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Nio, Geely und Changan kooperieren bei Batterietausch-Technologie

Chinesische Autobauer Nio, Geely und Changan kooperieren bei Batterietausch-Technologie

Für den chinesischen E-Auto-Hersteller Nio ist das Wechselbatteriesystem in Europa ein Alleinstellungsmerkmal. In China arbeiten mehrere Hersteller an dieser Technologie, allerdings gibt es bislang keinen echten Standard. Das könnte sich bald ändern.

nio, geely und changan kooperieren bei batterietausch-technologie

Nio betreibt in Deutschland aktuell acht sogenannte Power-Swap-Stations, in denen Nio-Fahrer die Antriebsbatterie ihres E-Autos automatisch tauschen lassen können. (Bild: Faruk Pinjo)

Das chinesische E-Auto-Start-up Nio holt sich für seine Batterietausch-Technologie zwei strategische Partner ins Boot. Um die Standardisierung des Batterietauschs voranzutreiben, arbeitet Nio künftig mit den beiden chinesischen Autokonzernen Geely und Changan zusammen. Wie das Start-up am Donnerstag mitteilte, will es sein Batteriewechsel-Netzwerk für die beiden unternehmen öffnen.

Die Partnerschaft mit Changan Automobile umfasse die gemeinsame Entwicklung von Standards für Wechselbatterien, den Aufbau und die gemeinsame Nutzung eines Batteriewechselsystems sowie die Förderung von Fahrzeugen mit Wechselbatterien, heißt es in der Mitteilung. Die strategische Partnerschaft mit Geely ziele darauf ab, die Standardisierung der Batterieaustauschtechnologie voranzutreiben, das Power Swapping Netzwerk zu vergrößern und die Elektrifizierung der Automobilindustrie zu beschleunigen, heißt es weiter.

Nio forciert den Batterietausch als Alternative zum Laden am Stecker. In Europa ist das Unternehmen der einzige Anbieter, der ein öffentliches Netz an Batteriewechselstationen aufbaut. Während europäische und koreanische Hersteller stärker darauf setzen, ihre E-Autos für möglichst kurze Stopps an Schnelladesäulen auszurüsten, spielen die Ladezeiten in China nicht so eine große Rolle.

Dafür arbeiten dort verschiedene Hersteller an Wechselsystemen für Batterien. Neben Nio, Geely und Changan bieten dort auch BAIC, SAIC und FAW Wechselsysteme an. Auch der Batteriehersteller CATL ist inzwischen auf diesen Zug aufgesprungen. Allerdings hat bislang jeder Anbieter sein eigenes System. Einen echten Standard gibt es nicht, auch wenn es erste Bemühungen in diese Richtung gibt.

Europäische Hersteller haben bislang kein Interesse an der Technologie geäußert. Ein Versuch von Renault, vor mehr als zehn Jahren zusammen mit dem Start-up Better Place Batterietauschstationen zu etablieren, scheiterte.

Nio betreibt nach eigenen Angaben derzeit 2.100 Wechselstationen weltweit. Der überwiegende Teil davon steht in China. In Europa sind es derzeit 28, davon 8 in Deutschland. Weitere 9 stehen kurz vor der Inbetriebnahme. Ursprünglich wollte Nio eine höhere Schlagzahl in Europa an den Tag legen. Zum Marktstart im Herbst 2022 hatte das Fabrikat angekündigt, bis Ende 2023 europaweit 120 Batterietauschstationen errichten zu wollen. Nio stellt die Stationen für den europäischen Markt in einem eigenen Werk in Ungarn her.

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