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Audi S3 (2024) Facelift kriegt mehr Leistung und Super-Allrad

Deutliche technische Aufwertung für den S3 dürfte Fahrdynamik dramatisch verbessern

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Ja sapperlot, Audi! Selten dürfte eine Modellvariante bei einem Facelift technisch so dermaßen optimiert worden sein wie jetzt der neue S3. Vor ein paar Wochen moserten wir noch leicht über die eher dezente Überarbeitung der normalen A3-Modelle, jetzt haut man beim Sportmodell so richtig auf die Pauke und macht aus dem “Warm Hatch” endgültig einen “Hot Hatch” (oder “Hot Sedan”, wenn Sie eher Lust auf die S3 Limousine haben).

Was ist passiert? Nun, im Prinzip gleicht man sich technisch dem Volkswagen Golf R an. Und schiebt sich obendrein ein ganzes Stück näher an den Baureihen-Obermotz RS 3 heran. Wer den RS 3 kennt weiß: Das kann nur gut sein. 

Allrad

Hauptverantwortlich dafür ist die Integration des sogenannten Torque Splitter. Sprich: Der olle Haldex-Allrad hat jetzt auch im Audi S3 Feierabend. Ersetzt wird er durch das aus Golf R und RS 3 bekannte System mit zwei Lamellen-Kupplungen an der Hinterachse, die dort vollvariabel die ankommenden Kräfte zwischen den Hinterrädern verteilen.

Unsere bisherigen Erlebnisse mit diesem System verliefen äußerst positiv. Egal ob mit dem Golf R, dem RS 3 oder selbst dem Tiguan R – das Fahrverhalten ist geprägt von deutlich mehr Agilität und einer schönen Hecklastigkeit, von der man vorher nur träumen konnte. 

Einen speziellen Driftmodus wie Golf R und RS 3 erhält der S3 allerdings nicht. Die Kundschaft wird es verschmerzen können. Immerhin gesellt sich zu den bekannten Fahrmodi die neue Stufe “dynamic plus”. 

Hier schickt der Torque Splitter möglichst viel Antriebsmoment auf die Hinterachse und zum kurvenäußeren Hinterrad, was in einem tendenziell übersteuernden Fahrverhalten resultieren soll. Zudem geht das ESP in den Sport-Modus und Motor und Getriebe werden aggressiver eingestellt. 

Antrieb

Apropos Motor: Die Leistung des bekannten 2.0 TFSI wird mit der Modellpflege auf das Niveau des Golf R angehoben. 333 PS und 420 Nm Drehmoment stehen somit zu Buche, ein Plus von 23 PS und 20 Nm. Der Sprint von 0-100 km/h gelingt nun in 4,7 Sekunden und damit 0,1 Sekunden schneller als bisher. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 250 km/h. 

Bildergalerie: Audi S3 Sportback (2024)

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Audi verspricht außerdem ganz generell eine sportlichere Abstimmung für Motor und Getriebe. Das passiert zum einen durch eine Vorspannung des Turboladers, der nun im Teillastbereich bei Konstantfahrt sowie geringer bis mittlerer Beschleunigung auf Drehzahl gehalten wird. Obendrein spendiert man dem 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe ein höheres Anfahrmoment, halbiert die Schaltzeiten bei Volllast und erhöht die Motordrehzahl bei Teilllast in Fahrstufe D.

All das soll zu einem besseren Ansprechverhalten führen. Schadet sicher nicht, denn bisher war die Maschine gerade unten rum nicht unbedingt die allerwacheste.

Fahrwerk

Noch mehr gute Nachrichten für alle Fahrdynamik-Freunde: Auch beim Fahrwerkssetup geht der S3 deutliche Schritte in die richtige Richtung. Der Einsatz von Querlenkern mit steiferen Lagern und neuen Schwenklagern, die mehr Negativsturz an der Vorderachse erlauben, dürfte das Einlenken und den Grip in Kurven spürbar verbessern. 

Überarbeitungen gibt es auch für die Progressivlenkung und die ESP-Abstimmung. Es bleibt serienmäßig bei einem Sportfahrwerk mit 15 Millimeter Tieferlegung. Optional ist ein Fahrwerk mit adaptiven Dämpfern erhältlich. 

Ab Werk steht der modellgepflegte S3 auf 18-Zöllern mit 225/40er-Bereifung. Gegen Aufpreis gibt es 19-Zoll-Felgen mit 235/35er-Pneus. Zwei neue Reifenmischungen haben es ebenfalls ins Programm geschafft – ein nicht näher spezifizierter Performance-Reifen sowie ein Sportreifen von Falken, der “speziell auf trockener Fahrbahn beachtlich hohen Grip
und exakte Spurstabilität” bieten soll. 

Passend zur gesteigerten Dynamik hat man auch die Bremse vergrößert. Die gelochten Scheiben messen vorne künftig 357 Millimeter. Außerdem gibt es Doppelkolben-Sättel mit größeren Bremsbelägen. 

Exterieur

Das Äußere ist schnell erklärt: Parallel zum Facelift des herkömmlichen A3 gibt es auch beim S3 einen flacheren, breiteren Single-Frame-Grill sowie neue Schürzen vorne und hinten. Nicht fehlen dürfen natürlich die diversen Tagfahrlicht-Signaturen. Vier an der Zahl sind es nun in diesem Fall. Großes Schmankerl gegen Aufpreis: Die Akrapovic Titan-Sportabgasanlage mit vier ziemlich dicken Endrohren. 

Links im Wischer sehen Sie den S3 Sportback von 2020, rechts das Facelift-Modell von 2024

Links sehen Sie den S3 von 2020, rechts das Facelift-Modell von 2024

Farblich tut sich auch noch was. Es gibt die vier neuen Töne Distriktgrün, Ascariblau, Progressivrot und da erstmals als Mattlack lieferbare Daytonagrau.

Interieur

Hier gibt es Änderungen am “Schalthebel”, den Luftausströmern, den Dekoreinlagen und dem Ambientelicht, das nun Serie ist und großflächiger ausfällt. Gutes Stichwort, denn die Flächen in den Türtafeln sind nun 300-mal mit dem Laser gepiekst und schick hinterleuchtet. 

Ein wahrer Gewinn: Die faden Plastik-Schaltpaddles werden durch verchromte Teile ersetzt. Als Dekoreinlagen gibt es zusätzlich zum Mikrofaser-Material Dinamica ein neues Gewebe mit technischer Struktur sowie Aluminium und Carbon. 

Serienmäßig sind neben dem 10,1-Zoll-Infotainment-Screen nun auch Audis Virtual Cockpit sowie eine induktive Lademöglichkeit für das Smartphone an Bord. Zusätzlich zu den beiden USB-C-Ladeanschlüssen in der Mittelkonsole vorn gehören außerdem zwei weitere Anschlüsse im Fond zum Standard.

Optional gibt es die MMI Navigation plus inklusive kompletten connect-Portfolios und Zugang zum Store für Apps, mit dem sich viele Anwendungen direkt auf dem Fahrzeugdisplay nutzen lassen. Die gewählten Inhalte werden dabei im Infotainmentsystem des S3 installiert – unabhängig vom Smartphone.

Auch die Interaktion mit den Apps über Sprachbefehle ist möglich. Mit Functions on Demand können nach dem Fahrzeugkauf bis zu fünf Funktionen aus den Bereichen Infotainment und Komfort online per myAudi App individuell hinzugebucht werden.

Marktstart und Preise

Der neue Audi S3 steht als Sportback und Limousine ab dem zweiten Quartal 2024 bei den Händlern. Die Preise starten bei 55.600 Euro. Interessant in diesem Zusammenhang: Beim Marktstart der aktuellen Generation im Herbst 2020 betrug der Basispreis 46.300 Euro.

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