Anlässlich des 30. Geburtstags gewährt BMW in diesen Tagen einen seltenen Blick hinter die Kulissen des Recycling- und Demontagezentrums (RDZ) im Münchner Norden. Die aktuellen Fotos liefern uns Eindrücke von der professionellen Sterbebegleitung für Prototypen, Versuchsträger, Erlkönige und sonstige Testwagen der BMW Group: Wenn die Fahrzeuge ihren Zweck erfüllt haben und alle erhofften Erkenntnisse gewonnen sind, werden sie im RDZ demontiert und so weit wie möglich recycelt, denn auch die Erprobung der längst zu jedem Auto gehörenden Recycling-Konzepte zählt zu den Aufgaben des RDZ: Lassen sich die Betriebsstoffe wie geplant entnehmen und entsorgen, können die einzelnen Materialien sauber getrennt werden und wie müssen künftige Fahrzeuge konstruiert sein, um dem Ziel der Kreislaufwirtschaft (Circular Economy) sah nah zu kommen wie dem BMW i Vision Circular?
Kein Zweifel besteht daran, dass sich in jedem Automobil viele Kilogramm wertvoller Rohstoffe befinden: Stahl, Aluminium, Kupfer, Glas und Kunststoff zählen seit Jahrzehnten zu den Grundzutaten jedes BMW – und sie alle lassen sich prinzipiell hervorragend wiederverwenden. Damit das auch in der Praxis gelingt, wird mit dem im Recycling- und Demontage-Zentrum aufgebauten Know-How auch die Plattform IDIS aufgebaut: Das International Dismantling Information System stellt Verwertern in aller Welt kostenfrei Informationen zur optimalen Demontage sämtlicher BMW-Modelle zur Verfügung. Die Recycling-Datenbank wird inzwischen von rund 3.000 Firmen aus 32 Ländern genutzt, denn nirgendwo sonst finden sich Infos zum optimalen und kosteneffizienten Demontieren derart gebündelt und stets um die neuesten Modelle ergänzt.
Auf den aktuellen Fotos sehen wir diverse aktuelle Prototypen und Erlkönige, darunter der BMW 7er und sein elektrischer Ableger i7. Denn klar ist: Mit Elektroautos kommen neue Herausforderungen und Chancen auf das RDZ und die Verwerter in aller Welt zu. Bevor die großen Lithium-Ionen-Akkus im Unterboden entsorgt und die Rohstoffe wiederverwendet werden, steht ihnen aber oft noch ein zweites Leben als Stationär-Speicher bevor – das Ende der Nutzungsphase von Elektroautos muss also keineswegs zeitgleich mit dem Ende der Akku-Nutzung sein.