, sofern die Spezifikationen des Herstellers um mehr als 10 Prozent gerissen werden“, erklärt Marco Rogert.
sv