BYD

BYD-Importeur konzentriert sich zunächst ausschließlich auf physischen Vertrieb

byd-importeur konzentriert sich zunächst ausschließlich auf physischen vertrieb

Bilder: Auto Senger & BYD

Lars Pauly ist Chef beim deutschen BYD-Importeur Hedin Electric Mobility. Er plant für den mit Elektroautos in den hiesigen Markt drängenden chinesischen Autohersteller ein Vertriebsnetz. Mit der Automobilwoche sprach er über das Projekt.

BYD, der größte Hersteller von Elektroautos der Welt, hat im Januar seine ersten Standorte hierzulande eröffnet. Die schwedische Hedin Group importiert die Fahrzeuge für den Konzern und steuert das Händlernetz. Der Start sei gut verlaufen, die ersten Fahrzeuge bei den Händlern und Besichtigungen sowie Probefahrten möglich, erklärte Pauly. Die Rückmeldungen von Interessenten und potenziellen Kunden seien „sehr positiv“.

Einen Store hat die Senger Gruppe in Köln eröffnet, den anderen die Torpedo-Garage in Frankfurt. Neben diesen „Pioneer Stores“ betreiben die Hedin-Partner klassische Autohäuser. Zudem wird es Pop-up-Stores und Shop-in-Shop-Lösungen geben. Hedin selbst wird in Stuttgart, wo der Hauptsitz in Deutschland ist, mit einem eigenen Autohaus präsent sein. Dadurch sei man nah am Kunden dran und verstehe den Markt, sagte Pauly.

Mittelfristig seien 100 Vertriebsstandorte geplant. „Das erfolgt in mehreren Wellen. Insgesamt werden wir sieben Pioneer Stores in Großstädten haben, weitere sind aktuell nicht geplant“, so der Hedin-Manager. Der Fokus liege derzeit ausschließlich auf dem physischen Vertrieb. Gerade für neue Marken wie BYD sei die Zusammenarbeit mit etablierten Händlergruppen ein entscheidender Vorteil. Es sei aber auch ein gemeinsames Konzept für den Onlinevertrieb in Arbeit.

Langfristig kann sich Pauly vorstellen, dass das Netz rund 400 bis 500 Vertriebsstandorte umfasst. Hedin peile zudem mittelfristig rund 150 Werkstätten an. Für alle Werkstätten seien die Handelspartner verantwortlich und betrieben diese.

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In Deutschland bietet BYD zum Start drei E-Modelle an

In Deutschland startet BYD mit drei Modellen: dem Kompakt-SUV Atto 3, dem deutlich größeren siebensitzigen SUV Tang sowie der Premiumlimousine Han. Bis ein Fahrzeug aus China geliefert werde, dauere es nur wenige Monate. Vorrätige Exemplare könne man noch schneller ausliefern, so Pauly. Das gelinge durch eine sehr integrierte Wertschöpfungskette. Damit könne man auch schnell auf Nachfrageänderungen reagieren.

Wie viel Fahrzeuge von BYD 2023 in Deutschland verkauft werden sollen, wollte Pauly nicht spezifizieren. In Medien war zu lesen, dass es bis 2026 bereits 120.000 E-Autos sein sollen. Der Hedin-Manager erklärte lediglich: „BYD hat das Ziel, in Europa ein signifikanter Player zu werden. Das leitet sich aus dem Erfolg in China ab. Auf dem Heimatmarkt ist BYD die Nummer 1.“

BYD bezeichnete Pauly als „Premiumhersteller, der für Kunden erreichbar ist“. Wer sich ein Modell der Marke für 70.000 Euro kauft, bekomme ein vollausgestattetes Fahrzeug. „Für das, was wir bieten, ist das meines Erachtens angemessen. Da gibt es danach für den Kunden keine großen Zusatzinvestitionen mehr. Im Gegensatz zu unseren Wettbewerbern: Da geht es ab diesem Preis oft erst richtig los.“

Der Skepsis der Kunden gegenüber chinesischen Fahrzeugen will BYD laut Pauly vor allem mit den angebotenen Produkten begegnen. Er ist sich sicher: „Wenn wir Kunden in die Fahrzeuge bekommen, können wir sie auch überzeugen.“ Entsprechend gelte: „Probefahrt, Probefahrt, Probefahrt!“ BYD sei nicht umsonst beim Thema Elektroauto führend. Um die Zielgruppe zu erreichen, werde gerade eine große Marketingkampagne finalisiert.

Dem Portal Next Mobility sagte Pauly, dass BYD mit seinen Elektroautos auch gezielt Firmenkunden ansprechen wolle. „Schließlich machen gewerbliche Verkäufe den größten Teil des deutschen Markts aus. Daran wollen wir teilhaben.“ Zwar seien auf dem Flottenmarkt die etablierten einheimischen Hersteller besonders stark. „Aber ich habe den Eindruck, dass die Elektromobilität die Spielregeln ein Stück weit verändert hat. Hier gibt es Anbieter, die besser aufgestellt sind“, so der Manager. Dazu gehörten Lieferzeiten von drei bis sechs Monaten, was im Vergleich zu vielen anderen Herstellern eine recht kurze Zeit sei.

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