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Audi Q4

Audi Q4 Sportback 45 e-tron: Test, Eindrücke und Erfahrungen

784 km und keinen Meter weniger haben wir im zweiwöchigen Testzeitraum des Audi Q4 Sportback 45 e-tron 210 kW rein elektrisch zurückgelegt. Genügend Strecke, um den Stromer auf Herz und Nieren zu prüfen. Nachdem Kia EV9 GT-line eine ganz andere Fahrzeugklasse, welches gut aufzeigt, wie unterschiedlich E-Autos im Alltag daherkommen können. Somit Garant dafür, dass jede:r Fahrer:in das Elektroauto finden kann, was den eigenen Ansprüchen entspricht.

Mit dem Q4 e-tron habe Audi zudem ein E-Auto auf die Straße bringen wollen, welches die breitere Masse anspricht, wie uns Pirmin Reimeir, Head of Product – Q4 Sportback e-tron bei Audi im April ’21 zu verstehen gab. Dies scheint gelungen, auch, wenn sich Audi sicher wünschen würde, dass noch mehr Stromer dieses Typs abgesetzt werden würden. Dennoch brachte es der kleinste Audi-Stromer auf 34.338 Zulassungen, im ersten Halbjahr 2024, in Europa. Wohlgemerkt mit steigenden Absatzzahlen in den letzten Monaten.

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Grund genug, den kompakten Hecktriebler ein wenig genauer unter die Lupe zu nehmen. Bevor wir in den Test des Elektro-SUV von Audi eintauchen sei noch erwähnt, unsere Eindrücke sind vollkommen subjektiv und spiegeln demnach nur unsere eigene Meinung wider. Wir denken aber, dass die Informationen, Eindrücke und Fotos in diesem Artikel ihren Teil dazu beitragen können, um sich ein erstes Bild vom kompakten E-SUV zu verschaffen.

Wie immer gilt, sollten nach dem Lesen des Test- und Fahrberichts des Q4 e-tron Sportback von deiner Seite noch Fragen offenstehen, einfach melden und ich versuche diese zu beantworten. Falls du deine Meinung zum E-Auto von Audi mit anderen Leser:innen teilen magst, macht dir gerne die Kommentarfunktion unter dem Review zunutze.


Audi Q4 e-tron/ Q4 Sportback e-tron als E-Auto für die breite Masse

Der Head of Product – Q4 Sportback e-tron äußerte sich bereits im Frühjahr 2021 über die Rolle des kompakten SUV bei Audi. Galt der Audi e-tron als Wegbereiter in die Welt der E-Mobilität, seien der Q4 e-tron und Q4 Sportback e-tron die Modelle, die die breite Masse ansprechen sollen. Sowie einen Einstieg in die Premium Elektromobilität zu bieten. Ohne hierbei Abstriche hinnehmen zu müssen. Was sich auch in einer ganz klaren Designsprache des E-Autos zeigt, die erkennen lässt, dass hier ein E-Auto der Neckarsulmer seinen Weg auf die Straße findet.

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Bekanntes Design neu interpretiert und in die Moderne geholt. Dies gilt sowohl für das Exterieur- als auch das Interieur-Design. Relevant zu erwähnen, das Design ist nicht nur in den eigenen vier Wänden der Marke entstanden. Im Gegenteil, man habe bewusst Kontakt zu potenziellen Fahrer:innen gesucht, um ein Gefühl dafür zu bekommen, was Kund:innen eigentlich erwarten. Recht schnell schien klar, ein Audi soll nach einem solchen aussehen. Mit spacigem Design und ausgefallenen Formen hingegen könne man nicht so viel anfangen. Dies gilt fürs Exterieur, aber auch im Interieur findet man altbekanntes wider, aber eben auch modern interpretiert.

Sowohl beim Audi Q4 e-tron, als auch beim Q4 Sportback e-tron sind markante Proportionen deren Wiedererkennungsmerkmal. Diese zeigen sich in kurzen vorderen Überhängen, großen Räder sowie kraftvoll ausgeformten Muskeln. Dabei sind alle Linien mit höchster Präzision gezogen, die Flächenbehandlung erscheint klar und reduziert. Beim Sportback führt die besonders niedrige, Coupé-artige Dachlinie in ein expressiv gestaltetes Heck, bei dem der Spoiler tief auf der zweigeteilten Scheibe sitzt. Das durchdachte Design äußert sich auch im vorzeigbaren Luftwiderstandsbeiwert von 0,28 cw beim Q4 e-tron, sowie 0,26 cw beim Sportback.

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Neben der Basisversion gibt es die beiden Exterieurlinien Advanced und S line. Beide Stromer kommen mit einer Länge von 4,59 Meter daher und bieten Platz für fünf Personen. Wobei der Q4 e-tron und die Sportback-Variante im Innenraum deutlich mehr Platz bieten als vergleichbare Verbrenner-SUV; begründet durch den nicht existenten Mitteltunnel – so die Aussage des Herstellers. Bleiben wir kurz bei den Maßen: 4588 mm Länge, 1865 mm Breite ohne sowie 2108 mm mit Spiegel, Höhe von 1614 mm bei einem Radstand von 2764 mm.

Die Architektur des Modularen E-Antriebsbaukastens (MEB), auf dem der kompakte E-SUV von Audi basiert, ermöglicht eine völlig neue Raumaufteilung. Der vordere Überhang misst lediglich 86 Zentimeter, der Radstand beträgt dafür die bereits erwähnten großzügige 2,76 Meter – noch mehr als im mittleren SUV-Segment. Der Innenraum, der sich daraus ergibt, sei mit 1,83 Meter sogar ähnlich lang wie bei einem großen Oberklasse-SUV.

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Auf die Waage bringt der Q4 Sportback 45 e-tron 210 kW 2145 kg leer/ 2660 kg zulässiges Gesamtgewicht. Das Ladevolumen gibt Audi mit 535 Liter nach VDA an, beziehungsweise 1460 Liter, wenn die Sitze in der zweiten Reihe entsprechend umgelegt werden. Als Allrounder und Familienauto gibt Audi dem Q4 e-tron ein großzügiges Angebot an Ablagen mit auf dem Weg – inklusive Handschuhfach addieren sie sich auf 24,8 Liter Volumen. Die Mittelkonsole integriert zwei Cupholder, ein 4,4 Liter großes Staufach mit Deckel, zwei (optional vier) USB-C-Buchsen und auf Wunsch die Audi phone box für das Handy. In allen vier Türverkleidungen gibt es Einschübe für Flaschen bis 1 Liter Volumen, die weit oben im vorderen Bereich der Armauflage liegen und damit ergonomisch sehr gut erreichbar sein sollen.

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Wer ein wenig mehr Stauraum benötigt, der kann einen Anhänger an die entsprechende Anhängerkupplung mit einer Anhängelast von 750 ungebremst/ 1000 kg gebremst anbringen. Die quattro-Varianten des Q4 e-tron können bis zu 1200 kg gebremst ziehen. Die Stützlast wird mit 75 Kilogramm angegeben, somit ausreichend, um einen Fahrradständer zu montieren.

Optik: Neu gedacht mit vertrauter Basis und technischer Raffinesse

Der neue Designansatz, welcher mit dem Q4 e-tron in die Masse getragen wurde, zeigt sich auf den ersten Blick beim Singleframe des Stromers. So bekommt man statt eines klassischen Kühlergrills eine strukturierte und geschlossene Fläche innerhalb des breiten, nahezu aufrecht stehenden Achteck-Rahmens zu Gesicht. Ebenfalls charakteristisch für die Marke Audi sind die markant modellierten Kotflügel aller vier Räder – ein klassisches Audi-Designmerkmal seit dem legendären Ur-quattro 1980. Sportlichkeit ist somit durchaus zu erkennen.

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Kurze vordere Überhänge, große Räder, ein breiter Stand und starke Konturen in der Linienführung beim Design des Q4 e-tron sprechen für sich. Dadurch unterstützt, dass die Linien des Stromers klar, genau gezeichnet sowie auf das Wesentliche reduziert wurden. “In der Seitenansicht fallen die ungewöhnlich flach stehenden A-Säulen ins Auge – sie bringen das ganze Greenhouse in einen eleganten Fluss. Die Dachlinie spannt sich niedrig über den Karosseriekörper, beim Sportback endet sie in einer langen D-Säule”, so Audi in entsprechender Mitteilung, welche das Exterieur-Design blumig umschreibt. Wir verweisen hier auf unsere Fotos im Testbericht des Audi Q4 Sportback 45 e-tron, um sich ein eigenes Bild zu machen.

Gut zu erkennen, dass horizontale Linien die Breite der gesamten Heckbreite unterstreichen, sowie der hochgezogene Diffusor einen starken sportlichen Akzent setzt. Im Stoßfänger ist ein e-tron Schriftzug eingeprägt, wie auch im Rahmen des Singleframe. Weiß zu gefallen, wenn man auf solche kleinen Design-Details steht. Wahlweise fahren die Stromer mit Matrix LED-Scheinwerfern vom Band, welche entsprechend in die vier digitalen Lichtsignaturen eingebettet werden können. Hinsichtlich der Farben hat man als Kunde die Wahl zwischen acht Lackierungen, darunter der neue Farbton Auroraviolett Metallic.

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Im Innenraum sollen Fahrer:in und Passagiere „völlig neue Dimensionen“ erleben, so der Hersteller, bei der Vorstellung des Stromers. Das Raumangebot des elektrisch angetriebenen Kompakt-SUV überzeugt in der Tat. Vor allem hat uns die klare Ausrichtung auf Fahrer:in angesprochen. Was sich durch entsprechende Details zeigt. Vollkommen neu war das Lenkrad mit seinen fugenlosen Touch-Flächen bei Einführung im Markt – ein wichtiges Element, um den Q4 e-tron Sportback entsprechend zu steuern. Infotainment und Navigation lassen sich am besten primär über das zentrale MMI Touch-Display steuern. Die Bedienung über natürliche Sprache bildet die dritte Bedienebene. In der Tat konnten alle drei Möglichkeiten im Alltag überzeugen, ohne spürbare Einschränkungen hinnehmen zu müssen.

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Das serienmäßige digitale Kombiinstrument misst in der Diagonale 10,25 Zoll und wird über das Multifunktionslenkrad bedient. Das Powermeter, das im Display neben dem Tachometer liegt, fasst alle wichtigen Informationen über den Antrieb zusammen, von der Leistung über den Ladezustand der Batterie in Prozent bis zur Rekuperation. Das MMI touch-Display mit akustischem Feedback hat 10,1 Zoll Diagonale und eine Auflösung von 1540 x 720 Pixeln. Standardmäßig ist es als MMI Radio plus mit DAB-Empfang konfiguriert und dient zur Steuerung des Infotainments und einiger Komfortfunktionen, zudem ermöglicht es die Texteingabe per Handschrift. In der optionalen großen Ausführung wartet das Display mit 11,6 Zoll Diagonale und 1764 x 824 Pixeln Auflösung auf.

Noch ein paar Worte zum Design, wobei hier auch erneut er Verweis auf unsere Fotos fällt, ums ich selbst ein entsprechendes Bild zu machen. Eine schmale Zierleiste über dem Display verbindet dieses mit dem Armaturenbrett. Für die Verkleidung stehen Materialien wie offenporiges Lindenholz, zwei verschiedene Aluminiumarten und Kunststoff zur Auswahl. Die weiteren Akzente des Armaturenbretts sind, passend zur Zierleiste, je nach Ausstattungspaket in verschiedenen Silber- und Grautönen gestaltet.

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Eine der auffälligsten Linien verläuft horizontal und teilt das Armaturenbrett in zwei Bereiche. Sie trägt ein markantes e-tron-Emblem. Darunter befindet sich die Bedieneinheit für die Klimaanlage, die zum Fahrer hin ausgerichtet ist. Weiter unten erstreckt sich eine große Bedienfläche in schwarzer Hochglanzoptik. Hier finden sich der kompakte Schalthebel für die Fahrstufenwahl, ein kapazitiver Lautstärkeregler, die Start-Stopp-Taste, der Warnblinkschalter und die Taste für die Audi drive select-Funktion. Ergänzend gibt es weitere Tasten für verschiedene Funktionen, die als nahtlose Touch-Flächen in schwarzer Hochglanzoptik gestaltet und weiß beleuchtet sind.

Die Sitze sind in einer Basis- und einer Sportversion mit optisch integrierter Kopfstütze – und optional mit Rautensteppung – erhältlich. Bei den Innenraumfarben können sich die Kunden zwischen Schwarz, Stahlgrau, Santosbraun oder Pergamentbeige entscheiden. Zu den insgesamt neun Ausstattungspaketen gehört auch ein Nahtpaket. Fünf Pakete sind für die Basisversion erhältlich, die vier anderen für das Interieur S line.

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Nicht vergessen wollen wir das optionale Augmented Reality Head-up-Display im Q4 e-tron. Damit haben die Neckarsulmer einen großen Schritt in der Anzeige-Technologie vollführt. Es spiegelt in zwei voneinander getrennten Ebenen – dem Status- und dem Augmented Reality (AR)-Bereich – wichtige Informationen über die Windschutzscheibe. Die Hinweise einiger Assistenzsysteme, die Abbiegepfeile der Navigation sowie ihre Start- und Zielpunkte werden als Inhalte des AR-Bereichs an der jeweils richtigen Stelle optisch über die reale Außenwelt gelegt und dynamisch dargestellt. Sie erscheinen virtuell schwebend in einem physikalischen Abstand von etwa zehn Metern zum Fahrer, situativ scheinen sie teilweise noch deutlich weiter vor ihm zu liegen. Auch wenn der Fahrer den adaptiven Fahrassistent aktiviert hat, der das Auto in der Mitte der Spur führt, unterstützt ihn das Augmented Reality Head-up-Display mit optischen Hinweisen.


Vollelektrisch durch den Alltag mit dem Audi Q4 Sportback 45 e-tron

Technische Daten sind schon eine feine Sache, wenn man nur die Fakten miteinander vergleichen möchte, daher werden wir diese gleich noch im Detail aufgreifen. Aber natürlich möchten wir auch das Fahrgefühl des Elektro-SUV vermitteln. Zunächst jedoch die Fakten. Zu den Abmessungen des Stromers haben wir uns bereits geäußert. Daher beschränken wir uns nun auf die technischen Details unseres Testwagens. 210 kW/ 286 PS bei einem Drehmoment von maximal 545 Nm bringt das E-Auto mit sich. Damit lässt es sich in 6,7 Sekunden von 0 auf 100 km/h sprinten. Bei 180 km/h ist dann allerdings Schluss.

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Seine Energie bezieht der Heck angetriebene E-SUV aus einem Lithium-Ionen-Akku mit 82/ 77 kWh-Kapazität (brutto/ netto). Die Reichweite wird in diesem Fall mit bis zu 475 km nach WLTP-Zyklus angegeben. Zur Einordnung, wir brachten es rechnerisch auf eine Reichweite von maximal 445- 455 km. Recht ordentlich, wenn man bedenkt, dass wir eben nicht nur in Schrittgeschwindigkeit in der Stadt unterwegs waren. Doch dazu in einem der späteren Abschnitte mehr. Kommen wir erst einmal aufs Fahren zu sprechen.

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Hierfür heißt es einsteigen. Öffnen lässt sich der Q4 e-tron Sportback mit Schlüssel in der Tasche, allein durch Annährung an den Stromer oder eben über entsprechende Knöpfe auf diesem. Platz nehmen, Gang über den Schalthebel für die Fahrstufenwahl einlegen und los geht es. So kann es passieren, dass man bereits die ersten Meter zurückgelegt hat, bevor der E-SUV die Infotainment-Oberfläche in der Mittelkonsole vollständig anzeigt. Was allerdings recht schnell ging war die Kopplung mit dem Smartphone, als auch bei den folgenden Starts des Stromers die erneute Verbindung mit diesem. Kann dann quasi direkt aus der Hand in die Ladeschale der Mittelkonsole gelegt werden. Navigation funktioniert damit auch wunderbar, allerdings muss man dann auf die Funktionen des Augmented Reality Head-up-Display im Q4 e-tron verzichten. Sollte man berücksichtigen.

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Die Wahl der Fahrmodi erfolgt ebenfalls in Nähe des Gangwahlhebels. Nur einen Knopfdruck sind die verschiedenen Fahrmodi entfernt. Wahlweise entspannt, normal oder dynamisch. Mit Auswahl vom dynamischen Fahrmodus, gibt’s dann noch den passenden Sound dazu. Wobei man aus unserer Sicht auf diesen hätte verzichten können. Bei einer Beschleunigung von knapp 7 Sekunden auf 100 km/h und 180 km/h Höchstgeschwindigkeit besteht dafür kein Bedarf. Doch sind wir fair, der Bedarf für künstlichen Sound beim Fahren besteht in den wenigsten bis gar keinen Fällen. Rekuperieren kann er auch. Hierzu einfach den Gangwahlschalter erneut nach unten drücken, dann ist der B-Modus aktiv und mit den Pedals hinter dem Lenkrad lässt sich der Rekuperierungsgrad einstellen.

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Dann schon eher für ein größeren Touchscreen in der Mittelkonsole, dieser ist zwar deutlich in Richtung Fahrer:in ausgerichtet, würde das ein oder andere Zoll mehr durchaus vertragen. Wobei das Head-up-Display sowie das Kombiinstrument mit 10,25 Zoll hinter dem Multifunktionslenkrad je nach Einstellung durchaus genügend Überblick bietet. Vorausgesetzt, man minimiert die Instrumente auf ein Minimum und schafft der restlichen Anzeige somit genügend Platz. Von Vorteil ist, dass sich der Stromer auf vielfältige Art und Weise: Taster, Touch und Sprache bedienen lässt – somit für jeden Anspruch das Richtige am Start.

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Kommen wir zum Fahren an sich. Hier gab es an sich kaum Themen. Lediglich bei der Rundumsicht gab es die ein oder andere Herausforderung. Dies war vor allem der breiten hinteren C-Säulen, aber auch der schmale Heckscheibe geschuldet, welche beide die Sicht etwas einschränken. Beim Abbiegen oder Rückwärtseinparken heißt es hier dann lieber zweimal hinsehen, bevor etwas passiert. Wirkt das E-SUV doch recht kompakt, war es beim Einparken vor allem die Breite, welche das ein oder andere Mal zu schaffen gemacht hat. Nimmt man aber in der Tat auch nur wahr, wenn die Parkplätze etwas schmaler ausfallen. Im Inneren gibt es zumindest im vorderen Bereich genügend Platz. Je nach Größe von Fahrer:in und Beifahrer:in wird es im Fond dann durchaus ein wenig enger. Hier macht sich dann vor allem die abfallende Dachlinie der Sportback-Variante bemerkbar.

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Beim Fahren selbst hat man sich dank diverser Assistenz- und Sicherheitssysteme stets gut aufgehoben gefühlt. Verbesserungswürdig ist da schon eher die Lenkung. Zwar soll diese mittlerweile bereits optimiert und verbindlicher geworden sein, hier dürfte man aber durchaus noch einmal eine Schippe drauflegen. Wirkt je nach Situation durchaus schwammig und alles andere als Vertrauens erweckend. Grundsätzlich vermittelt der Stromer dennoch ein angenehmes Fahrgefühl. Der lange Radstand des Q4 e-tron Sportback trägt hierbei zum entspannten Reisecharakter bei.


Reichweite, Verbrauch und Lademöglichkeiten im Blick

In den vorherigen Abschnitten sind wir auf einige Aspekte des vollelektrischen Fahrens mit dem Audi Q4 Sportback 45 e-tron eingegangen und haben festgestellt, dass er durchaus zu überzeugen weiß. Jetzt gilt es, dass wir das Thema Laden noch ein wenig genauer unter die Lupe nehmen. Zunächst die Fakten unseres Testfahrzeugs.

  • Heckantrieb mit 210 kW / 286 PS Peak-Leistung, bei 545 Nm Drehmoment
  • Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in 6,7 Sekunden
  • Höchstgeschwindigkeit von 180 km/h
  • 82,0 kWh-Lithium-Ionen-Akku (brutto)
  • 77,0 kWh-Lithium-Ionen-Akku (netto)
  • Energieverbrauch auf 100 km (kombiniert) 18,6 kWh / 100 km
  • Reichweite (kombiniert) bis zu 475 km nach WLTP
  • 0 g/km CO₂-Emissionen, kombiniert

Für zwei Wochen waren wir im Elektro-SUV unterwegs. Am Ende des Testzeitraums standen über 784 km auf dem digitalen Tacho sowie ein Verbrauch von 16,8 kWh auf 100 km. Dies hat uns positiv überrascht. Trotz der Tatsache, dass Fahrten auf der Autobahn, Landstraßen und im urbanen Raum auf dem Plan standen und wir die zulässigen Geschwindigkeiten dort auch ausgefahren sind, war der E-SUV recht sparsam unterwegs. Fairerweise muss man anmerken, dass der Stromer auf längeren Strecken im urbanen Umfeld und auf Landstraßen auch des Öfteren unter der 15 kWh/ 100 km-Grenze unterwegs war. Entsprechende Geschwindigkeiten auf der Autobahn tragen ihren Teil zum Mehrverbrauch bei.

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Geladen wird wahlweise am 11 kW-Lader (AC) innerhalb von 8 Stunden 15 Minuten auf 100 Prozent. Die maximale Ladeleistung am HPC-Charger liegt bei 175 kW, wobei sich die durchschnittliche Ladeleistung bei um die 120 kW einfindet laut Ladekurve von Fastned. Dann benötigt der Stromer rund 28 Minuten für die Ladung von 10 auf 80 Prozent. Auf Langstrecke durchaus verträgliche Werte, fürs AC-Laden wäre ein optionales Upgrade auf 22 kW mal wieder vorstellbar. Im Fall des Q4 e-tron aber in der Tat nicht ganz so bitter notwendig, wie es beim Kia EV9 der Fall war.

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  • 11 kW Wechselstrom (AC), von 0 auf 100 Prozent – 8 Stunden 15 Minuten
  • 50 kW Schnellladesäule (DC), von 10 auf 80 Prozent – 1 Stunde 8 Minuten
  • 150 kW Schnellladesäule (DC), von 10 auf 80 Prozent – 32 Minuten
  • 175 kW Schnellladesäule (DC), von 10 auf 80 Prozent – 28 Minuten (175 kW Peak)

Was wir nicht testen konnten, durch Audi allerdings entsprechend bestätigt wird, ist die Tatsache, dass der Q4 e-tron Sportback über eine Plug & Charge-Funktion verfügt. Für öffentliches Schnellladen heißt es dann einfach nur Ladekabel einstecken und der Ladevorgang startet automatisch.


Preise des Audi Q4 e-tron Sportback im Überblick

Sollten dich die bisherigen Eindrücke des Elektro-SUV von Audi überzeugt haben, dann ist es nun wohl an der Zeit einen Blick auf die Preise zu werfen. Der Umweltbonus spielt hierbei keine Rolle mehr. Hierbei handelt es sich um die Brutto-Listenpreise des Q4 e-tron Sportback – Stand Ende August 2024:

  • Audi Q4 35 e-tron Sportback – ab 47.600 Euro
  • Audi Q4 45 e-tron Sportback – ab 54.950 Euro
  • Audi Q4 45 e-tron quattro Sportback – ab 56.950 Euro
  • Audi Q4 55 e-tron quattro Sportback – ab 61.000 Euro

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Details zu unserem Testwagen haben wir angefragt und liefern wir nach. Preislich ging es ab 54.950 Euro los.


Fazit zum Audi Q4 e-tron Sportback

Ein überzeugender Alltagsstromer durch und durch. Der das gewisse Feeling in puncto Sportlichkeit zu vermitteln wusste. Aber auch durch sein Audihaftes Auftreten zu überzeugen wusste. Ein Schnapper ist dieser Einstieg in die Elektromobilität von den Neckarsulmer nicht, im Gesamtpaket durchaus passend. Es wurde bewusst nicht alles auf links gedreht und komplett neu gedacht, sondern man hat sich bei Audi-Fahrer:innen rückversichert. Richtige Entscheidung. Hier sind es vielmehr Kleinigkeiten, die den Unterschied machen. Positiv fällt auf, dass er sich über Sprache, Taster und Touch steuern lässt, wie man möchte. Die Software spricht recht schnell an und auch die Integration von Apple CarPlay und Android Auto funktioniert ohne Probleme.

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Selbst der Energieverbrauch kommt trotz der durchaus sehenswerten Leistung recht sparsam daher. Im urbanen Alltag waren des Öfteren Werte unter 15 kWh/ 100 km zu erreichen. Mit Autobahnfahrten stieg dieser Wert natürlich an. Aber auch nicht übertrieben stark und bewegte sich gar noch unter den Vorgaben aus dem technischen Datenblatt. Hier fiel dann schon eher die Beschränkung der Höchstgeschwindigkeit auf 180 km/h auf, die den Stromer dann auszubremsen wusste. Glücklicherweise muss man solche Geschwindigkeiten nie zwingend fahren. Insofern mehr als vernachlässigbar.

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Bei der Ladegeschwindigkeit ist der Q4 e-tron Sportback trotz Update ein wenig hinterher. Mehr gibt die 400-V-Plattform im Moment eben nicht her. Dennoch ist es dem E-SUV möglich, in gut einer halben Stunde den Akku wieder auf 8 Prozent zu bekommen. Solche Pausen legt man in der Regel bei längeren Reisen eh ein. Wie schaut es bei dir aus, konntest du den Q4 e-tron bereits fahren und deine Erfahrungen sammeln?


Disclaimer: Der Q4 e-tron Sportback Audi wurde uns für diesen Testbericht kostenfrei für den Zeitraum von zwei Wochen von Audi zur Verfügung gestellt. Dies hat jedoch keinen Einfluss auf unsere hier geschriebene ehrliche Meinung.

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