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Atto 3, Han und Tang sind schon da, weitere folgen - BYD startet in Deutschland

Der chinesische Autohersteller BYD bietet seine Elektroautos nun auch in Europa an. Mit dem Markteintritt wächst der Konkurrenzdruck für VW, Tesla und Co. Der kleine SUV startet ab 38.000 Euro, die Topmodelle sind beide mit mindestens 72.000 Euro bepreist. 2023 sollen zwei weitere Modelle folgen.

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Atto 3, Han und Tang sind schon da, weitere folgen – BYD startet in Deutschland

BYD (“Build your Dreams”) vertreibt seine Fahrzeuge über die Hedin Mobility Group aus Schweden. Die Gruppe ist eine der größten Händler-Vereinigung in Europa und baut nun als “Dealer+” in Schweden und Deutschland das Vertriebsnetz auf. Der erste Betrieb entsteht in Stockholm. Noch im Oktober 2022 soll in Deutschland der erste BYD-Händler eröffnen – der Standort steht jedoch noch nicht fest. Die länderspezifischen Websites (www.bydauto.de) sind bereits gelauncht, die Modellpalette für Deutschland umfasst die Modelle Atto 3, Han und Tang. Anfang Juni unterschrieb der chinesische Elektrofahrzeug-Hersteller zudem einen Vertrag mit der Louwman Group. Der Autohändler wird eine digitale Plattform für den Online-Kauf und Kundenservice sowie die Werkstätten für die Niederlande bereitstellen. Außerdem sollen in dem Nachbarland mehrere Showrooms entstehen; der erste eröffnet im September in Amsterdam.

Diese Autos kommen nach Deutschland

Mittlerweile hat BYD auch die Preise für seine drei Deutschland-Modelle genannt. Der kleine SUV Atto 3 startet ab 38.000 Euro. Für den Mittelklasse-SUV Tang werden 72.000 Euro als Grundpreis verlangt. Dieser gilt auch für die Mittelklasse-Limousine Han. Offiziell vorgestellt werden soll das Trio auf dem Pariser Autosalon Mitte Oktober 2022.

Der 4,45 Meter lange Atto 3, der auf einer 800-Volt-Plattform aufbaut, leistet 150 kW und soll mit seiner 60,5 kWh großen Batterie bis zu 420 Kilometer (WLTP) weit kommen. Der Fronttriebler spurtet in 7,3 Sekunden auf Tempo 100 und erreicht maximal 160 km/h.

Die knapp fünf Meter lange Limousine Han kommt mit zwei Elektromotoren, Allradantrieb und 380 kW Leistung. Mit seiner 85,4 Kilowattstunden großen Batterie liegt die Reichweite bei 521 Kilometer. Die Sprintzeit von Null auf 100 km/h beträgt 3,9 Sekunden. In der Spitze wird die Limousine 180 km/h schnell.

Der große SUV Tang nutzt die gleiche Antriebsplattform wie der Han. Entsprechend gibt es auch hier Allradantrieb mit 380 kW Leistung. Die Batteriekapazität wird allerdings mit 86,4 kWh angegeben, genug für eine Reichweite von 400 Kilometer. Im Spurt ist der SUV mit 4,6 Sekunden etwas langsamer als die Limousine. Die Höchstgeschwindigkeit liegt aber auch hier bei 180 km/h. Bei allen drei Modellen gewährt BYD auf die Batterie acht Jahre Garantie. Die finalen Spezifikationen will BYD erst im Oktober im Rahmen der offiziellen Präsentation auf dem Pariser Autosalon veröffentlichen.

Seal kommt, Dolphin vielleicht

Die drei vorgenannten Modelle bilden aber nur die Vorhut der Chinesen. Gleichzeitig mit Atto 3, Han und Tang wurde auf dem Pariser Autosalon auch der BYD Seal präsentiert. Nicht ohne Grund, denn der soll nach Unternehmensangaben bereits irgendwann in 2023 ebenfalls in Europa eingeführt werden. Der Seal zielt dabei direkt auf das Tesla Model 3. Ebenfalls erwogen wird der Import des Kompaktmodells Dolphin. Hierzu gibt es aber noch keine konkreteren Angaben.

BYD erobert die Welt

BYD ist der zweitgrößte Elektroauto-Hersteller Chinas und steht mit seinen 2021 insgesamt 730.093 verkauften Fahrzeugen, darunter 593.745 New-Energy-Pkw (E- und Hybrid-Autos), mit einem Zuwachs von 231,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr hinter dem Marktführer SAIC. In der ersten Jahreshälfte 2022 verkaufte BYD 638.157 New-Energy-Modelle, ein Plus von 324,8 Prozent zum Vorjahr. Tesla steht in diesem Zeitraum bei 563.987 Modellen. Fürs Gesamtjahr 2022 sollen es 1,2 Millionen BYD-Einheiten werden. In Europa plant das Unternehmen 2023 einen Absatz von 200.000 Modellen. Beeindruckende Zahlen.

Erst seit 2003 baut BYD überhaupt Autos. Die 1995 mit 20 Mitarbeitern von Chemiker Wang Chuanfu ursprünglich als Akku-Produzent gegründete Firma beschäftigt inzwischen nach eigenen Angaben über 230.000 Menschen, darunter 35.000 Ingenieure und Techniker. In mehreren Fabriken baut das Unternehmen Busse, Gabelstapler, Transporter, Kleinlaster – und Autos. Auf dem Heimatmarkt China hat BYD bei den elektrifizierten Autos einen Marktanteil von 15 Prozent. Dabei hilft, dass sich der Hersteller auf Autos im Budget- und Mittelklasse-Segment konzentriert. Laut “Financial Times” hat sich der Konzern im Ranking der weltgrößten Batteriezellenhersteller mittlerweile auf Rang zwei hinter CATL vorgeschoben.

Mit in Ungarn produzierten Elektro-Bussen, deren Akkus BYD selbst herstellt, hat der chinesische Hersteller schon in Europa Erfolg: Laut Handelsblatt beträgt deren Marktanteil 20 Prozent. Übrigens: Seit März 2022 hat BYD die Produktion von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren eingestellt.

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