BYD

BYD Tang: Chinas Elektro-Siebensitzer

Kaum auf dem Markt, schon überarbeitet: BYD frischt den Tang auf und macht das große SUV damit noch attraktiver für große Familien.

Sieben Sitze unter Strom? Wer mit Familie oder Freunden im großen Kreis in eine saubere Zukunft fahren will, der muss entweder tief für einen Kia EV9 oder gar ein Mercedes EQS SUV in die Tasche greifen, mit aufgehübschten Nutzfahrzeugen wie dem Opel Zafira vorliebnehmen – oder sich mit dem BYD Tang auf etwas ganz Neues einlassen. Denn lange bevor etwa Skoda seinen elektrischen Siebensitzer an den Start bringt oder endlich der große ID.Buzz kommt, haben die Chinesen diese Lücke mit einem schmucken SUV besetzt.Und jetzt machen sie sich da sogar noch ein wenig breiter und frischen ihr Flaggschiff nach nur einem Jahr auf unseren Straßen bereits kräftig auf. Dass der Koloss aus Shenzhen dabei ein völlig neues Gesicht bekommt, das ohne Kühlermaske besser zum Aushängeschild Seal passt, ist fast nebensächlich – zumal bei den niedrigen Absatzzahlen eh kaum jemand ein Bild des Autos vor Augen hat.

BYD Tang: Wichtiges Update beim Akku

Sondern viel wichtiger ist das Update beim Akku: Statt auf bislang 86 summieren sich die hochgelobten Blade-Zellen im flachen und ebenen Boden jetzt auf 108 kWh, sodass die Normreichweite von 400 auf 530 Kilometer steigt. Und damit die größeren Akkus beim Laden nicht zur Geduldsprobe werden, fließt der Strom schneller in die Akkus: Aus der Wallbox gönnt sich der große Unbekannte jetzt 11 statt 7 kW, und wo an der DC-Säule bislang magere 110 kW möglich waren, liegen jetzt bestenfalls bis zu 190 kW an.byd tang: chinas elektro-siebensitzer

Starten soll der aufgefrischte Tang im Sommer 2024. Der PReis wird wohl unter 70.000 Euro liegen.

Bild: BYDAm Antrieb ändert sich allerdings nichts. Warum auch. Schließlich war der Pampersbomber mit seinen zwei Motoren schon bislang fürs Powerplay gerüstet. Denn 517 PS, 680 Nm und Allradantrieb sind nicht schlecht für solch eine Familienkutsche, und bei einem Sprintwert von 4,6 Sekunden gibt’s durchaus mal ein bisschen Nervenkitzel für den Nachwuchs. Nur zum Rasen taugt der Tang mit maximal 180 km/h nicht. Aber aufs Spitzentempo legt die Generation E ja offenbar eh keinen Wert mehr, weil sonst die Ladepausen viel zu lang werden.Dafür hat BYD noch mal ein wenig am Komfort gefeilt und ein neues Fahrwerk mit adaptiven Dämpfern eingebaut, das spürbar mehr Ruhe beim Reisen bringt und den Tang bei der Platzrunde in der Hütchengasse trotzdem etwas verbindlicher wirken lässt. Nein, natürlich kommt der Tang damit noch nicht an ein EQS SUV heran, selbst wenn es die Schwaben der Konkurrenz bei dieser Baureihe leicht machen und die Chinesen bei Ambiente und Ausstattung vom feinen Material bis zum großen, wie immer drehbaren Bildschirm nicht kleckern, sondern klotzen.byd tang: chinas elektro-siebensitzer

Mit dem Tang schickt uns BYD einen der wenigen elektrischen Siebensitzer nach Europa.

Bild: Thomas Geiger / AUTO BILDUnd egal, wie stark der Aufbau beruhigt wird, ist die dritte Reihe auch bei fast 5 Metern Länge und guten 2,80 Metern Radstand nur eine Notlösung für den Nachwuchs, weil man erst mal nach hinten krabbeln und dann arg die Ohren anlegen muss. Doch mit VW oder Skoda könnten sie so locker mithalten – wenn die Europäer denn überhaupt so ein Auto im Angebot hätten.

BYD Tang: Preis steht noch nicht fest

Bleibt zum Schluss noch die Frage nach dem Preis, die BYD bis dato noch nicht beantworten möchte, weil erst noch ein paar Bestandsfahrzeuge vom Hof müssen, bevor der neue Tang im späten Frühjahr ausgeliefert werden soll. Allerdings haben die Chinesen das bisherige Modell von ihrer großen Preissenkung weitgehend ausgenommen, bei der andere Baureihen teilweise bis zu 10 000 Euro günstiger geworden sind. Und daheim in China sind sie mit dem Facelift mehr als zehn Prozent runtergegangen.byd tang: chinas elektro-siebensitzer

Flottes Design: Liebe zum Detail gehört bei den Chinesen mittlerweile dazu.

Bild: Thomas Geiger / AUTO BILDGut möglich also, dass es für das Flaggschiff deshalb auch bei uns statt niedrigerer Summen einfach deutlich mehr Substanz gibt und der neue Tang, wie der alte, auch weiter knapp unter 70 000 Euro startet.Technische Daten: BYD Tang

  • Motor Elektromotor
  • Leistung 380 kW (517 PS)
  • max. Drehmoment 680 Nm
  • Antrieb Allrad
  • L/B/H 4970/1950/1745 mm
  • Leergewicht 2705 kg
  • Batteriekapazität 108 kWh
  • 0–100 km/h 4,6 s
  • Reichweite 530 km

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