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Toyota

Toyota Proace 2,0 D-4D 144 AT Select im Test

Für das neue Modelljahr hat Toyota den Proace Kastenwagen ordentlich aufgewertet. Wir haben ihn mit neuem Dieselmotor und Automatik zum Test begrüßt.

toyota proace 2,0 d-4d 144 at select im test

Toyota Proace 2,0 D-4D 144 AT Select (c) Stefan Gruber

Toyota hat seine Nutzfahrzeugpalette in den letzten Jahren ordentlich ausgebaut, eines der Highlights für Handwerker und Lieferdienste ist dabei sicher der Proace Kastenwagen.

Das neue Modelljahr hat ihn optisch noch moderner gemacht, vor allem die neue Frontpartie kann hier mit einem ganz neuen Look überzeugen.

Geblieben ist sein vielseitiges Einsatzgebiet, die Kunden können zwischen Kastenwagen, Doppelkabine und Fahrgestell wählen.

Für unseren Test haben wir den aufgewerteten Proace als Kastenwagen gewählt und mit dem neuen Dieselmotor mit Automatikgetriebe sowie der Top-Ausstattungslinie Select kombiniert.

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Der Listenpreis liegt bei 37.700,- Euro exklusive Steuern, in Österreich ist der Endpreis durch die weltweit einzigartige NoVA auf Nutzfahrzeuge aber bei 48.660,- Euro angesiedelt.

Da die hohen Nutzfahrzeugpreise von den Gewerbebetrieben auch wieder irgendwie refinanziert werden müssen, ist die NoVA auf Nutzfahrzeuge einer der Gründe, warum Österreich bei der Inflation im EU-Schnitt so weit vorne liegt.

Ohne Steuern ist der Proace in Bezug auf seine für ein Nutzfahrzeug fulminante Ausstattung aber sehr fair kalkuliert.

Ausstattung mit Pkw-Feeling im Toyota Proace Kastenwagen

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Immerhin sind schon eine Klimaanlage, ein automatisches Fernlichtsystem, ein Digitaltacho, ein 10“-Touchscreen mit Navi, ein Keyless-System, eine Rückfahrkamera mit 180-Grad-Winkel, Parksensoren hinten, ein Toter-Winkel-Warner, ein Spurhalteassistent, Sitzheizung vorne und ein beheizbares Lenkrad an Bord.

Der Innenraum bietet auch absolutes Pkw-Feeling, lediglich die hohe Sitzposition und die unendlich vielen Ablagen verraten, dass man in einem Nutzfahrzeug unterwegs ist.

Im Zuge des Facelifts hat der Toyota Proace nämlich auch ein neues Lenkraddesign, einen neuen Digitaltacho und ein neues Infotainmentsystem mit 10“-Touchscreen im Breitformat bekommen.

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Das Infotainmentsystem ist dabei am Puls der Zeit und lässt sich einfach und intuitiv bedienen. Über einen eigenen Menüpunkt kann man sogar mit nur zwei Klicks den Tempolimitwarner deaktivieren.

Auch das neue Lenkrad überzeugt mit seiner Griffigkeit und intuitiv steuerbaren Tasten für Audiosystem, Tempomat und Freisprecheinrichtung.

Serienmäßig finden auch drei Passagiere Platz, wobei der mittlere Gast sich mit der etwas in den Innenraum reichenden Mittelkonsole arrangieren muss.

Großzügiger Laderaum 

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Der Fahrer kann sich sogar über eine Mittelarmlehne freuen und hat auch einen sehr bequemen und vielfach verstellbaren Einzelsitz zur Verfügung.

Nach wie vor nicht ganz so praktisch sind die Getränkehalter im oberen Cockpit-Bereich neben der A-Säule. Vor allem im Sommer wird durch die Sonneneinstrahlung das Kaltgetränk schnell warm.

Bei einem Nutzfahrzeug geht es aber nicht nur darum, dass sich die Passagiere wohl fühlen, es muss auch bei der Ladekapazität überzeugen können.

Unser Testfahrzeug in Medium-Länge L1 kann mit einer Gesamtlänge von 495,9 cm auf jeden Fall mit viel Raum aufwarten.

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Sehr praktisch ist auch eine Smart-Cargo Durchlademöglichkeit in den Fahrgastraum, wodurch bis zu 367,4 cm lange Gegenstände transportiert werden können.

Größere Elemente können mit einer Länge von bis zu 251,2 cm und einer Breite von bis zu 163,6 cm befördert werden. Zwischen den Radkästen ist die Breite 125,8 cm.

Das Ladevolumen liegt zwischen 5,3 und 5,8 m3, letzteres unter Einbeziehung der Smart-Cargo-Durchlademöglichkeit. Die Nutzlast liegt bei bis zu 1.300 Kilogramm.

Um bei voller Beladung auch noch ansprechende Fahrleistungen zu erreichen, ist natürlich ein kräftiger Motor nötig.

Kraftvoller Antrieb

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Der neue 2,0-Liter-Dieselmotor mit 144 PS (106 kW) soll mit viel Kraft und dennoch sparsamem Verbrauch überzeugen können.

Die 144 PS erscheinen am Papier als nicht gerade sehr viel, aber schon nach den ersten Metern hat der Motor gezeigt, dass mehr in ihm steckt als man glauben möchte.

Schon von unten heraus ist er mit seinen 370 Nm Drehmoment bei 2.000 U/Min sehr kraftvoll, noch überzeugender ist aber die Kraftentfaltung von oben heraus. Wer nach dem Ortsschild-Ende beherzt aufs Gaspedal drückt, wird mit enorm viel Kraft überrascht.

Kein Wunder, dass der Sprint von 0 auf 100 km/h in nur 10,4 Sekunden absolviert wird, womit der Proace zu den agileren Autos seiner Klasse zählt und sich somit bestens für Expresslieferungen eignet.

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Die Höchstgeschwindigkeit erreicht der Toyota Proace bei 170 km/h, was ebenfalls ein guter Wert ist. Sehr fein harmoniert auch die 8-Gang-Automatik mit dem Motor.

Sie liefert immer den passenden Gang, ganz schnell und unmerkbar. Wer meint die Gänge selbst noch besser sortieren zu können, kann dies im manuellen Modus mit Schaltwippen hinter dem Lenkrad erledigen.

Ebenfalls ein Feature, das in dieser Klasse keine Selbstverständlichkeit ist und den Pkw-Komfort ebenso unterstreicht, ist die sehr gute Geräuschdämmung.

Verbrauch bleibt im Rahmen

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Auch beim Fahrkomfort kann der Proace auf ganzer Linie überzeugen, auch unbeladen liegt er satt auf der Straße und lässt sich wendiger dirigieren, als man es bei einer Länge von fast fünf Metern erwarten würde.

Durch die Rückfahrkamera ist man auch beim Rangieren immer bestens gerüstet, und die Kastenform ist auch sehr übersichtlich.

Laut Werk soll sich der Toyota Proace mit 7,5 bis 7,7 Litern pro 100 Kilometern begnügen, was auch ein sehr realistischer Wert ist. Unbeladen sind wir sogar auf nur 7,2 Liter gekommen. In Kombination mit dem 69 Liter-Tank kommt man somit sehr weit, ohne einen Zwischenstopp einlegen zu müssen.

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Im Vergleich zur Elektro-Version ist der Proace Diesel damit vor allem im ländlichen Bereich, wo oft viele Ortschaften an einem Tag angefahren werden, eine sehr gute Wahl.

Auch bei der Sicherheitsausstattung kann er mit Toten-Winkel-Warner, Spurhalteassistent, Berganfahrhilfe und vier Airbags überzeugen.

Der Toyota Prace hat bei uns einen sehr guten Gesamteindruck hinterlassen. Er zeigt sich nicht nur beim Ladevolumen sehr großzügig, sondern bietet auch viel Pkw-Feeling, was in dieser Klasse noch immer keine Selbstverständlichkeit ist.

Ein Hit ist aber auch der wirklich kraftvolle Dieselmotor in Kombination mit der 8-Gang-Automatik, hier werden Effizienz und Fahrspaß perfekt verbunden.

Was uns gefällt:

Das Pkw-Feeling, der Laderaum, die Ausstattung, die Fahrleistungen, die Geräuschdämmung

Was uns nicht gefällt:

Die Position der Getränkehalter, die geringe Einstellmöglichkeit der Doppelsitzbank vorne

Testzeugnis:

Sicherheit: 2

Ausstattung Komfort: 2

Verbrauch: 2

Fahrleistung: 1

Fahrverhalten: 1

Verarbeitung: 1

Platzangebot Fahrer/Beifahrer: 1

Laderaum: 1

Bedienbarkeit: 1

Ablagen: 1

Übersichtlichkeit: 2

Weitere Infos zu Toyota unter

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