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Audi A5: Der A4-Nachfolger wird schicker – nicht praktischer

audi a5: der a4-nachfolger wird schicker – nicht praktischer

Künftig werden Avant und Limousine in Audis Mittelklasse den Namen A5 tragen · © Audi

Audi benennt seine Mittelklasse um. Der A4 wird künftig als A5 vertrieben und soll nicht nur in der Nomenklatur aufsteigen. Auch bei Größe und Komfort will der Ingolstädter den Klassenaufstieg. Der ADAC hat sich Avant und Limousine bereits angesehen.

  • Audi A4 Baureihe heißt künftig A5

  • Vorerst nur Benziner und ein Diesel, Plug-in-Hybride folgen

  • Preis startet für den Kombi bei 46.800 Euro

Seit 30 Jahren ist der Audi A4 fester Bestandteil des Straßenbilds und vor allem als Kombi sehr beliebt. Die Ingolstädter Mittelklasse beerbte 1994 den Audi 80 und ebnete damit unter anderem den Weg zur Audi-Nomenklatur, wie wir sie heute kennen. Doch Audi-Fans müssen jetzt umdenken, denn nach drei Jahrzehnten benennt Audi Avant und Limousine um. Aus dem A4 wird künftig der A5, Modelle mit Verbrennungsmotor erhalten in Zukunft ungerade Ziffern als Heckklappenaufkleber. Gerade Nummern bleiben den vollelektrischen Fahrzeugen vorbehalten.

Und was passiert mit dem bisherigen Audi A5? Der bisherige A5 als Coupé-Version des “alten” A4 und wohl auch das Cabrio hätte sowieso keinen direkten Nachfolger mit Verbrennungsmotor bekommen, daher würde die Modellbezeichnung ohnehin auf kurz oder lang frei werden. Ein Wechsel von A4 zu A5 erscheint damit leichter nachvollziehbar.

Der neue Name soll aber nicht nur auf dem Papier größer wirken. Audi möchte mit der neuen Verbrennerplattform PPC (Premium-Platform-Combustion) die Lücke zur oberen Mittelklasse verkleinern, und das soll mit neuen Mild-Hybrid-Antrieben, mehr Radstand und damit mehr Platz im Innenraum geschehen. Damit soll der A5 dann fit für das hart umkämpfte Segment sein, in dem sich auch BMW 3er und Mercedes C-Klasse tummeln. Im November 2024 werden die ersten Audi A5 beim Händler stehen. Die Basis startet als Limousine bei 45.200 Euro, für den Avant werden mindestens 46.800 Euro fällig.

Audi A5 mit sportlichem Design

audi a5: der a4-nachfolger wird schicker – nicht praktischer

Der neue A5 trägt vor allem an den hinteren Radkästen breite Backen – Audi nennt dieses Detail auch “quattro-Blister”, in Anlehnung an ihren Allrad-Antrieb · © Audi

Audis Designabteilung hat den neuen A5 deutlich sportlicher als den Vorgänger gestaltet. Der Singleframe-Grill wird schmaler, was mehr Platz für große Lufteinlässe ermöglicht. Vor allem im optionalen S-Line-Ausstattungstrimm kommt dieser Designzug besonders zur Geltung. Die neuen Scheinwerfer sind serienmäßig in Voll-LED ausgeführt. Wer das schicke digitale Tagfahrlicht oder Matrix-LED-Scheinwerfer möchte, wird zusätzlich zur Kasse gebeten.

Im Profil zeigt sich der zum Vorgänger-A4 (“B9” intern) um rund 7 Zentimeter gestreckte Radstand deutlich. Die Radkästen sind leicht ausgestellt und sollen damit Dynamik ausstrahlen. In der Tat lässt das den Audi stämmiger wirken. Türgriffe in klassischer Auslegung gibt es nicht mehr, diese sind nun bündig in die Türen integriert. Bei der Limousine hat Audi versucht, zumindest etwas “Coupé-Vibe” in das Design zu bringen. Dieser Ansatz mündet in einem lang auslaufenden Heck und einer Kombination aus Heckscheibe und Kofferraumklappe.

Der A5 Avant bleibt trotz Kombiheck ebenfalls sportlich und wirkt nicht plump. Die Rückleuchten gibt es optional mit OLED-Technologie. Sie machen einiges her, kosten aber auch Aufpreis.

Mehr Platz für Passagiere

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Sitzprobe im neuen Audi A5. Die neue Display-Landschaft macht einiges her · © Audi

Im Innenraum gibt sich Audi beim A5 keine Blöße. Wie von den Ingolstädtern gewohnt, ist die Verarbeitung durchweg gut. Eines der Highlights im Cockpit ist die große Display-Landschaft. Sie kombiniert ein 11,9 Zoll großes Kombiinstrument mit einem 14,5 Zoll großen Infotainment-Touchscreen. Die Display-Einheit ist bereits aus dem Q6 e-tron bekannt und ist beim A5 immer serienmäßig. Funktionen wie Apple Carplay und Android Auto müssen aber extra bezahlt werden.

Ein optionales Beifahrerdisplay mit 10,9 Zoll Diagonale erlaubt Beifahrerin oder Beifahrer während der Fahrt Filme zu schauen oder neue Naviziele einzugeben. Für den Fahrenden bleiben die Inhalte des Displays während der Fahrt aber verborgen. Gezielte Lichtstreuung erlaubt nur aus bestimmten Blickwinkeln zu sehen, was angezeigt wird.

Das Panorama-Glasdach ist ein weiteres Highlight des A5. Es wird nämlich elektrisch verdunkelt. Kristalle im Verbundglas lassen sich durch eine angelegte elektrische Spannung schalten, was entweder die Sicht ins Freie erlaubt oder das Glasdach milchig werden lässt. Mithilfe dieser Technik sparen sich die Ingenieure das Verdunklungsrollo.

Der Kofferraum wurde kleiner

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Im Fond ist bei 1,80 Meter Körpergröße für die Beine ordentlich Platz · © Audi

Das Raumgefühl ist im A5 wirklich gut. Die größeren Abmessungen machen sich im Innenraum positiv bemerkbar. Auch die Schulterfreiheit ist im Vergleich zum bisherigen A4 besser geworden. Fondpassagiere profitieren von zusätzlicher Beinfreiheit. Selbst in der Limousine sitzt es sich mit 1,80 Metern noch richtig gut. Gelitten hat dabei leider das Kofferraumvolumen. Gemessen am Vorgänger reduziert es sich bei beiden Karosserievarianten.

Die Abmessungen des Audi A5

A5: Chat GPT als Sprachbedienung

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Das Cockpit des A5 ist mit seinen großen Displays auf dem Stand der Technik und sauber verarbeitet · © Audi

Audis neueste Infotainment-Generation basiert auf dem Google-Betriebssystem Android Automotive. Eine optionale Anbindung an Chat GPT soll eine bessere Sprachbedienung garantieren, die auch auf komplexere Anfragen eine Antwort geben soll. Im Fotofahrzeug war die Funktion leider noch nicht verfügbar, ein Praxistest steht somit noch aus.

Dank Over-the-air-Updates sollen System und Fahrzeug immer auf dem neuesten Stand sein, Funktionen wie der Fernlichtassistent lassen sich außerdem auch nach dem Fahrzeugkauf gegen eine Gebühr direkt im Fahrzeug freischalten (“Functions on demand”). Ein Feature, das vor allem auch für Gebrauchtwagenkäufer interessant werden dürfte, denen ein Extra fehlt. Smartphones lassen sich auf Wunsch mit bis zu 15 Watt induktiv laden, zeitgleich werden die mobilen Endgeräte aktiv beim Laden gekühlt, was den Akku schonen soll.

Das Head-up-Display (HUD) zeigt laut Audi einen mehr als 85 Prozent größeren Bildausschnitt an. Neben mehr Platz für Informationen bietet das überarbeitete System auch die Möglichkeit, Fahrzeugfunktionen zu steuern, ohne dabei den Blick von der Straße zu nehmen. Die Bedienung erfolgt über die Lenkradtasten.

Mild-Hybrid mit Zusatz-E-Motor

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Audi bietet den A5 vorerst mit drei Benzinmotoren und einem Diesel an, Plug-in-Hybrid-Versionen folgen noch · © Audi

Damit Verbrennungsmotoren weniger verbrauchen, setzen viele Hersteller auf sogenannte Mild-Hybrid-Systeme. Sie erlauben es, den Motor während der Fahrt abzuschalten, was in manchen Situationen spritsparendes Segeln ermöglicht. Zusätzlich liefern solche Systeme kurzzeitig Extra-PS und Drehmoment für Überholvorgänge oder das Beschleunigen aus dem Stand.

Beim neuen A5 kommt Audis neueste Mild-Hybrid-Komponenten zum Einsatz. Neben einem Riemenstartergenerator, der den Motor nach dem Segeln wieder anlassen kann, verbauen die Ingolstädter einen sogenannten Triebstranggenerator (TSG) direkt am Getriebe. Der Elektromotor leistet kurzzeitig bis zu 24 PS (18 kW) und ein Drehmoment von ganzen 230 Nm. Damit sollen Einparkmanöver oder das Rangieren in der Einfahrt ganz ohne Hilfe des Verbrenners möglich sein.

Auch im Stadtverkehr soll es laut Audi Situationen geben, die der TSG beim Mitschwimmen im Verkehr komplett allein übernehmen kann. Leider verzichtet Audi beim A5 auf den durchgängigen Einsatz des Systems, denn nur als Diesel oder beim vorläufigen Topmodell S6 ist die Technik vorerst verbaut.

Benziner und Diesel zum Marktstart

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Der S5 unterschiedet sich optisch nur im Detail vom normalen S-Line-Paket, hierzu zählt unter anderem auch die doppelflutige Auspuffanlage mit vier Endrohrblenden · © Audi

Zum Marktstart bietet Audi den neuen A5 mit vier Motorisierungen an. Das Einstiegsmodell bekommt einen 2.0-TFSI-Benziner mit 150 PS unter die Haube gepflanzt. Darüber rangiert der gleiche Ausgangsmotor mit 204 PS, der optional auch mit Allrad erhältlich ist. Einziger Diesel im Portfolio ist der 2.0 TDI mit 204 PS. Er ist serienmäßig mit dem neuen Mild-Hybrid-Komponenten ausgestattet und optional als Quattro bestellbar.

Vorläufiges Topmodell wird der S5 mit 367 PS aus einem Dreiliter-V6-Benziner. Auch er ist ein Mild-Hybrid und leitet seine Kraft serienmäßig an alle vier Räder. Allen neuen A5 ist gemein, dass es keine Handschaltung mehr gibt. Ein Doppelkupplungsgetriebe ist immer serienmäßig.

Kurz nach der Markteinführung verspricht Audi, auch zwei Plug-in-Hybride anzubieten. Hier sollen 299 PS (220 kW) und 367 PS (270 kW) Systemleistung verfügbar sein. Beide Versionen sollen vollelektrisch rund 100 Kilometer weit kommen.

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