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WM in Russland: Autofahren, Verkehr, Preise, Gesetze

Am 14. Juni 2018 startet die Fußball-WM in Russland. Wer mit dem Auto anreisen will, findet hier wichtige Tipps und Infos für den perfekten WM-Roadtrip!

Vom 14. Juni bis zum 15. Juli 2018 findet in Russland die FIFA Fußball-Weltmeisterschaft statt. Für alle, die direkt mit dem Auto zur WM nach Russland reisen wollen, hat AUTO BILD eine ultimative Liste an Tipps erstellt. Von “Abzocker” bis “Verkehrsregeln”: Hier gibt’s 13 Ratschläge für den perfekten Roadtrip zur Fußball-WM!

Tipp 1: Bei der Ausrüstung gilt: Mehr ist mehr!

Sie sollten genügend Proviant und etwas Bargeld mitnehmen. Auf den langen Strecken im Landesinneren gibt es nur vereinzelt Verpflegungsmöglichkeiten, zudem sollten Sie nicht davon ausgehen, überall mit Kredit- oder EC-Karte zahlen zu können. Auch wichtig: Auf russischen Straßen sind Erste-Hilfe-Koffer, Warndreieck und ein kleiner Feuerlöscher im Auto mitzuführen.

Tipp 2: Vorsorge treffen

Vor Reisebeginn ist es ratsam, sich bei der deutschen Botschaft registrieren zu lassen. So kann im Problemfall schneller geholfen werden. Zudem sollten sich Autofahrer vor der Einreise bei ihrer Versicherung erkundigen, um im Schadensfall Sicherheit zu haben. Eine Vollkasko-Versicherung ist empfehlenswert.

Tipp 3: Bestimmte Papiere können hilfreich sein

Ein internationaler Führerschein kann das Leben erheblich leichter machen, insbesondere bei Grenzübergängen und Polizeikontrollen. Diesen einfach bei der zuständigen Führerscheinstelle für 15 Euro beantragen. Existenziell kann zudem ein Auslandsschutzbrief für Autos sein, da bei Unfall oder Diebstahl sehr hohe Ausreisekosten entstehen können.

Tipp 4: Dashcam kaufen

Vielleicht haben Sie schon Videos gesehen, in denen Unfälle mit sogenannten Dashcams gefilmt worden sind. In Russland sind die kleinen Kameras, die bevorzugt direkt hinter der Frontschutzscheibe befestigt werden, sogar als Beweismittel vor Gericht zulässig. Eine Anschaffung kann also auch dem deutschen Fan nicht schaden. Preise: bei Amazon ab ca. 50 Euro.

Tipp 5: Mietwagen früh und bewusst buchen

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Ruhig und einsam: Autofahren in der russischen Provinz.

Laut Anbietern wie Sixt und Avis steigen die Mietwagenpreise zur WM rapide an. Während man im Mai noch für weniger als 300 Euro pro Woche ein Auto mieten kann, kostet es einen Monat später rund 500 Euro mehr. Und Vorsicht bei Einwegmieten: Will man seinen Wagen an unterschiedlichen Stationen abholen und abgeben, kann die Fahrt schon mal doppelt so teuer werden. Zudem kann es an den Mietstationen zu Angebotsengpässen kommen. Also früh buchen!

Tipp 6: Nur in bestimmten Ländern mieten

In Deutschland den Mietwagen abholen und dann nach Russland düsen? Fehlanzeige! Deutsche Vermieter erlauben eine Einreise in das WM-Land nicht. Genauso verhält es sich mit den polnischen, ukrainischen, estnischen oder litauischen Anbietern. Nur aus Weißrussland ist die Einreise mit dem Mietwagen möglich. Zusätzlicher Vorteil hier: Die Preise könnten in Weißrussland während der WM deutlich niedriger sein als in Russland.

Tipp 7: Vorsicht vor Abzocke

Als Ausländer allgemein und gerade zur WM-Zeit sollte man sich vor Taxi-Abzockern in Acht nehmen. Taxifahrten in Russland sind im Vergleich mit deutschen Tarifen ziemlich günstig. Gerät man allerdings an einen als Taxifahrer getarnten “Selfmade-Unternehmer” oder an einen echten, aber dreisten Taxifahrer, dann kann der Preis locker das Fünffache vom Normaltarif betragen.

Tipp 8: Den eigenen Neuen besser zu Hause lassen

Wer den Roadtrip in seinem neuen, tadellosen Auto plant, sollte das Projekt lieber noch mal überdenken. Die Straßen in Russland sind größtenteils in schlechtem Zustand, die Dichte an echten Werkstätten ist niedrig, und die Deckungssummen der russischen Versicherungen sind unterdurchschnittlich.

Tipp 9: Diskussionen lieber vermeiden

Ob bei einheimischen Autofahrern oder Beamten der “Militsiya”, es gilt: In Russland lieber keine Diskussion anfangen oder Streit anzetteln. Russen können in der Nähe ihres Autos besonders impulsiv sein, das Faustrecht ist in Russland noch modern. Die Polizei kann ohne Quittung oder Rechtsverweis hohe Strafsummen forden oder gar den Führerschein einkassieren!

Tipp 10: Geduld mitbringen

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Purer Stress: Stadtverkehr in Russland!

Unerlässlich: Neben Geld und Papieren unbedingt Geduld mitbringen. Das fängt schon beim stundenlangen Warten an den Grenzübergängen an und hört beim Stop-and-go im Moskauer Stadtgebiet auf. Außerdem braucht es reichlich Durchhaltevermögen, die endlos langen Provinz-Etappen zwischen den Städten zurückzulegen.

Tipp 11: Über Verkehrsregeln schlaumachen

In Russland ist vieles anders, die Verkehrsschilder jedoch nicht. Die Bilder und Motive gleichen sich größtenteils mit denen in Deutschland. Angesichts der kyrillischen Zeichen auf den Schildern kann ein Navi abr Gold wert sein. Außerdem ist die Höchstgeschwindigkeit grundsätzlich auf 100 km/h beschränkt.

Tipp 12: Trinken und Fahren – in Russland geht das gar nicht!

Ein Bierchen trinken und trotzdem noch legal Auto fahren? Auf russischen Straßen undenkbar! Die Promillegrenze liegt hier kompromisslos bei Nullkommanull, Vergehen werden hart bestraft. Das kann sogar zum Führerscheinentzug führen.

Tipp 13: Muss es wirklich das Auto sein?

Wer sich vorstellen kann, auch ohne ein Auto durch das WM-Land zu touren, hat einige attraktive Alternativen zur Wahl. Fast alle Spielstätten können mit dem Flugzeug angeflogen werden, außerdem verfügt Russland über ein riesiges Bahnstreckennetz, das zur WM durch Sonderzüge ergänzt wird. Der Clou: Mit einer Fan-ID ist die Anreise zu den Spielen mit der Bahn kostenlos. Die Fan-ID bekommt jeder, der eine Eintrittskarte sein Eigen nennt.

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