Kia

Kia Niro

KIA Niro Hybrid im Test

Hybrid, Plug-in oder vielleicht ganz E? Die Qual der Wahl hat man auch bei der 2. Generation des Kia Niro. Wir haben die Gelegenheit genutzt und den KIA Niro HEV Platin für Sie getestet.

Seit 2016 hat Kia seinen Niro im Programm, und schon beim ersten Modell gab es keinen reinen Verbrennungsmotor mehr. In den letzten Jahren starteten die Südkoreaner eine CO2 -Offensive, die einen fast schon schwindlig werden lässt. Ständig kommen neue Modelle und Varianten mit alternativen Antrieben.

Dabei achtet man sehr genau darauf, was Kunden wollen und brauchen. So gibt es den neuen Niro als Hybrid, so wie wir ihn zum Test geladen haben, aber auch für alle mit einer Lademöglichkeit in der heimischen Garage oder am Arbeitsplatz als Plug-in Hybrid bzw. als vollwertigen Stromer.

Dazu gibt es die bekannten vier Edelmetall-Ausstattungslinien Titan, Silber, Gold und Platin. Preislich startet der Niro HEV bei 31.540,- Euro, der Preis für unser in Platin gefasstes Testfahrzeug liegt bei 42.890,- Euro und erhöht sich aufgrund der Lackierung und des Glasschiebedachs auf 43.590,- Euro.

Dafür gibt es wiederum alles, was das Herz begehrt und noch ein wenig mehr – vor allem in Sachen Komfort und Sicherheit. Doch bleiben wir kurz beim äußeren Erscheinungsbild. Besonders ins Auge stechen bei der Seitenansicht die sogenannten Aero-C-Säulen, die neben einem aerodynamischen Effekt durch die mögliche Lackierung in einer Kontrastfarbe auch ein stylisches Detail haben.

kia niro hybrid im test

Angepasst daran sind die bumerangähnlichen Heckleuchten, die sich nun auf Heckscheibenhöhe befinden. Aber auch die Frontansicht des Niro weiß zu gefallen: Sein LED-Tagfahrlicht besitzt ebenfalls eine neue Leuchtsignatur, was den wuchtigen Kühlergrill noch besser in Szene setzt. Die serienmäßigen 18-Zoll-Leichtmetallräder mit 225er-Bereifung runden das Gesamtbild unseres Crossovers stimmig ab.

Keyless Entry und Starten per Startknopf sind bei Kia ohnehin State of the Art. Der Sitzkomfort in den Kunstledersitzen wird dank acht elektronischer Verstellmöglichkeiten perfekt auf die individuellen Bedürfnisse abgestimmt. Je nach Wunsch lassen sich die Vordersitze entweder dreistufig beheizen oder in den heißen Monaten belüften.

Die Schalter dazu befinden sich in der Mittelkonsole, wo auch der Shift-by-Wire Drehregler sehr prominent sitzt. Besonders gut gefällt uns das Design der Becherhalter, die per Tastendruck das große Ablagefach abtrennen.

kia niro hybrid im test

Viele praktische Details

Eine induktive Ladeschale wurde im vorderen Ablagefach inkludiert und ist so geräumig, dass selbst große Handys hier problemlos ihren Strom zapfen können. Ansonsten gibt es vier USB-C-Lademöglichkeiten vorne und hinten und für traditionelle Verwender der herkömmlichen USB-Anschlüsse noch einen vorne.

Die Zahl der Anschlüsse für digitale Geräte und der Blick aufs Cockpit zeigen bei unserem Kia ganz deutlich die Zukunft der Konnektivität in Fahrzeugen. Das klassische Armaturenbrett wurde, wie wir es zuletzt bereits beim neuen Sportage gesehen haben, durch ein durchgängiges Paneel ersetzt, das hinter dem Lenkrad noch die klassischen Anzeigen, in der Mitte aber aufgrund eines 10,25 Zoll großen Displays nicht nur die Karten des Navis oder die Bilder der Rückfahrkamera, glasklar darstellen kann, sondern eine große Fülle an Konfigurationsmöglichkeiten und Einstellungen in Kombination mit unserem Smartphone bereithält.

Die Steuerung der Multimediaanlage erfolgt unter anderem auch über das Lenkrad, das über eine zusätzliche Favoritentaste zur persönlichen Belegung verfügt. So hat der Fahrer alle für ihn wichtigsten Features in der Hand, um nicht den Blick von der Straße abwenden zu müssen.

kia niro hybrid im test

Dies unterstützt unser Niro durch das farbige Headup-Display. Dieses gibt neben den Grundinfos Bescheid, wenn sich ein Fahrzeug im toten Winkel befindet. Kia hat den Drive Mode-Schalter nun ebenfalls auf das Lenkrad verlegt, hier kann nun laufend zwischen Eco und Sport gewechselt werden.

Weitere interessante Features unseres Niro sind unter anderem der adaptive Tempomat mit regelbarem Abstand, Fernlichtassistent und die elektrische Heckklappe. Noch ein wenig ungewohnt für uns ist der Remote Smart Parking Assist, der den Niro ferngesteuert via Schlüssel aus- und einparken lässt.

Kommen wir nun noch kurz zu den Ladekapazitäten unseres Crossovers. Im Vergleich zu Plug-in und Elektro liegt er im Mittelfeld mit einem Stauraum von 451 Litern. Klappt man die Sitze um, erhält man bis zu 1.445 Liter Ladefläche. Apropos Rücksitze: Der Niro ist zu seinen Mitreisenden trotz der kompakten Außenmaße gastlich. Es gibt genug Knie- und Beinfreiheit auf den hinteren Plätzen, die beheizbar sind. Fahrten zu fünft sind so auf längere Sicht kein Problem.

kia niro hybrid im test

E-Motor sorgt für zusätzliche Schubkraft

Motorisch steht dem Niro HEV ein Vier-Zylinder-Benziner mit einem Hubraum von 1.580 Kubik und 144 Nm bei 4.000 Umdrehungen zur Verfügung. Der Elektromotor hat eine Nenndauerleistung von 14 PS und eine Spitzenleistung von 44 PS mit einem Drehmoment von 170 Nm ab Start. So kann man von einer Systemleistung von 144 PS mit 265 Nm Drehmoment sprechen, was im Alltag die perfekte Kombination darstellt.

Dabei schaltet der Niro völlig eigenständig zwischen den Aggregaten hin und her, und man kann lediglich den Energiefluss am Display mitverfolgen. Leider lässt sich der EV-Modus nicht händisch aktivieren, sodass selbst für Kurzstrecken auf den Benziner zurückgegriffen wurde.

Durch die Unterstützung des E-Motors ist unser Testauto aber bei jedem Ampelsprint vorne mit dabei. Wer möchte, kann in das 6-Gang-Doppelkupplungsgetriebe per Schaltwippen eingreifen. In 10,8 Sekunden erreicht der Niro die 100 km/h-Marke, für die Fahrten Überland und auf den Autobahnen reicht die Höchstgeschwindigkeit von 165 km/h ebenso.

kia niro hybrid im test

Während unserer Testzeit bewegten wir den Kia Niro vorwiegend in der Stadt und waren auch mit den Stromverbrauchern wie Lenkrad- oder Sitzheizung nicht sparsam. Dabei erreichten wir einen Verbrauch von 5,9 Litern im Durchschnitt laut Bordcomputer, was uns für einen Kurzstrecken-Stadtwert nicht schreckt.

Zahlreiche Assistenzsysteme, wie zum Beispiel Spurhalteassistent, Autonomes Notbremssystem inkl. Fußgänger- und Fahrraderkennung, Verkehrszeichenerkennung, aktiver Querverkehrsassistent oder Aufmerksamkeitsassistent unterstützen uns beim Fahren, ohne aufdringlich zu sein.

Insgesamt ist der neue Kia Niro Hybrid ein perfekter Alltagsbegleiter mit einem sehr guten Innenraumplatzangebot trotz kompakter Abmessungen. Der Hybrid ist für all jene empfehlenswert, die keine Lademöglichkeiten besitzen und trotzdem elektrisch unterwegs sein möchten.

Was uns gefällt:

Design außen wie innen, Platzangebot im Fahrgastraum, Armaturenbrettdisplay

Was uns nicht gefällt:

EV-Modus kann nicht manuell ausgewählt werden

Testzeugnis:

Ausstattung Sicherheit: 1Ausstattung Komfort: 1Verbrauch: 2Fahrleistung: 1Fahrverhalten: 1Verarbeitung: 1Platzangebot Fahrer/Beifahrer: 1Platzangebot Rückbank: 1Kofferraum: 1-Ablagen: 1
Übersichtlichkeit: 1

    Technische Daten Kia Niro:

    Kia Niro HEV Platin
    Testwagenpreis ohne Extras € 42.890,00
    Testwagenpreis mit Extras € 43.590,00
    davon Steuern € 7.565,21
    Technische Daten
    Leistung PS/KW B:105/77; E:44/32 System:141/103
    Max. Drehmoment Nm/bei U/min B:144/4.000; E:170 S:265
    Getriebe DCT6
    Antriebsart Frontantrieb
    Fahrleistung und Verbrauch
    0 – 100 km/h in sek. 10,4-10,8
    Höchstgeschwindigkeit in km/h 165
    Durchschnittsverbrauch in Liter 4,4-4,7
    CO2 Ausstoß pro km in Gramm 100-107
    Abmessungen und Gewichte
    Länge in cm 442,0
    Breite in cm 182,5
    Höhe in cm 156,0
    Radstand in cm 272,0
    Kofferraumvolumen in Liter 451-1.445
    Batterie(Spannung/Kapazität/Energie) 240V/5,5Ah/1,32kWh
    Tankinhalt in Liter 42
    Leergewicht in kg 1.490
    Zulässiges Gesamtgewicht in kg 1.940
    Max. Zuladung in kg 450

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