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Blitzmarathon 2019: Bilanz und wo geblitzt wurde

Blitzmarathon 2019: In elf Bundesländern machte die Polizei an zwei Tagen Jagd auf Raser. So viele wurden erwischt, so schnell waren die größten Sünder!

Blitzmarathon 2019: Bilanz und wo geblitzt wurde

(dpa/lhp/cj/brü) Die Polizei hat beim Blitzmarathon 2019 trotz Ankündigung bundesweit knapp 45.000 Temposünder erwischt. Die meisten Raser registrierte die Polizei in Bayern, wo allerdings auch der größte Aufwand für den Aktionstag betrieben wurde. Die Bilanz für jedes einzelne Bundesland gibt es am Ende dieses Artikels, die Zahlen für Sachsen liegen noch nicht vor. Insgesamt blitzte die Polizei am 3. April in neun Ländern stärker als sonst, Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern wählten den 4. April für den Blitzmarathon. Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl (CDU) sagte, oberstes Ziel der Arbeit sei die Verbesserung der Verkehrssicherheit für die Bürger. “Verkehrsüberwachung hat nichts mit Abzocke zu tun, sondern rettet Menschenleben”, so Strobl.

Gravierende Tempoverstöße

Dabei gab es einige eklatante Verstöße in den teilnehmenden Ländern. So fuhr ein Mann in Sachsen-Anhalt mit Tempo 180 über die A9 bei Osterfeld, dort ist 80 erlaubt. Den Fahrer erwarten ein Bußgeld, zwei Punkte in Flensburg und drei Monate Fahrverbot. Ähnlich in Brandenburg, wo die Polizei auf der Bundesstraße 1 bei Hoppegarten einen Autofahrer schnappte, der mit 162 Kilometern pro Stunde geblitzt wurde. Erlaubt waren auch hier 80. Die bayerische Polizei registrierte den heftigsten Verstoß in Neusäß bei Augsburg: Hier fuhr ein Mann mit 160 km/h durch eine Tempo-70-Zone. Ihm drohen nun eine Geldstrafe, zwei Punkte in Flensburg und drei Monate Fahrverbot. In Hessen erwischten die Beamten bei Gießen den Fahrer eines Wagens, der auf der A 480 mit 148 statt der erlaubten 80 km/h fuhr. Das zieht 440 Euro Bußgeld, zwei Punkte in Flensburg und ein zweimonatiges Fahrverbot nach sich. 

Viele Kontrollpunkte waren vorher bekannt

Beim Blitzmarathon 2019 lagen Polizei und Ordnungsämter mit mobilen Blitzern meist in einer Zeitspanne von 24 Stunden auf der Lauer. In diesem Jahr beteiligten sich Baden-Württemberg, Bayern, Brandenburg, Bremen, Hamburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Rheinland-Pfalz, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen an der Aktion. Die restlichen Bundesländer (Schleswig-Holstein, Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Berlin und das Saarland) waren nicht dabei, teils wegen Personalmangels, teils wegen Zweifeln an der Effizienz. Wie in den vergangenen Jahren wurden in den meisten Ländern die Kontrollpunkte vorher bekannt gegeben – das sollte den Vorwurf der Abzocke entschärfen. Zudem wurde an Ort und Stelle Aufklärungsarbeit über die Folgen zu schnellen Fahrens geleistet. Der Speed-Marathon war eingebettet in die Aktionswoche “Geschwindigkeit” des europäischen Polizeinetzwerks Tispol, die vom 1. bis 7. April in 30 europäischen Ländern stattfindet.

Blitzmarathon 2019: Bilanz der Länder

Bayern

Erwischte Raser: fast 11.000
Unrühmlicher Spitzenreiter: In Neusäß bei Augsburg fuhr ein Mann mit 160 km/h durch eine Tempo-70-Zone. Ihm drohen eine Geldstrafe, zwei Punkte in Flensburg und drei Monate Fahrverbot
Anzahl der Messstellen: knapp 2000 in allen Regionen, viele auf Landstraßen

Baden-Württemberg

Erwischte Raser: 7730
Unrühmlicher Spitzenreiter: nicht bekannt, insgesamt drohen 161 Fahrverbote
Anzahl der Messstellen: 1111 Polizisten kontrollierten an 366 Stellen rund 173.000 Autofahrer

Brandenburg

Erwischte Raser: 4590
Unrühmlicher Spitzenreiter: Auf der B1 in Hoppegarten im Kreis Märkisch-Oderland fuhr ein Auto mit Tempo 162 bei erlaubten 80 km/h
Anzahl der Messstellen: mehr als 180

Bremen

Erwischte Raser: 419
Unrühmlicher Spitzenreiter: in Raser mit 87 km/h in der Bremerhavener Straße (50er-Zone)
Anzahl der Messstellen: An elf Kontrollstellen wurden 15.107 Autos erfasst

Hamburg

Erwischte Raser: 1591
Unrühmlicher Spitzenreiter: Die höchste gemessene Geschwindigkeit erreichte ein 20-Jähriger, der auf der A7 im Baustellenbereich der Anschlussstelle Volkspark statt erlaubter 80 km/h mit 139 km/h fuhr
Anzahl der Messstellen: An drei festen und diversen mobilen Kontrollstellen wurde die Geschwindigkeit von 3691 Fahrzeugen gemessen

Hessen

Erwischte Raser: rund 12.150
Unrühmlicher Spitzenreiter: In der Wiesbadener Innenstadt war ein Fahrer mit 92 statt der erlaubten 50 km/h unterwegs. Auf der B7 bei Vellmar in Nordhessen fuhr ein Raser Tempo 179 statt 100
Anzahl der Messstellen: Die 260 Messstellen wurden während des Marathons von rund 310.000 Fahrzeugen passiert

 

Mecklenburg-Vorpommern

Erwischte Raser: 51 (kontrolliert wurde nur im Bereich des Polizeipräsidiums Rostock, nich in der Region Neubrandenburg)
Unrühmlicher Spitzenreiter: nicht bekannt
Anzahl der Messstellen: Knapp 300 Beamte winkten an zwölf Messstellen insgesamt 1491 Autofahrer wegen diverser Vergehen heraus

Rheinland-Pfalz

Erwischte Raser: 6120
Unrühmlicher Spitzenreiter: nicht bekannt
Anzahl der Messstellen: An 62 Stellen kontrollierten 180 Polizisten mit Ordnungsbehörden insgesamt 175.446 Fahrzeuge

Sachsen

Für Sachsen liegt noch keine Bilanz vor.

Sachsen-Anhalt

Erwischte Raser: fast 11.000
Unrühmlicher Spitzenreiter: Auf der A9 an der Raststätte Osterfeld fuhr ein Mann 180 km/h, obwohl nur Tempo 80 erlaubt war. Ihn erwarten Bußgeld, zwei Punkte und drei Monate Fahrverbot. Auf der A38 war ein 35-Jähriger in einer 120er-Zone mehr als 80 Kilometer pro Stunde zu schnell
Anzahl der Messstellen: 600 Polizisten waren an 203 Orten im Einsatz, rund 50.000 Fahrzeuge wurde gemessen

 

Thüringen

Erwischte Raser: rund 1700
Unrühmlicher Spitzenreiter: Ein Raser auf einer Bundesstraße bei Elxleben im Ilm-Kreis hatte 149 statt den erlaubten 80 km/h auf dem Tacho. Er muss ein Bußgeld von mindestens 440 Euro zahlen, kassiert zwei Punkte und zwei Monate Fahrverbot
Anzahl der Messstellen: 108, knapp 58.000 Fahrzeuge wurden kontrolliert


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