- Ehemaliges Fisker-Gebäude “mit Trümmern übersät”
- Fisker ließ unbekannte Chemikalien im Gebäude zurück
- Fisker schweigt zum verwahrlosten Zustand seines ehemaligen Hauptquartiers
Im Sommer ereilte Fisker das Schicksal vieler Unternehmen, die es sich zum Ziel gesetzt hatten, Branchenprimus Tesla Konkurrenz zu machen: Das E-Auto-Startup des ehemaligen BMW- und Aston-Martin-Designers Henrik Fisker meldete Konkurs an.
Nun wird Fisker, das in seiner kurzen Firmengeschichte nur ein paar Tausend Autos verkaufte, abgewickelt. Das Hauptquartier des Unternehmens in der Stadt La Palma in Kalifornien wurde verlassen. Und zwar – das zeigen neue Fotos und Dokumente, die Fiskers Vermieter in La Palma beim Konkursverwalter einreichte – in einem absolut chaotischen Zustand.
Ehemaliges Fisker-Gebäude “mit Trümmern übersät”
Shamrock listet Dinge auf, die in den von Fisker genutzten und nun verlassenen Räumen gefunden wurden: “Sondermüll, Geräte, Papiere, Kisten, Bilder, Schränke, Druckgasflaschen, Paletten, Autoteile, Kabel, ein großer Metallrahmen irgendeiner Art, Tonmodelle von Autos und Autoteile”. Auf dem Parkplatz vor dem Gebäude seien noch immer Fisker-Fahrzeuge abgestellt gewesen.
Tatsächlich beschreibt der Shamrock-Vertreter, dass er am 27. September beobachtet habe, wie ihm unbekannte Personen mehrfach in das Gebäude eingedrungen seien, um Gegenstände zu entwenden: “Sie warfen überall Schutt hin, nahmen Werkzeuge, Computer, Autoteile und vieles mehr mit und kehrten dann zurück, um eine weitere Ladung zu holen.”
Breit verstreute Büromaterialien finden sich überall im ehemaligen Fisker-Büro.
Fisker ließ unbekannte Chemikalien im Gebäude zurück
Gerade die Beseitigung des Sonder- und Giftmülls im Gebäude bereite Probleme. “Shamrock muss nun Zehntausende von Dollar für Aufräumarbeiten, Schadensreparaturen und, wie es mir scheint, für die Beseitigung gefährlicher Abfälle aufwenden”, heißt es in den im Konkursverfahren eingereichten Dokumenten.
Ein Shamrock-Vertreter schreibt: “Ich habe zwei Fässer entdeckt, von denen ich glaube, dass eines für Öl und das andere für Kühlmittel benutzt wurde. In einem weiteren Trichter/Standgerät scheint sich Öl zu befinden, und auf zwei Tischen stehen verschiedene andere Flaschen mit Chemikalien. Außerdem wurden etwa 20 Autobatterien vor Ort zurückgelassen. Meine Sorge ist, dass ich nicht weiß, welche Chemikalien in La Palma zurückgelassen worden sind.”
Fisker ließ offenbar unbekannte chemische Substanzen im Gebäude zurück.
Fisker ließ offenbar unbekannte chemische Substanzen im Gebäude zurück.
Fisker schweigt zum verwahrlosten Zustand seines ehemaligen Hauptquartiers
Shamrock hat den Zustand des Gebäudes beschrieben und dokumentiert, um Einspruch dagegen zu erheben, dass Fisker ausstehende Mietschulden während des Konkursverfahrens nicht bezahlt.
Ein Anwalt von Fisker reagierte nicht auf eine Anfrage der US-Nachrichtenseite “Techcrunch” zum Zustand des ehemaligen Hauptquartiers in La Palma. Ein Vertreter des Auktionshauses Heritage Global Partners, das Teile von Fiskers Büromaterialien während des Konkurses gekauft hat, sagte “Techcrunch”, dass Chemikalien und Autoteile nicht Teil des Geschäfts mit Fisker gewesen seien.
Die US-Börsenaufsicht SEC hat zu Beginn des Monats bekannt gegeben, dass sie Ermittlungen wegen Ungereimtheiten beim Konkursverfahren von Fisker führt.