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„Technologieoffenheit ist Schlüssel zur Dekarbonisierung“

Mahle Tech Day im Vorfeld der IAA Transportation „Technologieoffenheit ist Schlüssel zur Dekarbonisierung“

Im Vorfeld der IAA Transportation zeigte Mahle auf seinem Tech am 23. Juli 2024 in Stuttgart, wie der Zulieferer daran arbeitet, den Nutzfahrzeugbereich zukünftig CO2-neutral, kostengünstig und effizient zu gestalten. Dabei verdeutlichte das Unternehmen, dass nur das Zusammenspiel verschiedener Technologien dazu beiträgt, das Nutzfahrzeug der Zukunft so klimafreundlich wie möglich zu gestalten.

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Am 23.07.2024 stellte Mahle an seinem Standort in der Pragstraße in Stuttgart der Presse die Neuheiten für die IAA Transportation vor. (Bild: Stefanie Eckardt)

Der Straßengüterverkehr ist der mit Abstand wichtigste Verkehrsträger in Deutschland: Knappe 85 Prozent der Güter wurden laut Statistika im vergangenen Jahr per Nutzfahrzeug über deutsche Straße transportiert. Tendenz steigend. Der Nachteil: Knapp 30 Prozent der CO2-Emissionen auf Europas Straßen werden allein durch den Schwerlastverkehr verursacht. „Der Nutzfahrzeugsektor hat einen enormen Einfluss darauf, wie wir mit dem Klimaschutz im Verkehrssektor vorankommen“, betonte dementsprechend Arnd Franz, Vorsitzender der Mahle-Geschäftsführung. Doch für eine schnelle Dekarbonisierung des Transportsektors ist nicht eine Technologie entscheidend, sondern das Zusammenspiel verschiedener Technologien. „So mannigfaltig die Einsatzzwecke und Anforderungen an heutige Nutzfahrzeuge sind, so divers werden die technischen Lösungen für nachhaltige Antriebe sein. Technologieoffenheit ist die Voraussetzung für CO2-Neutralität“, ist Franz überzeugt.

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Vier technologische Treiber

Mahle verfolgt einen Mehrpfad-Ansatz und setzt im Nutzfahrzeugbereich auf batterieelektrische Fahrzeuge, die Brennstoffzelle, den Wasserstoffverbrennungsmotor sowie Hybrid/Erneuerbare Kraftstoffe. „Zwar bleiben batterieelektrische Fahrzeuge der wesentliche Treiber“, ist Mahles CEO überzeugt, betonte aber auch, dass andere Technologien nicht vernachlässigt werden dürften. Eine wichtige Rolle für den Nutzfahrzeugbereich kommt dabei Wasserstoff zu. Mahle setzt dabei wie gesagt auf den Wasserstoffverbrennungsmotor und die Brennstoffzelle. Die Frage nach dem Warum erübrigt sich fast. Prognosen zufolge werden im Jahr 2035 rein elektrische Lkw mit Batterie und Brennstoffzellen-Lkw rund 30 Prozent der globalen Produktion ausmachen. Der Verbrennungsmotor wird damit vorerst als Antriebsform im Nutzfahrzeugbereich erhalten bleiben. Die Brennstoffzelle und Verbrennungsmotoren, die mit Wasserstoff aber auch anderen erneuerbaren Kraftstoffen betrieben werden können, sind insbesondere auf der Langstrecke unschlagbar.

IAA-Neuheiten vorgestellt

Das seine Produkte „entwickelt, getestet und fertig für den Serieneinsatz sind“, wie Arnd Franz während der Pressekonferenz verdeutlichte, sollen Besucher auf der IAA Transportation erfahren. Auf dem Tech Day gab Mahle bereits einen Einblick und zeigt eine Demo, in der E-Achse, Batteriekühlung sowie Brennstoffzellenperipherie des Zulieferers zusammen mit einer vollfunktionsfähigen Brennstoffzelle kombiniert wurden. Die Verstromung von Wasserstoff in der Brennstoffzelle ist insbesondere in Hinblick auf das Wärmemanagement nicht trivial. Mahle wird auf der IAA Transportation eine neuen Verdunstungskühlung vorstellen, die ebenfalls in der Demo verbaut wurde. Sie soll laut Herstelleraussagen eine optimal temperierte Brennstoffzelle garantieren und bietet bis zu 50 kW mehr Kühlleistung im gegebenen Bauraum. Vorteil: Es bedarf weniger Lüfterleistung und der Wasserstoffverbrauch kann um bis zu 1,5 Prozent gesenkt werden.

Intelligentes Laden

Elektromobilität spielt insbesondere für den Pkw der Zukunft eine essenzielle Rolle. Damit sich Stromer durchsetzen, ist das Thema Komfort beim Laden nicht von der Hand zu weisen. Mahle engagiert sich stark im Bereich induktives Laden zusammen mit Partner Siemens. Der Zulieferer hat ein Positioniersystem entwickelt, mit dem ein E-Fahrzeug exakt über der Ladespule im Boden ausgerichtet werden kann – und das einfach und zuverlässig. Ende letzten Jahres hat die SAE International dieses System als globale Standardlösung für kabelloses Laden gewählt. Das Positionierverfahren basiert auf einem magnetischen Feld und baut während der Annäherung des Stromers automatisch eine Verbindung mit dem angesteuerten Ladepunkt auf. Dank spezieller Navigation im Fahrzeugdisplay bekommt der Fahrer dabei Unterstützung, sein Fahrzeug ideal zu positionieren. Für diese Anwendung sieht der Zulieferer nicht nur Elektro-Pkw prädestiniert, sondern auch Transporter von Paketdiensten.

Doch egal, ob batterieelektrische oder Wasserstoff-Brennstoffzellen-Fahrzeuge, wichtig sei vor allem, dass es für die Nutzer wirtschaftlich sinnvoll sein müsse, in emissionsfreie Fahrzeuge zu investieren, wie Franz zum Abschluss der Pressekonferenz unterstrich. Die Politik sollte den Rahmen so setzen, dass sich der Markt der klimaneutralen Antriebe entfalten kann.

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