- Kias „Bonuspunkte“-Programm
- Apropos Tesla-Preiskorrektur: Sandy Munro regt sich über soziale Medien auf
- Sandy Rant: Teslas Margen, und warum Sandy recht behielt!
- Musk verantwortlich: wurde das 2016er Video falsch verstanden?
Kias „Bonuspunkte“-Programm
Der Tesla-Preisschock muss erst mal verdaut werden. Noch rührt sich bei den europäischen und koreanischen OEMs wenig. Im Gegenteil. Der Kia-Statthalter in UK, Paul Philpott, glaubt, dass Tesla einen Riesenfehler mit der Preiskorrektur nach unten gemacht habe. Trotzdem dürften in der einen oder anderen Firmenzentrale die Köpfe heiß laufen, wie man die Kriegserklärung Musks beantworten könnte. Kia Deutschland hat da schon so eine Idee entwickelt: Günstiger Stromtanken.
Strompreise und Deutschland
Strompreise und Deutschland. Das ist immer mehr wie Feuer und Wasser. Kia ist nun eine Partnerschaft mit der Plattform &Charge eingegangen, die „Nutzerengagement“ mit Mehrwertdiensten verbindet, um das Laden von Elektroautos komfortabler und günstiger zu machen.
Crowdsourcing-Ansatz um die Ladeinfrastruktur zu optimieren
Feedback erwünscht
Das Feedback zur Leistung einzelner öffentlicher Ladestationen geben die Kia Charge-Kunden, indem sie in der &Charge-App unter „Challenges“ Fotos von Ladesäulen hochladen, Ladevorgänge bewerten oder spezielle Challenges von Ladestationsbetreibern absolvieren. Diese in Echtzeit übermittelten Daten ermöglichen es den Betreibern, Probleme kurzfristig zu überprüfen und die Zuverlässigkeit sowie das Nutzererlebnis an den betreffenden Ladestationen schnell zu verbessern. Ein zusätzlicher Anreiz zur Teilnahme an dem Bonusprogramm sind die Gutschriften beim Online-Shopping. Zu den Unternehmen, die Einkäufe über die Plattform mit &Charge-Kilometern belohnen, gehören unter anderem Ebay, Booking.com, Eventim, Otto, MediaMarkt, Saturn, Rewe, Lidl, Netto, Lieferando, Gorillas, Decathlon und Flaconi.
Harte Währung?
Ein &Charge-Kilometer hat den Gegenwert von 8 Cent. Die Kia-Kunden können ihre durch Feedback und Einkäufe gesammelten &Charge-Kilometer in Kia Charge-Gutscheine zu 4 Euro (50 km) oder 20 Euro (250 km) umwandeln. Diese Guthaben werden dann dem Kia Charge-Konto gutgeschrieben und können an allen durch den Ladeservice zugänglichen Stationen zum Stromtanken genutzt werden. Dazu gehören aufgrund der Partnerschaft von Kia mit dem Unternehmen Digital Charging Solutions die europaweit über 450.000 öffentlichen Ladepunkte des DCS-Netzwerks, darunter nahezu alle öffentlichen Stationen in Deutschland (99 Prozent der Wechselstrom- und 100 Prozent der Gleichstrom-Ladepunkte). Hinzu kommen die mehr als 400 Stationen mit über 1.600 Hochleistungsladepunkten von Europas führendem Schnellladenetzwerk Ionity, an dem Kia über seinen Mutterkonzern Hyundai Motor Group beteiligt ist.
e-engine meint: Das gute alte Rabattbuch, nur halt digital, ist zurück. Die Idee ist angemessen, denn immer öfter stehen Kunden vor Ladesäulen, die einfach nicht funktionieren. Andererseits ist es auch ein bißchen mühsam, diese &Charge-Kilometer durch Online-Shopping anzusammeln, wenngleich die Idee auf den ersten Blick bestechend anmutet. Andererseits gibt es mit Deutschlandcard, Payback & Co im stationären Handel bereits genügend Möglichkeiten „Punkte“ zu sammeln. Ob das Sammeln der &Charge-Kilometer aber die Preisreduktion der Musk-Company und die erwarteten Preisreduktionen der chinesischen OEMs kompensieren kann, darf bezweifelt werden. Da ist noch eine Menge mehr nötig …
Apropos Tesla-Preiskorrektur: Sandy Munro regt sich über soziale Medien auf
Kaum ein Unternehmen dürfte mehr Informationen über die Tesla-Fahrzeuge gesammelt haben, wie Munro & Associates. Sandy Munros Besprechungen einzelner Elektrofahrzeuge haben Gewicht in der Branche, immerhin hat der streitbare Unternehmer in sein Leben unzählige Erfahrungen bei US- und europäischen OEMs gesammelt. Sein Credo ist immer: wo kann man weniger Geld bei der Herstellung ausgeben, ohne das Fahrzeug schlechter zu machen.
Munro & Associates arbeiteten bereits für viele OEMs und die akribischen Berichte zu den auseinandergenommenen Fahrzeugen dürften in den Firmenzentralen lange heiß diskutiert werden. Munro listet die verbauten Teile bis zur letzten Schraube auf, und schätzt ziemlich präzise die Herstellungskosten der einzelnen Fahrzeuge. Dabei werden die Berichte, wie im Falle von Tesla, ständig auf den neuesten Stand gebracht. Immerhin verändert die Musk-Company recht häufig die „Zusammensetzung“ seiner Fahrzeuge
Nun haben wohl ein paar Herrschaften im Internet ihre Einschätzung zur Kostenreduktion der Tesla-Fahrzeuge abgegeben. Und zwar in etwa so, dass sie mal eben en passant (wie auf dem sprichwörtlichen Bierdeckel) die Herstellungskosten überschlagen hatten und zudem die Expertise Sandys in Frage gestellt haben. Das muss Sandy Munro so aufgeregt haben, dass er gleich einen „Rant“ auf Youtube stellte. Der hat es in sich, denn zeitweise haben wir, aber auch sein Atlatus Cory echt Angst bekommen, dass Sandy einen Herzinfarkt bekommt. Der Kopf jedenfalls war zeitweise äußerst zornesrot geworden.
Sandy Rant: Teslas Margen, und warum Sandy recht behielt!
Musk verantwortlich: wurde das 2016er Video falsch verstanden?
Die Meldung ging durch die Presse. Im Oktober 2022 erklärte ein Tesla-Mitarbeiter, dass das 2016er-Video, das ein vollautonomes Tesla-Fahrzeug zeigte, teilweise getürkt war. Nun hat sich Elon Musk zur Wort gemeldet, und erklärt, dass er das übertriebene Video zu verantworten habe. Musk war nach Angaben von Bloomberg, dem verschiedene E-Mails zum Thema vorliegen, auch für den Eingangstext verantwortlich, der sinngemäß lautete: „Die Person hinter dem Steuer sitzt hier nur aus rechtlichen Gründen. Sie hat zu keinem Zeitpunkt eingegriffen, das Auto fuhr völlig autonom.“
Musk wollte mit dem Video darauf hinweisen, was in Zukunft möglich sei. Zitat: „Ich werde der Welt mitteilen, dass dies dieser Wagen in Zukunft leisten wird, und nicht was er bereits jetzt leisten kann“.
e-engine meint: das Ganze wird nun immer verworrener. Tatsächlich können die Aussagen, die das Video enthielt, äußerst teuer für ein Unternehmen werden, weil sie Dinge propagieren, die so nicht den Tatsachen entsprechen. Vor allem die US-Börsenaufsicht SEC wird dann hellhörig. Dies kann wiederum für Musk äußerst unangenehm werden.
Fotos: Munro Live (Youtube Stills), Tesla, Kia