Effizient, sparsam, günstigerer Kraftstoff, hohes Drehmoment. Der Dieselmotor war und ist über Jahrzehnte hinweg eine Antriebsvariante, die jede Menge Vorteile und demzufolge auch mindestens genauso viele Freunde hat. Und jetzt? Soll er auf einmal der Buhmann der Nation sein? Umweltschädlich, hohe Stickoxid-Emissionen. Aber es gibt sie noch: Kompakte SUV mit Dieselantrieb nämlich. Und das ist gut so, wie wir beim Test des Kia Sportage mit 136 PS starkem Selbstzünder in der höchsten Ausstattungsvariante GT-Line feststellten.
Fünf Sportage-Generationen haben die Koreaner seit 1994 bei uns auf den Markt gebracht. Und jede war mehr als nur ein Facelift, sondern brachte wichtige und gute technische Errungenschaften mit sich. Oder auch optische. Denn der aktuelle Sportage mit der Kia-typischen Tigernase gefällt mit einem sportlich-dynamischen Auftritt. Mit opulenter Linienführung, wie dem kecken Knick im Heck und mit ins Auge fallenden Tagfahrleuchten, die Flanke und Grill miteinander verbinden.
Im Interieur hat sich Kia in punkto Material und Verarbeitung sehr viel Mühe gegeben und nicht gespart. Das ist hochwertig, kein Hauch von Plastikwüste. Dazu ein ansprechendes Cockpit mit digitalen Anzeigen, die dank großen und deutlich erkennbaren Anzeigen vor allem eines haben. Nutzerqualität nämlich. Unter diesen Begriff fallen auch die induktive Ladeschale für das Handy, die Konnektivität des Smartphones mit dem Fahrzeug über Apple CarPlay und Android Auto. In den Kopfstützen integrierte Kleiderbügel sind kleine, aber sinnvolle Gimmicks, die den Nutzwert erhöhen.
Unser Testfahrzeug in der GT Line war mit allen denkbaren aktiven und passiven Sicherheitssystemen, die derzeit existieren, ausgerüstet. Dazu gehört auch, dass der Fahrer / die Fahrerin beim Rückwärtsfahren vor Querverkehr akustisch gewarnt wird. Ungewöhnlich, aber sehr sinnvoll ist der Umstand, dass beim Blinken ein Kamerabild eingeblendet wird statt des Blicks in den Rückspiegel. Das schaltet den toten Winkel aus. Und wer beim Ein- oder Ausparken aus engen Lücken immer noch ein wenig „Muffensausen“ hat, der kann sowas optional auch per Fernbedienung machen und ganz entspannt zusehen, wie sein Kia Sportage sich selbst raus manövriert.
Alle diese Annehmlichkeiten, die hochwertige Ausstattung und Verarbeitung, hat natürlich ihren Preis. Vor allem dann, wenn es sich – wie in unserem Falle – um die GT Line Variante handelt. Allerdings muss man auch festhalten, dass die Koreaner einen Quantensprung in Bezug auf Wertigkeit, Design, und Wiederverkaufswert (sieben Jahre Garantie) gemacht haben. Was wiederum die Anschaffung in der 136 PS starken Dieselversion in der GT Line Ausstattung ab 48.050 Euro erklärt.
Text und Fotos: Charlys Autos
Ausführung: fünfsitziges SUV
L / B / H: 4,52 / 1,86 / 1,65 m
Leergewicht¨ 1676 kg
Zul. Gesamtgewicht 2225 kg
Radstand: 2,68 m
Kofferraumvolumen: 526 – 1751 l
Motoraufladung: Turbolader mit var. Geom.
Leistung: 136 PS / 4000 U/min
Höchstgeschwindigkeit: 180 km/h
Antrieb: Allrad
Getriebe: Automatik
Verbrauch: (eigen) 5,6 L / 100 km
Schadstoffklasse: Euro 6e
Preis: 48.050 Euro