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So motzen Sie ältere Autos mit neuer Technik auf

Lust auf bessere Technik, aber keine Lust auf ein neues Auto? Viele Komfort- und Sicherheits-Extras lassen sich nachrüsten. Wir sagen, was Hobbyschrauber selbst machen können und wo Experten ranmüssen.

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© Recaro
Topsitze wie der Recaro Ergomed (ab 1.710 Euro) bieten viele Komfortfunktionen wie Lordosenstütze, elektrische Höhenverstellung oder eine Sitzflächenverlängerung und sind optional auch mit Klimapaket und Seitenairbag lieferbar.

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© Amazon
Auch Parkassistenten lassen sich nachrüsten. Für gerade einmal 50 Euro ist beispielsweise das Beep-&-Park-System vom Autozulieferer Valeo zu haben. Schwierigkeitsgrad: mittelschwierig

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© Ingolf Pompe
Digitalradio, Apple CarPlay, Google Maps: Für den Austausch eines alten Autoradios gibt es jede Menge Gründe. Je nach Fahrzeug fällt der Einbauaufwand jedoch erheblich aus.

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© Ingolf Pompe
Im Falle des hier gezeigten BMW Dreier (E90) musste sogar die Mittelkonsole umgebaut werden: An die Stelle des Original-BMW-Radios wanderte das Klima-Bedienteil, um darunter Raum für das Bildschirm-Radio-Modell AVIC-Z910 von Pioneer (ab 1.89 Euro über idealo.de) zu schaffen.

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© Ingolf Pompe
Obwohl es die passenden Einbaurahmen und Adapter gibt, überlässt man solch komplexe Installationen besser Autoradio-Profis. Schwierigkeitsgrad: mittelschwierig

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© auto motor und sport
Einfach und kostengünstig zum Digitalradio: DAB-Tuner geben das Audio-Signal entweder über den integrierten FM-Transmitter und eine freie UKW-Frequenz oder über einen Klinkenanschluss aus. Das Gerät Albrecht Audio DR 57 kostet rund 100 Euro. Schwierigkeitsgrad: sehr leicht

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© Dino Eisele
Halogen war gestern. Für viele ältere Auto-Modelle gibt es mittlerweile Nachrüstlampen mit LED-Technik für die alten H4- und H7-Leuchten. Der Vorteil: mehr Lichtausbeute.

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© auto motor und sport
Die Premium-Halogenleuchte Philips Vision +30 (rund 4 Euro bei ATU) bringt es auf beachtliche 94 Meter Reichweite.

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© auto motor und sport
Die Retrofit-Variante mit LED-Technik kommt aber auf 115 Meter und leuchtet mehr als doppelt so hell.

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© Dino Eisele
Außerdem ist die Lebensdauer der LED-Leuchten etwa fünfmal so hoch wie die der Halogenlampen. Schwierigkeitsgrad: sehr leicht

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© Electronicx
Sitzheizungen zum Nachrüstungen wie das Universal Car Seat Heater Kit von der Firma Electronicx gibt es schon ab rund 40 Euro bei Amazon.

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© Electronicx
Den Einbau erledigen handwerklich Begabte locker selbst. Schwierigkeitsgrad: mittelschwierig

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© Hans-Dieter Seufert
Noch immer möglich, zwecks fraglicher Rentabilität aber zunehmend eine Randerscheinung sind für Euro-5- oder frühe Euro-6-Diesel nachrüstbare SCR-Katalysatorsätze.

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© Hans-Dieter Seufert
Wer sich dahingehend zur Nachrüstung entschließt, lässt besser die Profis ran. Schwierigkeitsgrad: sehr schwierig

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© Amazon
Sogar moderne Assistenzsysteme lassen sich nachrüsten: Mit Geräten wie dem Mobileye 630 (ab 800 Euro) kommen Fahrer von älteren Autos in den Genuss von Verkehrsschild-Erkennung, Fußgänger- und Fahrradkollisions-, Abstands- und Spurhaltewarner.

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© Rossen Gargolov
03/2022_Mobileye

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© Rossen Gargolov
Damit das System sicher arbeitet, muss es von einer Fachwerkstatt eingebaut, kalibriert und für das jeweilige Auto angelernt werden. Denn außer vom Sensor, der an der Windschutzscheibe befestigt wird, wird das System auch mit Fahrzeugdaten aus dem CAN-Bus versorgt. Schwierigkeitsgrad: sehr schwierig

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© Mazda
Mazda 3 Skyactive G (2019), Infotainment, Display, Rückfahrkamera

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© auto motor und sport
Elegant sind Lösungen, die sich an den Herstellersystemen orientieren – wie hier bei VW (ab 100 Euro).

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© k electronic
Im Navi-Display können die Bilder der meisten Kameras direkt angezeigt werden. Schwierigkeitsgrad: mittelschwierig

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© Rückfahrkamera
Günstiger und einfacher zu montieren sind Funksysteme, die den Strom beispielsweise aus der Kennzeichenbeleuchtung abzwacken (ab 70 Euro). Die Bildqualität ist aber meist schlechter als die der Herstellermodelle.

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© Achim Hartmann
Auch der nachträgliche Einbau einer induktiven Ladeablage fürs Smartphone kann sich lohnen.

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© BMW
Besser sehen freilich Ladeschalen aus, die für konkrete Automodelle entwickelt wurden. Häufig ersetzen sie die Gummimatte in der Mittelkonsole. Obwohl noch ein Stromkabel gezogen werden muss, können die 50 bis 100 Euro teuren Ablagen von weniger versierten Auto-Schraubern montiert werden. Schwierigkeitsgrad: sehr leicht

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© Amazon
Durch Funk-Adapter wie den Carlinkit 3.0 (bei Amazon rund 140 Euro) lässt sich selbst die Funkverbindung zwischen Handy und Infotainment nachrüsten. In der Regel kosten solche Adapter ab 100 Euro und sind für Apple oder Android erhältlich. Schwierigkeitsgrad: sehr leicht

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© auto motor und sport
Wer den Klang seiner Stereoanlage verbessern will, für den empfiehlt sich ein Sound-Update durch einen hochwertigen Verstärker. So zum Beispiel das Modell Match Up 10DSP (rund 1.130 Euro auf ars24.com). Modellspezifische Lautsprecher mit Einbau-Adapter und Steckverbindungen für die vorhandene Audio-Verkabelung bietet der Zubehörhandel ebenfalls.

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© auto motor und sport
Wer satten Bass und gleichzeitig das Platzangebot im Kofferraum erhalten will, der setzt am besten auf einen Subwoofer für die Reserveradmulde. Schwierigkeitsgrad: leicht

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Topsitze wie der Recaro Ergomed (ab 1.710 Euro) bieten viele Komfortfunktionen wie Lordosenstütze, elektrische Höhenverstellung oder eine Sitzflächenverlängerung und sind optional auch mit Klimapaket und Seitenairbag lieferbar.

Als Besitzer eines älteren Fahrzeugs kann man beim Blick in manche Neuwagen schon ein bisschen neidisch werden: Das Handy ist perfekt ins Infotainment-System integriert und lässt sich über den Bildschirm bedienen, eine Kamera späht nach Tempolimit-Schildern, und LED-Lampen sorgen selbst bei schlechtem Wetter für beste Sicht. Aber deshalb gleich ein neues Auto kaufen, wo der eigene Wagen doch ansonsten noch gut in Schuss ist? Dies ist oft gar nicht nötig, denn viele der Sicherheits- und Komfortfunktionen lassen sich auch in älteren Fahrzeugen nachrüsten. Von der LED-Lampe über Infotainmentsysteme oder SCR-Katalysatoren und bis hin zum kamerabasierten Assistenzsystem – nachrüsten lässt sich heute fast alles.

Allerdings stößt der Heimwerker dabei teils an seine Grenzen. Nachfolgend haben wir Nachrüst-Technik aus verschiedenen Bereichen aufgelistet, wobei das Infotainment einen Schwerpunkt bildet. Kein Wunder, denn gerade im Bereich von Radio, Navigation & Co. hat sich in den letzten Jahren am meisten getan. Wir nennen empfehlenswerte Hersteller solcher Systeme, sagen, wo es weitere Informationen gibt, und geben eine Einschätzung, wie schwierig sich die Umrüstung gestaltet. Die Skala reicht von sehr leicht, leicht, mittelschwierig, schwierig bis sehr schwierig.

  1. Sitze Mehr Individualität, Komfort und Seitenhalt: Sind die Sitze durchgesessen oder ist das Polster gerissen, bleibt nur der Weg zum Sattler – oder ein neuer Sitz muss her. Wer sich für Letzteres entscheidet, der hat neben der Qual der Wahl vor allem jede Menge Möglichkeiten. Denn der Markt bietet nicht nur harte Sportschalen, die mehr Seitenhalt versprechen als das Seriengestühl. Es gibt auch zahlreiche zivilere Modelle – für besonders große und besonders kleine Menschen, mit einem klassischen Muster oder vielen Einstellungsmöglichkeiten. Einfachere Modelle gibt es ab 900 Euro. Topsitze wie etwa der Recaro Ergomed (ab 1.710 Euro) bieten zudem viele Komfortfunktionen wie Lordosenstütze, elektrische Höhenverstellung oder eine Sitzflächenverlängerung und sind optional auch mit Klimapaket und Seitenairbag lieferbar. Mit dem Sitz allein ist es aber nicht getan. Meist braucht es eine passende Konsole, die den Sitz mit dem Auto verbindet (ab 150 Euro). Wichtig: Achten Sie auf die passende ABE für Ihr Fahrzeug.
    Schwierigkeitsgrad: leicht

  2. Parkassistent Rangierhilfe mit moderner Technik für ältere Autos: Bei der Neuwagenbestellung kosten Parkassistenten schnell mehrere Hundert Euro, und bei vielen Einsteigermodellen wurden sie oft gar nicht angeboten. Zum Glück lassen sich die Ultraschallsensoren für die Stoßstange samt Steuergerät günstig nachrüsten. Denn für gerade einmal 50 Euro ist beispielsweise das Beep-&-Park-System vom Autozulieferer Valeo zu haben. Doch es lauern auch Hürden auf dem Weg zum Parkvergnügen. Damit die Systeme zuverlässig funktionieren, müssen sie häufig mit dem CAN-Bus des Autos verbunden werden – etwa um das Einlegen des Rückwärtsgangs zu erkennen. Um die einzelnen Sensoren sicher zu montieren, müssen außerdem oft Löcher in die Stoßstange gebohrt werden. Gute Nachrüst-Kits haben das entsprechende Werkzeug an Bord. Wem das alles zu schwierig und aufwendig klingt, der sollte besser die Werkstatt seines Vertrauens beauftragen. Je nach System und Auto benötigt der Mechaniker zwei bis vier Stunden für den Einbau, sodass die Kosten selbst mit der Profimontage selten über 400 Euro liegen sollten.
    Schwierigkeitsgrad: mittelschwierig
  3. Bildschirmradio Intelligentes Infotainment statt rustikales Radio: Digitalradio, Apple CarPlay, Google Maps: Für den Austausch eines alten Autoradios gibt es jede Menge Gründe. Was viele nicht wissen: Obwohl die meisten neuen Autos keine klassische Einbauöffnung (DIN-Schacht) mehr besitzen, lässt sich fast immer ein Bildschirmradio nachrüsten. Für die Volumenmodelle großer Hersteller werden sogar Monitor-Radios angeboten, die auf das Cockpit-Design der Marke abgestimmt sind. Je nach Fahrzeug fällt der Einbauaufwand jedoch erheblich aus. Im Falle des im obigen Foto gezeigten BMW Dreier (E90) musste sogar die Mittelkonsole umgebaut werden: An die Stelle des Original-BMW-Radios wanderte das Klima-Bedienteil, um darunter Raum für das Pioneer-Radio zu schaffen. Bildschirmgeräte kosten je nach Ausstattung 400 bis 1.500 Euro. Bei den günstigen Geräten sind DAB-/UKW-Tuner an Bord, ebenso Schnittstellen für Rückfahrkameras oder Handy-Apps. Bei teureren Geräten wie dem Pioneer AVIC-Z910 (siehe Foto oben) kommen ein anwinkelbares Display, Navigation oder DVD-Laufwerk hinzu. Obwohl es die passenden Einbaurahmen und Adapter gibt, sollten solch komplexe Installationen Autoradio-Profis überlassen werden, die wissen, wie man was entfernt und wieder anschließt. Für den Einbau werden je nach Umfang 150 bis 300 Euro fällig.
    Schwierigkeitsgrad: mittelschwierig
  4. DAB (Digital Audio Broadcasting) Einfach und kostengünstig zum Digitalradio: Nachrüst-DAB-Tuner für 50 bis 200 Euro empfangen Digitalradio-Signale und speisen sie ins Autoradio ein. Für die Tonübertragung gibt es zwei Varianten, die fast alle Nachrüst-Tuner beherrschen: per Kabel oder per UKW-Wandler. Letzterer stutzt jedoch die hohe Klangqualität von DAB auf UKW-Niveau. Der Einbau ist so unkompliziert wie bei einer Saugnapf-Navigation, allerdings kommt noch eine Scheiben-Klebeantenne hinzu. In Ballungsgebieten mit ordentlicher DAB-Abdeckung funktionierte der Empfang bei unseren Tests gut, in ländlichen Gegenden kam es jedoch zu Aussetzern.
    Schwierigkeitsgrad: sehr leicht
  5. LED-Lampen Halogen war gestern: Bei vielen Neuwagen sind LED-Leuchten längst Standard. Für viele ältere Modelle gibt es mittlerweile Nachrüstlampen mit LED-Technik für die alten H4- und H7-Leuchten. Die LED-Leuchten sorgen nicht nur für mehr Lichtausbeute und Weitsicht, sondern vor allem für mehr Sicherheit im Straßenverkehr. Wie groß der Unterschied ist, zeigen die beiden Testdiagramme unten: zuerst die Halogen-, dann die LED-Technik. So erreichte die Premium-Halogenleuchte Philips Vision +30 beachtliche 94 Meter Reichweite. Die Retrofit-Variante mit LED-Technik kam aber auf 115 Meter und leuchtete mehr als doppelt so hell. Außerdem ist die Lebensdauer der LED-Leuchten etwa fünfmal so hoch wie die der Halogenlampen. Wichtig: Greifen Sie nur zu Produkten mit ABE für Ihr Fahrzeug, und führen Sie diese mit. Marktführer im Bereich der legalen Retrofit-LED-Leuchten sind Osram und Philips mit den Serien Nightbraker LED und Ultinon Pro6000 LED. Diese Leuchten sind mit Preisen zwischen 100 und 130 Euro zwar meist teurer als die Nachbauten aus China, haben aber den offiziellen Segen des KBA (Kraftfahrt-Bundesamt), bergen weniger Blendgefahr und bieten oft auch eine bessere Lichtausbeute. Fahrten mit Leuchtmitteln ohne ABE sind illegal. Birnenwechsel: Vor dem Tausch auf der Seite des Lampenherstellers anhand der FIN (Fahrzeugidentifikationsnummer) überprüfen, ob es eine verfügbare LED-Alternative gibt. Dort ist auch aufgeführt, ob spezielle Adapter für den Einbau notwendig sind. Anschließend kann das Leuchtmittel entsprechend der Betriebsanleitung gewechselt werden. Das gelingt bei den meisten Autos mit etwas handwerklichem Geschick auch in Eigenregie.
    Schwierigkeitsgrad: sehr leicht
  6. Sitzheizung Warmer Hintern in der kalten Jahreszeit: Die einen hassen sie, die anderen lieben sie: die Sitzheizung. Besonders schade, wenn Letztere auf das eingebaute Popo-Stövchen verzichten müssen und frierend im Auto sitzen. Doch zum Glück lässt sich Abhilfe schaffen. Die einfachste Variante sind Sitzauflagen mit Heizdrähten, die es schon ab 15 Euro gibt. Unauffälliger und etwas teurer ist der Einbau von Heizungskomponenten, die in den Sitz eingezogen werden. Hier liegen die Preise bei 30 bis 100 Euro plus Einbau (ca. 300 Euro). Der kann von handwerklich Begabten selbst erledigt werden, da die Bezüge meist mit einem Reißverschluss geöffnet werden können. Dann müssen die Heizmatten zwischen Polster und Bezug befestigt werden. Sind Sitzairbags im Spiel, sollte die Fachwerkstatt konsultiert werden.
    Schwierigkeitsgrad: mittelschwierig
  7. SCR-Katalysator Lohnt sich das noch? Nun, so sinnvoll der Einbau auch wäre: Euro-5- und frühe Euro-6-Diesel mit SCR-Katalysatoren nachzurüsten, hat sich in den letzten Jahren vom viel beachteten Trend-Thema zur Randerscheinung entwickelt. Kaum ein Hersteller bietet überhaupt noch Nachrüstsätze an, zudem kommen wenige Diesel-Besitzer in den Genuss der Förderung durch den Autohersteller. Umrüst-Pionier Twintec Baumot musste 2021 gar Insolvenz anmelden, Dr. Pley hat sich inzwischen auf Wohnmobile spezialisiert.
    Beim Test für auto motor und sport zeigte sich, dass ein SCR-Nachrüst-Satz von Dr. Pley zwar die Stickoxid-Emissionen in einer Mercedes C-Klasse um 60 Prozent reduzierte, dass aber gleichzeitig der Spritverbrauch um zehn Prozent anstieg. Zudem schoss der Ammoniak-Ausstoß durch die Decke. Filterexperte HJS konzentriert sich auf Handwerker-Fahrzeuge, für die es eine staatliche Förderung von knapp 5.000 Euro gibt. Damit lassen sich die Kosten von rund 6.000 Euro plus Einbau gut abpuffern. Immerhin bietet Oberland-Mangold für einige Audi- und VW-Modelle noch Nachrüst-Kits an.

    VW und Mercedes sind die einzigen Hersteller, die sich an den Umrüstkosten beteiligen – mit bis zu 3.000 Euro. Die Bewilligung ist jedoch an Vorgaben geknüpft. Mercedes-Kunden müssen beispielsweise in oder in der Nähe einer von Fahrverboten betroffenen Stadt wohnen. Für Autos von BMW und Volvo gibt es mangels Förderung derzeit kein Nachrüst-Kit.
    Schwierigkeitsgrad: sehr schwierig

  8. Schildererkennung, Abstandswarner und Co. Assistenzsysteme der nächsten Generation in Gebrauchtwagen: Die größten Fortschritte machen moderne Autos nicht mehr bei der Leistung oder dem Verbrauch, sondern bei den Assistenzsystemen. Die sorgen für mehr Sicherheit und Komfort – und lassen sich etwa in Form des Mobileye Connect 8 (ab 1.000 Euro) oder des von auto motor und sport getesteten Vorgängers Mobileye 630 (ab 800 Euro) nachrüsten. So kommen auch Fahrer von älteren Autos in den Genuss von Verkehrsschild-Erkennung, Fußgänger- und Fahrradkollisions-, Abstands- und Spurhaltewarner. Damit das System einwandfrei funktioniert, sollte der Einbau durch Fachkräfte erfolgen. Das kleine Display kann im Sichtfeld des Fahrers auf dem Armaturenbrett montiert werden und zeigt neben Tempolimits und Verkehrsschildern auch den Abstand zu vorausfahrenden Fahrzeugen und die Fahrspur an. Damit das System sicher arbeitet, muss es von einer Fachwerkstatt eingebaut, kalibriert und für das jeweilige Auto angelernt werden. Denn außer vom Sensor, der an der Windschutzscheibe befestigt wird, wird das System auch mit Fahrzeugdaten aus dem CAN-Bus versorgt. Hier passiert die Magie: Die Kamera in dem kleinen schwarzen Gehäuse wertet die Bilddaten aus. Von dort werden sie im Steuergerät analysiert und verarbeitet. Wird etwa der eingestellte Mindestabstand zum vorausfahrenden Fahrzeug unterschritten, warnt das System den Fahrer mit optischen und akustischen Signalen.
    Schwierigkeitsgrad: sehr schwierig

  9. Rückfahrkamera Für eine bessere Sicht nach hinten: Beim Parken helfen die Kameras, den Weg in die Lücke zu finden. Elegant sind Lösungen, die sich an den Herstellersystemen orientieren – wie hier bei VW (ab 100 Euro). Für Schrauber-Einsteiger ist der Einbau nicht zu empfehlen, da die Systeme in der Werkstatt anzulernen sind. Im Navi-Display können die Bilder der meisten Kameras direkt angezeigt werden. Günstiger und einfacher zu montieren sind Funksysteme, die den Strom beispielsweise aus der Kennzeichenbeleuchtung abzwacken (ab 70 Euro). Die Bildqualität ist aber meist schlechter als die der Herstellermodelle.
    Schwierigkeitsgrad: mittelschwierig

  10. Handy-Anbindung Kabellos laden und Apps bedienen: Lade- oder Anschlusskabel für Handys stören im engen Auto noch mehr als zu Hause. Da sich die meisten Smartphones inzwischen kontaktlos aufladen lassen (Qi-Standard), kann sich der Einbau einer entsprechenden Lade-Ablage durchaus lohnen. Wird das Handy auf eine bestimmte Stelle gelegt, füllt sich der Akku per Induktion. Hierfür gibt es mehrere Varianten: Universelle Ladepads erhalten ihren Strom von einer 12-Volt- oder USB-Buchse und können überall im Cockpit befestigt werden. Besser sehen freilich Ladeschalen aus, die für konkrete Automodelle entwickelt wurden. Häufig ersetzen sie die Gummimatte in der Mittelkonsole. Obwohl noch ein Stromkabel gezogen werden muss, können die 50 bis 100 Euro teuren Ablagen von weniger versierten Auto-Schraubern montiert werden. Ebenfalls praktisch: Über Apple CarPlay und Android Auto lassen sich viele Smartphone-Apps auf den Bordmonitor übertragen und während der Fahrt legal bedienen. Bei den meisten Fahrzeugen erfolgt auch hier die Verbindung per USB-Kabel, nur bei ganz neuen Autos über eine Funkverbindung. Und selbst die lässt sich nachrüsten: Ein Funk-Adapter wie zum Beispiel das Modell Carlinkit 3.0 (bei Amazon rund 140 Euro) nimmt Kontakt zum Handy auf. Das Übertragungsmodul selbst wird wiederum mit der USB-Schnittstelle verbunden und gaukelt dem Infotainment-System im Auto ein angeschlossenes Handy vor. Die Adapter kosten ab 100 Euro und sind für Apple oder Android erhältlich.
    Schwierigkeitsgrad: sehr leicht

  11. Sound-Update Für satten Klang: Eine hochwertige Stereo-Anlage nachzurüsten, kann aufwendig sein. Wer nicht das halbe Auto zerlegen möchte, findet im Fachhandel Geräte, die für bestimmte Fahrzeugtypen optimiert wurden, sodass sie sich mittels Steckverbindungen an Serien-Kabelbäume adaptieren lassen – unter anderem von Audiotec Fischer (Match, Helix), Gladen (Gladen, Mosconi) oder Eton. Einen guten Überblick gibt es auf www.ars24.com Hochwertige DSP-Endstufen, also Verstärker, verbessern das Klangbild enorm. Die kompakten Endstufen von Match werden zwischen Serienradio und Lautsprecher angeschlossen. Ein digitaler Signalprozessor (DSP) passt das Klangbild an die Innenraum-Akustik des jeweiligen Fahrzeugs an. Modellspezifische Lautsprecher mit Einbau-Adapter und Steckverbindungen für die vorhandene Audio-Verkabelung sind im Zubehörhandel ebenfalls zu haben. Wer satten Bass und gleichzeitig im Kofferraum Platz sparen will, der setzt am besten auf einen Subwoofer für die Reserveradmulde.
    Schwierigkeitsgrad: leicht

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