- Der BAIC X35 im Video
- Video
- Viel Platz und bequeme Sitze
- Benziner mit 115 PS
- 7,5 Liter Testverbrauch
- Das kostet der BAIC X35
- Fazit
Der BAIC X35 im Fahrbericht mit Video-Review. Ist der kompakte Chinese eine Alternative zu Dacia Duster und Co.?
BAIC statt Bike? Mit dem kompakten SUV namens X35 will die chinesische Marke auch bei uns in Deutschland im Segment der günstigen Neuwagen mitmischen und positioniert ihr Einstiegsmodell gegen Mitbewerber wie Dacia Duster, DFSK Fengon 500 und MG ZS. Die beiden letztgenannten kommen, wie der BAIC, aus China. Für den Import der Marken BAIC und DFSK ist die Firma Indimo Automotive zuständig.7
Der BAIC X35 im Video
Video
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In seiner neuen Generation tritt der BAIC X35 etwas moderner auf. Gleichwohl bleibt sein Design aber unauffällig. Die Front mit dem breiten, silbern umrandeten Grill sowie den LED-Tagfahrlichtspangen wirken moderner als der Rest des Autos.
Viel Platz und bequeme Sitze
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Weiter vorne freuen sich auch große Menschen über großzügige Platzverhältnisse in der zweiten Reihe. Auf der Band mit angenehm straffer Polsterung und Stoffbezügen hat man üppigen Knieraum und viel Platz für Kopf und Frisur. Auch die vorderen Sitze sind bequem. Sie bieten guten Halt und sind ausreichend weit verstellbar. Die hohen Seitenwangen auf der Sitzfläche könnten aber manchen Menschen etwas eng werden. Wie bei vielen chinesischen Autos fehlt leider auch im BAIC X35 eine Weitenverstellung für das Lenkrad. Das verhindert, vor allem für große Fahrer, eine optimale Sitzposition.
Die verwendeten Materialien und deren Verarbeitung halten Blick- und Klopftest stand. Eine silberne Dekorleiste lockert das Cockpit optisch auf. Gut gelöst ist die Bedienung der manuellen Klimaanalage über Kippschalter und darin eingebettete Touch-Flächen.
Optisches Feedback kommt vom zentralen Infotainmentdisplay auf der Mittelkonsole. Hier lassen sich auch die wenigen Infotainment-Funktionen steuern. Radio, Bluetooth und USB-Steckverbindung können zum Hören von Musik verwendet werden. Leider gibt es keine moderne Smartphone-Integration in Form von Apple CarPlay und Android Auto. Das chinesische System Baidu Car Life ist an Bord, bei uns aber nutzlos.
Hier muss der Hersteller schnell nachbessern, um auch junge Menschen zum Kauf des Autos zu bewegen. In China wird wohl an einem System auf Basis des Android-Automotive-Betriebssystems gearbeitet. Solange hier aber keine Streaming-Apps wie Spotify und Amazon Music installiert werden können, sind Apple CarPlay und Anroid Auto weiterhin die besseren und wünschenswerten Alternativen.
Benziner mit 115 PS
Hinter dem Lenkrad blickt man auf gut ablesbare, analoge Rundinstrumente. Ein analoges Display für die Bordcomputerangaben zeigt, dass man auch heutzutage noch gut ohne konfigurierbare Digitalanzeigen auskommt. Auch der Dreh des Zündschlüssels im Schloss ist noch nicht verlernt. So weckt man den 1,5 Liter großen Vierzylinder-Turbobenziner auf. 85 kW / 115 PS leistet der Benziner, das maximale Drehmoment wird mit 210 Newtonmetern angegeben.
Die Gangwechsel erfolgen manuell, sechs Vorwärtsgänge stehen zur Verfügung. Mit dem präzise geführten Hebel und nicht zu langen Wegen in den Schaltgassen wird die Verwaltung der richtigen Übersetzung zur freudigen Nebentätigkeit. Der Vierzylinder bringt und hält den BAIC X35 locker auf Trab. Bei höheren Drehzahlen wird er aber etwas laut. Immerhin überstimmt er dann die stets präsenten Windgeräusche um A-Säulen und Außenspiegel.
Das Fahrwerk schluckt Querfugen und Wurzelaufbrüche gut weg, gibt dabei aber stets genug Rückmeldung über den Untergrund. Die Abstimmung des X35 gefällt, was auch für die ausreichend präzise Lenkung gilt.
Bei Nachtfahrten fällt der fleckige und etwas kurze Lichtkegel der serienmäßigen LED-Scheinwerfer auf. Die Fernlicht-Funktion bringt kaum zusätzliche Reichweite. Einen Assistenten dafür gibt es nicht. Auch sonst ist im BAIC X35 beim Thema Fahrhilfen nicht viel los. Einparksensoren am Heck sind dabei, aber es fehlt sogar an Gewohnheiten wie einem Regensensor. Adaptive Geschwindigkeitsregelanlage, Spurhalteassistent und Co. sucht man im Auto vergebens.
7,5 Liter Testverbrauch
Der WLTP-Normwert für den Benzinverbrauch liegt bei heftigen 8,7 Litern je 100 Kilometer. Das lässt sich aber im Alltag locker unterbieten. Bei unseren Testfahrten konnten wir Werte um 7,5 Liter je 100 Kilometer erzielen. Auch das ist aber alles andere als sparsam. Nicht nur Mildhybrid-Technologie fehlt, sondern auch aktuelle Standards wie eine Start-Stopp-Automatik.
Das kostet der BAIC X35
Die etwa 180 Händler des deutschen Importeurs bieten den BAIC X35 zum Listenpreis von 18.490 Euro an. Das ist ein günstiger Preis, aber kein Discount-Angebot. Vor allem dann, wenn man den X35 mit der Konkurrenz vergleicht. Der Dacia Duster kostet als Essential mit Klimaanlage, Einparksensoren und Geschwindigkeitsregelanlage als 90-PS-Benziner ab 16.800 Euro, mit 130 PS ist er für 18.600 Euro zu haben. Der MG ZS als Verbrenner mit 106 PS bringt Klimaanlage und Smartphone-Integration ab 17.990 Euro mit.
Wie der BAIC X35 kommt auch der DFSK Fengon 500 aus den Hallen des Importeurs Indimo Automotive. Er kostet 17.500 Euro. Im Fernvergleich kann man aber attestieren, dass der BAIC dem Fengon 500 bei Fahrverhalten, Komfort und Spritzigkeit weit überlegen ist.
Fazit
Der BAIC X35 gefällt mit viel Platz, punktet zudem bei Fahrkomfort und Verarbeitung. Der Antrieb ist ausreichend kräftig, aber nicht wirklich sparsam. Abstriche muss man bei der Assistenzausstattung und dem Infotainmentsystem machen. Ab Januar 2023 gibt es eine Neuwagengarantie für drei Jahre ohne Kilometerbegrenzung.
Mit den gebotenen Qualitäten stellt der BAIC X35 ein brauchbares Angebot für Menschen dar, die ein geräumiges SUV mit kompakten Abmessungen suchen. Im Vergleich zur Konkurrenz ist der Chinese aber kein Sonderangebot.
