Der Tapiro basiert auf dem Porsche 914, blieb aber ein Einzelstück. Leider ...
Kommen Ihnen die Formen des Prototyps auf dem Foto bekannt vor? In der Tat war der Volkswagen-Porsche Tapiro im Laufe der Jahre die Inspiration für viele Modelle.
Italienisches Exterieur
Ende der 1960er Jahre wandte sich Porsche an Italdesign, das nur zwei Jahre zuvor von Giorgetto Giugiaro und Aldo Mantovani gegründet worden war, um einen Prototyp auf der Grundlage der Technik des Porsche 914 zu entwickeln. Der Wunsch der Deutschen war es, ein Auto zu entwickeln, das die charakteristischen Merkmale der Modelle jener Jahre beibehält, nämlich den Boxermotor in der Mitte des Hecks und den Heckantrieb.
Volkswagen-Porsche Tapiro Concept (1970)
Die Höhe wurde auf nur 1,11 Meter reduziert, was die sportliche Silhouette des Fahrzeugs noch mehr betont. Das Besondere an diesem Porsche sind die vier Flügeltüren, von denen zwei den Zugang zum hinteren Gepäckraum ermöglichen. Die Verwendung von Plexiglas, das auch die Oberseite der vorderen und hinteren Türen bedeckt, verleiht dem Design einen avantgardistischen Touch.
Vorgestellt wurde der Tapiro auf dem Turiner Autosalon 1970, jener Messe, auf der angeblich VW die Kunst von Giugiaro für sich entdeckte. Der Rest ist Geschichte: Passat, Scirocco, Golf.
Porsche pur: Sechszylinder-Boxer
Volkswagen-Porsche Tapiro Concept
Nach seiner Präsentation in Turin wurde der Porsche 1971 in den Vereinigten Staaten auf der 5th Annual Los Angeles Imported Automobile and Sports Car Show ausgestellt. 1972 kaufte ein spanischer Industrieller das einzige existierende Exemplar, doch einige Monate später ging das Auto an den argentinischen Komponisten Waldo de los Rios.
Während einer Fahrt nach Madrid geriet der Wagen jedoch in Brand, wobei das Heck schwer beschädigt wurde, während die Frontpartie fast unversehrt blieb. Nach dem Tod des Komponisten im Jahr 1977 stand der Wagen etwa zwanzig Jahre lang in einem Schuppen, bis ein Sammler ihn wiederentdeckte.
Nach dieser Entdeckung hat Italdesign den Tapiro schließlich geborgen und in seinem Museum in Moncalieri ausgestellt. Dabei wurde er in dem Zustand belassen, in dem er gefunden wurde. Auch wenn eine Restaurierung in Erwägung gezogen wurde, beschloss Giugiaro, ihn als Zeugnis einer Epoche und des Mutes so zu belassen.