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Traurige Abschiede und Preisexplosionen

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Top-10 der Auto-“Lowlights” des Jahres 2022

Das Gegenteil von Highlights? Die automobilen Lowlights des Jahres 2022: Wir verabschiedeten uns von einem geliebten Kleinwagen und schaufelten das Grab für die Handschaltung, warteten viel zu lange auf viel zu teure Neuwagen und lernten die negativen Seiten der Elektromobilität kennen.

Eigentlich müsste man bei den Top-10 der Auto-Lowlights des Jahres 2022 von den “Flop-10” sprechen. Das Jahr vermieste Autofahrenden wie Autofans in vielerlei Hinsicht den Spaß am fahrbaren Untersatz. Mit dem Ausbruch des Krieges in der Ukraine folgte erst eine Spritpreiskrise und dann eine erschreckende Inflation, die sich auf alle Lebensbereiche auswirkte. Mit viel Sarkasmus könnte man die Verteuerung von Neuwagen als nebensächlich abtun, weil wegen der Chipkrise und Lockdowns in China ohnehin kaum Fahrzeuge bei den Händlern ankamen. Dies machte sich aber auch auf dem Gebrauchtwagenmarkt bemerkbar, wo die zunehmende Nachfrage in der Konsequenz auch höhere Preise bescherte. Wer das Wohl in günstigen Kleinwagen suchte, stand ebenfalls auf verlorenem Posten: In der Folge sich verschärfender CO2-Grenzwerte fielen die kleinsten Verbrenner der EU-Politik reihenweise zum Opfer und wurden nicht selten durch beinahe doppelt so teure Elektroautos ersetzt. Apropos Elektroauto: Bei Mercedes debütierte eine ganze Riege Stromer, die allesamt so aussahen, als ob sie geradewegs aus dem Fotokopierer gerollt waren. In unserer Bildergalerie zeigen wir, welche Auto-Lowlights unsere Top-10 komplettieren! Auch interessant: Unsere Produkttipps auf Amazon

Leslie & Cars fährt das Mercedes EQS SUV (2022) im Video:

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Ford Fiesta Produktionsende

Acht Generationen, 47 Produktionsjahre und Millionen von Kund:innen, die den Ford Fiesta als preiswerten Stadtwagen, allererstes Auto oder Mini-Sportwagen mit dem Namen XR2, RS Turbo, Sport oder ST schätzten. Der Kleinwagen ist ab Sommer 2023 Geschichte, wie Ford 2022 bekannt gab. An seine Stelle soll ein Elektro-Crossover treten, der – selbst wenn er Taunus hieße – nicht das emotionale Loch füllen kann, das der Fiesta hinterlässt.

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Aussterben von Kleinwagen

Der Ford Fiesta ist ein Fall für das Kleinwagen-Massengrab, das sich nicht erst seit 2022 auftat. Die sich verschärfenden Abgasnormen erfordern hohe Investitionen in die Motoren der Kleinsten, die sich aufgrund der ohnehin dünnen Marge nicht rechnet. Folglich werden sie zu Elektroautos umkonzipiert oder gänzlich gestrichen. Von den hier gezeigten Modellen anno 2018 haben nur Hyundai i10 und Renault Twingo überlebt – wobei auch die Tage des Verbrenner-Twingo gezählt sind. Und die Stromer-Variante kostet, wie in vielen anderen Kleinwagen-Fällen auch, gut 10.000 Euro mehr.

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Endlose Lieferzeiten

Entgegen ursprünglicher Hoffnungen haben sich die langen Lieferzeiten für Neuwagen (noch) nicht verbessert. Der Chipmangel bereitet der Automobilindustrie weiterhin Kopfzerbrechen, während die immer wieder geschlossenen Häfen Chinas in Folge der Null-Covid-Politik den weltweiten Lieferketten den Rest geben. Auch 2022 hieß es abwarten … oder den Gebrauchtwagenmarkt absuchen.

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Preisexplosion bei Neu- und Gebrauchtwagen

Folglich machten sich 2022 bei den Gebrauchten saftige Preiserhöhungen bemerkbar. Heftiger traf es den Neuwagenmarkt: Weil auch noch der Krieg in der Ukraine ausbrach und in der Folge für eine spürbare Inflation sorgte, kletterten die Preise für neue Modelle in immer extremere Höhen. Dass die Hersteller ihre eigenen Bilanzen mit der vorrangigen Produktion von hochpreisigen Modellen pflegten, machte die Lage nur noch prekärer.

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Rekordpreise für Sprit

Der Spaß am Auto verging vielen jedoch schon bei der Fahrt zur Tankstelle: Benzin- und vor allem Dieselpreise jenseits von zwei Euro entwickelten sich aufgrund des Ukraine-Kriegs, aber auch wegen höherer CO2-Steuern zur neuen Normalität. Als teuerster Tank-Monat aller Zeiten ging der März 2022 in die Geschichte ein: Super E10 kostete im Schnitt 2,069 Euro, der traditionell günstigere Diesel sogar 2,140 Euro.

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Ende der Plug-in-Hybrid-Förderung

Die Förderung für Plug-in-Hybride endete 2022, womit der Verbrennungsmotor ein weiteres Stückchen näher in Richtung Abstellgleis gerückt ist. In der Theorie war und ist der Ansatz, den Elektroantrieb fürs tägliche Pendeln und den Verbrennungsmotor für die Langstrecke zu nutzen, ein guter. Leider wich die Realität häufig davon ab. Doch auch der Kundschaft für Elektroautos werden die Boni gekürzt, sodass die Preisspanne zwischen herkömmlichen und dem elektrischen Antrieb weiter wächst und den Verkauf der Stromer gehemmt wird.

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Mercedes EQ-Design

Weg von der Wirtschaft, hin zu Design, Stil und Auftritt: 2022 feierte Mercedes gerade mit seinen elektrischen EQ-Modellen ein wahres Neuheitenfeuerwerk ab. Die beeindruckende Regelmäßigkeit der Präsentationen von EQS, EQA, EQB, EQE, EQS SUV und EQE SUV hatte jedoch ihre Schattenseite: Das neue Bogendesign lässt die Autos äußerst gleich aussehen und eigenständige Noten vermissen. Nur die Größe des Autos ermöglichte auf den ersten Blick einen Rückschluss auf die Modellreihe.

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Understatement bei sportlichen Elektroautos

Und noch eine Design-Kritik, die aber nicht explizit an Mercedes gerichtet ist. Während sportliche Verbrenner-Modelle als CS, Performance oder Type R mit wilden Verspoilerungen und angriffslustigen Stoßfängern auch optisch richtig die Sau rauslassen, übten sich 2022 selbst die stärksten Elektroautos abseits von Hypercars in Zurückhaltung. Die Kundschaft musste sich mit einem geänderten Kühlergrill und bestenfalls einem dickeren Diffusor zufriedengeben. Natürlich achten die Hersteller bei ihren Stromern peinlichst genau auf die Reichweite der Batterien und damit auf den Strömungswiderstand. Doch wer sich zum Ziel setzt, emotionale E-Autos zu bauen, der muss diesen Anspruch auch optisch erfüllen. Wir sind gespannt, welche Lösungen sich die Marken in den nächsten Jahren einfallen lassen.

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BMW XM

Mit dem BMW XM debütierte 2022 ein absolutes Auto-Monument, das mit seinen knapp 2,8 Tonnen Gewicht nicht nur die Grenzen der Physik verschiebt – sondern auch die Wahrnehmung der M GmbH, zu deren 50. Jubiläum der XM präsentiert wurde. Nach dem M1 im Jahr 1978 das erste reine M-Modell. In 50 Jahren hat sich der stärkste Buchstabe der Welt mit überlegenen Rennwagen, sportlichen Erfolgen und performanten Straßenmodellen unsterblich gemacht. Der XM mag die schnellste Art und Weise sein, 18 Kubikmeter Auto durch die Gegend zu bewegen, doch seiner illustren Ahnengalerie wird er nicht gerecht. Zum Glück hatte auch BMW Einsehen und brachte den 3.0 CSL als blau-blau-rote Friedenspfeife.

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Aussterben der Handschaltung

Die klassische Handschaltung verschwand 2022 aus immer mehr Modellen, Mercedes hat den Schaltknauf ab 2023 sogar komplett aussortiert. Die Nachfrage sinkt aufgrund immer besser und komfortabler funktionierender Automatik- und Doppelkupplungsgetrieben, während die Elektromobilität ihr den Rest gibt. Die übrigen manuellen Modelle sind entweder aussterbende Kleinwagen oder sportliche Sondermodelle in geringer Stückzahl. Die logische Konsequenz: Auch in Fahrschulen schwindet die Relevanz der Handschaltung, wodurch sich das Ende des manuellen Getriebes weiter beschleunigt.

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