Der Audi e-tron fährt im Alltag so überzeugend, dass ein Verbrenner als Nachfolger nicht mehr denkbar ist. Aber es bleibt noch einiges zu tun.
(Bild: Martin Loschwitz)
Das verlockende Angebot
Das Management des Autohauses im Osten Brandenburgs, von dem der Q7 stammte, hatte seine betriebswirtschaftlichen Hausaufgaben offensichtlich gemacht. Man wusste, dass man im damaligen Marktumfeld den Q7 ein zweites Mal extrem lukrativ am Gebrauchtwagenmarkt würde platzieren können. Wohl auch deshalb unterbreitete man mir ein unmoralisches Angebot: Verfrühte Rückgabe des Q7 im Tausch gegen einen e-tron S Sportback zu äußerst attraktiven Konditionen. Unmittelbar angesprungen bin ich darauf zwar nicht, denn ein besonderes Faible für Elektroautos hatte ich nicht und der Q7 mit Dreiliter-TDI war kaum mehr als gut eingefahren. Letztlich siegte aber die Neugierde. In meiner Tech-Bubble waren einige bereits glückliche Tesla-Fahrer und schwärmten regelmäßig von den Vorzügen, die Elektroautos bieten. “Das will ich auch”, dachte ich, und willigte schließlich in den Deal ein. So gab ich den Q7 in Brandenburg ab und übernahm einen polarweißen e-tron S Sportback.
Der erste Eindruck
So weit mir bekannt, war “mein” e-tron der Firmenwagen des Leiters der Verkaufsabteilung im Autohaus selbst, und entsprechend als “Demo Car” ausgelegt. Das Fahrzeug hat praktisch alle für diese Konfiguration verfügbaren Ausstattungsmerkmale. Das geht schon bei der Motorleistung des “e-tron S” los: 370 kW, aufgeteilt auf drei Motoren an der Vorder- und Hinterachse sowie ein Sprintwert von 0 auf 100 km/h in 4,5 Sekunden sprechen eine deutliche Sprache bei einem Fahrzeug, das 2,73 Tonnen auf die Waage bringt. Genau das war auch mit das erste, das mir an meinem Neuen auffiel: Die spielerische Leichtigkeit, mit der das Auto ganz grundsätzlich losfuhr und beschleunigte.