Die weltweiten Verkaufszahlen für das 1. Halbjahr 2024 zeigen über alle Antriebe hinweg einen klaren Vorsprung der BMW Group auf ihre Rivalen von Mercedes und Audi. Noch viel deutlicher ist das Bild aber bei den Elektroautos, denn hier dominiert BMW die Premium-Konkurrenz geradezu: Allein die Kernmarke kommt auf 179.557 Battery Electric Vehicles (BEV) in den ersten sechs Monaten, hinzu kommen noch 11.065 MINI. Doch auch ohne MINI wird klar: Selbst wenn man den Elektro-Absatz von Mercedes und Audi zusammennimmt, reicht die Summe nicht an die Verkaufszahlen von BMW heran – und das, obwohl in den Mercedes-Zahlen auch eine nicht genannte Zahl von Kleinwagen der Marke Smart enthalten sind.
Dabei ist es noch nicht lange her, dass sich BMW zum Teil scharfe Kritik an der eigenen Elektro-Strategie anhören musste: Nicht nur in Stuttgart und Ingolstadt war man überzeugt, dass BEV-Kunden Wert auf ein eigenständiges Design legen und der Ansatz einer gemeinsamen Architektur für Verbrenner, Plug-in-Hybride und Elektroautos zu kompromissbehaftet sei. Heute scheint es, als ob sich die Strategen von Mercedes und Audi die Frage gefallen lassen müssen, ob diese Annahmen bezüglich der Kundenwünsche und -Prioritäten wirklich korrekt waren.
Die Schwäche der Elektroautos von Mercedes EQ und Audi e-tron zeigt sich auch an einzelnen Baureihen: Aufgrund zu geringer Nachfrage wird im Fall des Audi Q8 e-tron laut über die Schließung des gesamten Werks Brüssel nachgedacht und im Fall des Mercedes EQC ist offenbar niemandem wirklich aufgefallen, dass die Produktion bereits vor über einem Jahr eingestellt wurde.
Parallel wird intensiv am Marktstart der Neuen Klasse gearbeitet, die Ende nächsten Jahres als BMW iX3 (NA5) und Anfang 2026 als neuer BMW i3 (NA0) debütieren wird. Schon jetzt ist außerdem klar, dass sich mit BMW i1 und i2 (NBx) sowie dem ersten i3 Touring (NA1) weitere potenzielle Bestseller in der Pipeline befinden.