Die elektrische Kompaktklasse von Mercedes wurde kürzlich geliftet. Doch wer unter den EQA- und EQB-Modellen bringt die meiste Reichweite zusammen? Unterwegs im EQA 250+ als Österreich-Edition.
Die Aerodynamik macht dem EQB die Anwärterschaft auf den Reichweiten-Kaiser von Beginn an zunichte. EQA 300 und EQA 350 (beide mit Allrad) bieten zwar mehr Leistung, das hat auf die WLTP-Reichweite jedoch keine positiven Auswirkungen. Wo 250+ draufsteht, gibt es wiederum mehr nutzbare Batteriekapazität. Statt 66,5 sind es 70,5 kWh.
Dreigeteilte Aussichten
Was uns am Facelift gefällt? Die verbesserte Sprachbedienung funktioniert bestens, das Starpattern an der Front stellt die Nähe zu EQE und EQS her und die Plug-&-Charge-Funktion erleichtert den Alltag. Verfeinert wurde der Spurhalte-Assistent, der nun mit Lenk- statt ESP-Eingriff mithilft. Das neue Lenkrad mit den Touch-Bedienfeldern ist dagegen ein Garant für Ärger: Wer gern mit Tempomat fährt, muss höchst präzise agieren, um per Fingerwisch einzelne km/h zu ändern. Auf besser spürbaren Knopfdruck gibt es bloß +10/-10 km/h, was im Alltag seltener zum Einsatz kommt. Aber natürlich durchaus Sinn hat, wenn man dem Auto etwa die Beschleunigung überlässt, ohne selbst zu viel auf das Pedal zu steigen. Wenigstens gibt es für die Lautstärke auch eine Walze in der Mittelkonsole, sonst würde man diese nur höchst willlkürlich verstellen können. Testwagen fährt Richtung 70.000 Euro
Auf großer Reise spielt der Mercedes seine Luxuskarte gut aus, hier fühlt sich alles hochwertig an, das Komfortniveau ist markentypisch. Mit dem kleinen Kofferraum – 340 bis 1.320 Liter sind eher mau – und den 100 kW DC-Ladeleistung muss man sich dagegen erst anfreunden. Das kann der heutige Mitbewerb teils deutlich besser. Angenehm sind die vielen kleinen Luxusdetails, die dann irgendwo den Preis rechtfertigen. Keyless Entry funktioniert zum Beispiel auch bei den Hintertüren, die im Touchscreen einstellbare Sitzkinetik erinnert an viel teurere Luxusautos (sie entlastet auf langer Fahrt den Rücken, da sich der Sitz ständig minimal bewegt – Lehne und Polster – und sich der Rücken daher aktiviert wird) und wenn man sich bei abendlicher Fahrt auf die Beifahrerseite beugt, weil man dort etwas abgelegt hat, geht automatisch das Deckenlicht auf der rechten Seite an – besten Dank für die Unterstützung, Autolein!
Basispreis EQA 250+ Österreich Edition: 52.990 Euro
Testwagenpreis mit allen Extras: 67.810 Euro
Mit dabei unter anderem: Lackierung Spektralblau, Anhängevorrichtung mit ESP Anhängerstabilisierung, AMG Leder-Paket mit Zierelementen Star Pattern hinterleuchtet und Sitzheizung für Fahrer und Beifahrer, 20-Zoll-AMG-Leichtmetallräder im 10-Speichen-Design, Fahrassistenz-Paket, AMG Line Premium (samt Sportsitzen, schwarzem Innenhimmel, Nappa-Sportlenkrad, Remote & Charging Services Premium, Kneebag und mehr).